Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere

Jedes Jahr vergibt das BFFB zwei Ehrenpreise an Persönlichkeiten, die in der Welt des Kinos in Italien, Österreich, Deutschland, der Schweiz oder Slowenien von besonderer Bedeutung sind. Audiovisuelle Fachleute, die sich im Laufe der Jahre durch hervorragende Leistungen in der Entwicklung ihrer Arbeit ausgezeichnet haben. Die Preisträger werden mit den Ehrenauszeichnungen des Festivals geehrt. Eine Auswahl der wichtigsten Filme, an deren Entstehung sie beteiligt waren, wird gezeigt.

DIE PREISE 2024

Yervant Gianikian und Angela Ricci Lucchi – zwei originelle und außergewöhnliche Figuren im Bereich Kino und der bildenden Kunst
Angela Ricci Lucchi und Yervant Gianikian, originelle und außergewöhnliche Figuren des Kinos und der bildenden Kunst waren bis zum Tod der Regisseurin Arbeits- und Lebensgefährten. Yervant Gianikian erweckt sie in seinen jüngsten Filmen wieder zum Leben und wird stellvertretend für das Künstlerduo in Bozen den Preis für das herausragende Filmwerk entgegennehmen. Yervant Gianikian (1942) wurde als Sohn eines armenischen Vaters
und einer italienisch-österreichischen Mutter in Meran geboren. Nach dem Besuch des armenischen Internats in Venedig studierte er in derselben Stadt Architektur. Angela Ricci Lucchi (1942 – 2018), geboren in Lugo di Romagna, studierte in Österreich Malerei bei Oskar Kokoschka und lernte Anfang der 1970er Jahre in Venedig Yervant Gianikian kennen, mit dem sie eine emotionale und künstlerische Verbindung einging, die bis zu ihrem Tod im Jahr 2018 andauerte. Als Schlüsselfiguren des Avantgarde-Kinos haben sie gemeinsam eine besonders erfolgreiche, intensive künstlerische Produktion ins Leben gerufen: Angefangen bei der Wiederherstellung alter Dokumentararchive bis hin zu Filmen über Krieg oder die Übermacht einer Kultur über eine andere, ist es den beiden Regisseur*innen gelungen, über die rein ästhetische oder nostalgische Dimension, die mit der Verwendung von „Found Footage“ verbunden ist, hinauszugehen. Und ihre Filme in Instrumente des Wissens zu verwandeln, die in der Lage sind, die von der Kamera überlieferte „Wahrheit“ zu hinterfragen. Eine Wahrheit, die die letzten, ihrem verstorbenen Weggefährten gewidmeten Werken „ mit einer persönlicheren und emotionaleren Dimension beleuchtet haben“, betont der Filmkritiker Paolo Mereghetti, der anlässlich der Preisverleihung und eines Gesprächs mit Yervant Gianikian in Bozen sein wird.

Vivo film von Marta Donzelli und Gregorio Paonessa – Schmiede für neue Kinotalente
„Die Hingabe, Leidenschaft, das Können und Feingefühl, mit dem Marta Donzelli und Gregorio Paonessa Stoffe entwickeln und Filmemacher*innen begleiten, sind einzigartig. Auch in Südtirol: Mit ihrem großen Vertrauen in den Filmstandort Südtirol und seine Talente von der Gründung der IDM Film Commission bis heute haben sie einen großen Beitrag zum positiven Imageaufbau von Südtirol als Filmstandort auf nationaler und internationaler Ebene geleistet.“ So beschreibt Birgit Oberkofler, Head Film Commission von IDM Südtirol, den Modus Operandi der Gründer von Vivo film. 2004 gründeten Marta Donzelli und Gregorio Paonessa in Rom Vivo film, eine unabhängige Produktionsfirma mit einem Katalog von über 60 Dokumentar- und Spielfilmen, die von den renommiertesten internationalen Festivals ausgewählt und ausgezeichnet wurden. Das Produktionsduo Marta Donzelli und Gregorio Paonessa gewannen den Ciak d’oro für Le Quattro Volte. Sie erhielten zwei Nastri d’Argento-Nominierungen für Nico, 1988 und Figlia Mia sowie zwei David Donatello-Nominierungen für Le Quattro Volte und Nico, 1988. Im Jahr 2021 gewannen sie den David di Donatello als bester Produzent für Miss Marx. Derzeit ist Vivo film unter anderem an der Postproduktion von Miguel Gomes‘ Grand Tour und Andrea Segre’s neuem Spielfilm über das Leben von Enrico Berlinguer beteiligt.

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In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsamt Bozen.

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