Durch eine Collage aus persönlichen Archivaufnahmen und Fotografien entsteht die Geschichte einer kleinen, metaphorischen Stadt, in der alle Straßen nach Dichtern benannt sind. Die Psychogeografie der Stadt prägt den geistigen und emotionalen Zustand ihrer Bewohner, die in einer utopischen Illusion leben, die auf Poesie basiert. Als sich das System ändert und der Krieg beginnt, entstehen neue Viertel für Flüchtlinge, und die alten Straßennamen weichen neuen. Die plötzlichen Umbrüche führen zur Verwirrung der Bewohner, die sich bald in den Erinnerungen vergessener Dichter verlieren.
Sara Rajaei ist eine iranisch-niederländische Video-Künstlerin und Filmemacherin, die in den Niederlanden lebt. In ihrem Werk untersucht sie das Konzept der Zeit, indem sie sich mit der Abwesenheit von Bildern, der Psychologie des Gedächtnisses, der mündlichen Geschichte, Erzähltechniken und dem Zusammenspiel von physischem und psychologischem Raum auseinandersetzt. Ihr künstlerisches Schaffen umfasst Kurzfilme und Video-Installationen, die zwischen Erzählkunst und bildlicher Darstellung angesiedelt sind.
Nach ihrem Abschluss an der Königlichen Akademie der Künste in Den Haag im Jahr 2002 nahm Rajaei eine zweijährige Residenz an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten in Amsterdam auf. 2009 wurde sie für den prestigeträchtigen Prix de Rome nominiert. Derzeit entwickelt sie ihren ersten Spielfilm, Headless Trees, mit Unterstützung des Förderprogramms „The Imagination“ (De Verbeelding) des Niederländischen Filmfonds, produziert von near/by film in Koproduktion mit seriousFilm, Ladybirds Film und Alambic Productions.