Menü DE   | IT   | EN


MUSIC in Zusammenarbeit mit Transart

Der 20 Jahre alte Grieche Ion bringt einen Mann ums Leben. Was er jedoch nicht weiß: Es ist sein eigener Vater, den er genau wie seine Mutter nie kennengelernt hat. Während er für die tragische Tat seine Haftstrafe im Gefängnis absitzt, kommt er seiner Aufseherin Iro näher. Die beiden verlieben sich ineinander und bleiben auch nach seiner Entlassung zusammen. Schließlich bekommt das Paar auch eine gemeinsame Tochter. Was weder er noch seine geliebte Partnerin wissen: Iro ist Ions Mutter.

In Zusammenarbeit mit Transart

MUSIC am 20.09 um 20:30 Uhr

Ticket vormerken

FSK 12

 

2024

Wir freuen uns auf Sie im April 2024 willkommen zu heißen! Weitere Infos folgen bald…

 

AFTERMOVIE 2023

Ehrengäste 2023

 

Die Ehrengäste des BFFB 2023 sind Christine A. Maier und Jacopo Quadri.

 

Christine A. Maier

1969 in Graz, Österreich, geboren, studierte Christine A. Maier an der Wiener Filmakademie und drehte 1998 ihren ersten Film als Kamerafrau: NORDRAND von Barbara Albert, der auf verschiedenen internationalen Festivals gefeiert wurde. 1996 lernt sie auf einer Arbeitsreise in Bosnien die Regisseurin Jasmila Žbanic kennen, die damals Kunststudentin in Sarajevo war. Es entsteht eine intensive Zusammenarbeit, die in GRBAVICA, Goldener Bär auf der Berlinale 2006, und in QUO VADIS, AIDA?, Gewinner des Preises für den besten europäischen Film 2021, mündete. Seit 2005 arbeitet sie mit der amerikanischen Künstlerin Amie Siegel an Essayfilmen und Installationen.

 

Jacopo Quadri

Jacopo Quadri, geboren 1964 in Mailand, hat an mehr als 90 Spiel- und Dokumentarfilmen mitgewirkt, die auf den renommiertesten Festivals gezeigt und nicht selten mit bedeutenden Anerkennungen ausgezeichnet wurden: vom Großen Preis der Jury in Venedig für MORTE DI UN MATEMATICO NAPOLETANO von Mario Martone 1992, über den Goldenen Löwen in Venedig 2013 für SACRO GRA, bis zum Goldenen Bären in Berlin 2016 für FUOCOAMMARE von Gianfranco Rosi. Er hat mit Bernardo Bertolucci, Marco Bechis, Paolo Virzì, Zhang Yuan, Apichatpong Weerasethakul und Francesca Archibugi zusammengearbeitet. Zusammen mit Greta De Lazzaris führte er Regie bei SIAMO QUI PER PROVARE, einem abendfüllenden Dokumentarfilm, der von Fellinis GINGER UND FRED inspiriert ist und 2022 bei den Giornate degli Autori in Venedig uraufgeführt wurde.

 

Akkreditierung

Nützen Sie die Gelegenheit, sich hier online zu akkreditieren. Anfragen werden bis 5. April 2023 entgegengenommen. Der Festivalausweis wird Ihnen direkt am Infostand des Festivals (Waaghaus, Lauben 17A) ausgehändigt und berechtigt Sie als Fachbesucher*in zur Teilnahme an allen Veranstaltungen des Festivals.

Die Festivalakkreditierung ist mit einem Kostenbeitrag von 20 Euro verbunden, der bei der Abholung Ihres Ausweises eingehoben wird.

_topAAA5830

Vorname

Nachname

Organisation

Tätigkeit

Tel

E-Mail-Adresse

Das heutige Datum



Festival sucht Freiwillige

Das Bolzano Film Festival Bozen sucht zur Unterstützung seines Teams ehrenamtliche Mitarbeiter:innen im Zeitraum von 10. – 23. April 2023

Kino ist deine Leidenschaft? Dann suchen wir genau dich!

Als Teil des Festivalteams erhältst du Einblick in alle Bereiche der Festivalorganisation und die Gelegenheit, viele interessante Menschen aus der Filmszene kennenzulernen. Für deine stundenweise Mithilfe in den verschiedensten Bereichen der Organisation und der Gäste-Betreuung revanchieren wir uns mit einem Festivalpass, der dir den freien Eintritt zu allen Veranstaltungen des Festivals erlaubt und sorgen zwischen deinen Einsätzen für deine Verpflegung.

Zu den Aufgaben gehören:

  • Gästebetreuung
  • Support Akkreditierung/Kassa
  • Saalbetreuung
  • Infopoint
  • Verteilung Werbematerial
  • Mithilfe beim Auf- und Abbau unserer Locations
  • Unterstützung des Social Media Teams

Wenn dich eine solche, sicher unvergessliche Erfahrung anspricht und du zwischen 10. – 23. April 2023 Zeit und Lust auf Kino pur hast, dann schreib uns bis Ende März eine kurze Nachricht an: volunteers@filmfestival.bz.it

P.S. 1 Wir suchen auch english native speaker für unsere internationalen Gäste!

P.S. 2 Wenn du spanisch sprichst, bist du bei uns auch richtig! Unser Gastland in „Focus Europa“ ist heuer Galicien, Spanien.

Call for Kleinsprachen

Auch zur 36. Ausgabe zeigt das Bolzano Film Festival Bozen in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen (Abteilung Linguistik) eine eigene Filmreihe, die dem Thema Sprachminderheiten gewidmet ist.

Die Filme können von jeglicher Dauer sein, die Themen sollen im Zusammenhang mit Sprachminderheiten und damit verbundenen Fragestellungen stehen, oder aber sie wurden in Gebieten gedreht, in denen Minderheitensprachen verwendet werden.

Die Reihe „Kleinsprachen DOC“ umfasst Dokumentarfilme, die während des Festivals in Bozen vom 5. – 10. April 2023 außer Konkurrenz gezeigt werden.

Aufgrund der Besonderheit des Themas müssen die eingereichten Filme nicht unbedingt den Anforderungen der allgemeinen Ausschreibung des Filmfestivals entsprechen. Bevorzugt werden jedoch neuere Werke, die noch nie in der Provinz Südtirol/Alto Adige gezeigt wurden.

Kuratoren der Festivalreihe sind die Linguistinnen Silvia Dal Negro und Daniela Veronesi (Freie Universität Bozen) und Daniele Ietri (Freie Universität Bozen und Associazione La Fournaise) und Eleonora Mastropietro (Universität Mailand, Associazione La Fournaise).

Die Filme sollten innerhalb 15. Dezember 2022 mit den folgenden Angaben bei Daniele Ietri (daniele.ietri@unibz.it) eingereicht werden:

– Titel, Regisseur, Produktion;

– Jahr und Land der Produktion;

– Dauer;

– Sprache(n) und verfügbare Untertitel;

– Teilnahme an Festivals, einschließlich etwaiger Vorführungen in Südtirol;

– verfügbares Vorführformat (DCP erforderlich);

– Online-Vorführprogramm mit Passwort.

Es wird keine Anmeldegebühr erhoben; die eingereichten Unterlagen werden nur für die Auswahl verwendet.

Alle Teilnehmer werden bis Mitte Februar 2023 über die Auswahlergebnisse informiert.

unibz_trilingual_blue_cmyk_300dpi

Hier finden Sie einen Bericht über die Filmreihe „Kleinsprachen DOC“ im Minderheitenmagazin MINET.

 

Euregio YOUNG Jury

Vorführungen des Euregio YOUNG Jury Siegerfilms 2022: „BABAI“ von Visar Morina

Der Siegerfilm der Euregio YOUNG Jury, bestehend aus den 9 Schüler:innen Mark Jakob Brugnara, Filippo Dalmonego, Nadine Gassner, Chiara Maria Haas, Sofia Incurvati, Josephine Kauschke, Allegra Longhin, Elena Schiberna, Ida Walder  ging im April 2022 an „Babai“ von Visar Morina.

Der Film tourt nun in Anwesenheit des Regisseurs Visar Morina und der Euregio YOUNG Jury durch die Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino.
Der Film wird in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Bozen: Mittwoch, 16. November 2022, 10.30 h
im Filmclub

Anmeldungen: https://www.filmclub.it/de/online-anmeldung-kino-und-schule/

Trento: Donnerstag, 17. November 2022, 10.45 h
im Cinema Modena

Der Eintrittspreis pro Schülerin und Schüler beträgt
5,00 € in Bozen
5,50 € in Innsbruck
Die Lehr- und Begleitpersonen gehen frei.

Für die Presse besteht sowohl die Möglichkeit an den Schulvorführungen teilzunehmen als auch den Regisseur Visar Morina und die Jugendlichen der Euregio Jury zu interviewen. Bitte stellen Sie dazu Ihre Anfrage an: egger@filmfestival.bz.it.

Zum Film:
BABAI, (104‘), KOS/MK/FR, 2015, Visar Morina,
(In Originalfassung mit deutschen Untertiteln)

Ein zehnjähriger Junge aus dem Kosovo folgt in den 1990er-Jahren den Spuren seines Vaters, der sich nach Deutschland absetzte, und macht sich, ganz auf sich allein gestellt, auf eine gefahrvolle Reise quer durch Europa. Das mit viel melancholischem Humor grundierte Drama dreht sich um einen Vater-Sohn-Konflikt, spart aber auch die Tristesse des historischen Zusammenhangs nicht aus.

Die Jurybegründung:
„Im Laufe der letzten Woche haben wir uns detailliert mit fünf Filmen des Festivals auseinandergesetzt. Die Entscheidung fiel auf einen Film, der er eine Realität zeigt, die geografisch nahe liegt, aber uns dennoch fremd ist. Auch wenn der Film in der Vergangenheit spielt, ist das Thema immer noch aktuell, was ihn zeitlos macht. Hier wird durch geschickte Kameraführung, authentische Inszenierung und eine klare Struktur die emotionale Bindung zwischen den Hauptfiguren heraus gearbeitet. Immer wieder findet der Film ein gutes Maß zwischen den Stärken des Kindes und dessen Verletzlichkeit, wodurch gezeigt wird, dass es seiner Kindheit beraubt wurde“.

Join the jury!

Auch 2023 wird es am Bolzano Film Festival Bozen die Euregio YOUNG Jury wieder geben, Einreichfrist der Bewerbungen ist der 9. Februar 2023. Diese herausragende Initiative zur Begabtenförderung in den Bereichen Schreiben, Filmsprache und Medienarbeit wird von der EUREGIO und den Landesschulämtern von Südtirol, Tirol und Trient mitgetragen und in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Bozen organisiert.

Bewerben können sich wieder Schüler:innen zwischen 16 und 18 Jahren aus Südtirol, Trentino und Tirol. Die Bewerbungsunterlagen werden über die jeweiligen Landesschulämter direkt an die Schulen übermittelt und finden sich mit allen nötigen Informationen hier!

 

 

 

Vincenzo Bugno ist neuer künstlerischer Leiter des BFFB

Nach vielen erfolgreichen Jahren hat Helene Christanell im Juni 2022 die Leitung des Filmfestivals aus persönlichen Gründen abgegeben.
Der Vorstand des Filmclubs hat nun nach einem Auswahlverfahren eine neue Leitung bestimmt.
Von den eingegangenen 35 Bewerbungen aus dem In- und Ausland wurden vier Bewerber*innen zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Der Vorstand entschied sich einstimmig für Vincenzo Bugno, Leiter des Berlinale World Cinema Fund und Kurator des Torino Film Feature Lab, als neuen Leiter des Bolzano Film Festival Bozen ab September 2022 und freut sich sehr auf die gemeinsame Zusammenarbeit.

Vincenzo Bugno: „Die mir anvertraute Aufgabe betrachte ich als Privileg. Bozen ist eine Stadt mit einem intensiven Kulturleben und lebendigen Kulturinstitutionen, in einer Region mit einer vielseitigen Identität, die stark lokal geprägt und gleichzeitig neugierig, weltoffen, universell ist. Ein positiver Kontext für ein Festival mit großem Potential; ich freue mich sehr, dass ich die Leitung des Bolzano Film Festival Bozen übernehmen darf, und zur Weiterentwicklung und Ergänzung des Festivalprofils beitragen kann.

Vincenzo Bugno wurde in Venedig geboren, wo er am ‚Dipartimento di Storia e Critica delle Arti‘ (Universität Ca‘ Foscari) einen Abschluss in Moderner Literatur/Filmgeschichte machte. Er lebt hauptsächlich in Berlin. Heute ist Vincenzo Bugno Direktor der Institution „Berlinale World Cinema Fund/WCF“, die sich im Laufe der Jahre als eine der dynamischsten Einrichtungen zur Unterstützung internationaler Filmproduktionen mit einer starken künstlerischen/kulturellen Identität und der Zusammenarbeit zwischen deutschen/europäischen Produzenten und Regisseuren/Produzenten aus außereuropäischen Regionen etabliert hat. Seit 2019 ist Vincenzo Bugno auch Kurator des „Torino Film Lab (TFL) / Feature Lab“, einer der renommiertesten Institutionen, die im Bereich „Kino im Aufbau“ tätig sind.
Beruflicher Werdegangang
Nach seinem Abschluss arbeitete er als Filmjournalist/Kritiker für italienische und andere europäische Zeitungen. In den folgenden Jahren weitete er diese Tätigkeit aus, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem „Corriere della Sera“ und „Il Manifesto“. Als Autor und Regisseur zahlreicher Reportagen und Dokumentarfilme über das Kino sowie über zeitgenössische Kunst, Architektur, Literatur und Musik hat er für Sender wie „Arte“ (D/F), „ZDF“ (D), „Tele+“ und „Sky Italia“ (I) gearbeitet.
Im Laufe der Jahre hat er seine Tätigkeit als Berater/Kurator für verschiedene Filmfestivals intensiviert. Er war unter anderem Mitglied des wissenschaftlichen Komitees und Kurator von Retrospektiven für das „Trieste Film Festival / Alpe Adria“. Seine Arbeit für das „Locarno Film Festival“ war sehr intensiv, beginnend 1998 als Berater für das deutsch-österreichische Kino und in den folgenden Jahren auch als Mitglied der Auswahlkommission und Leiter der Sektion „Open Doors“, einer Sektion, die dem „bestehenden Kino“ und dem „Kino im Aufbau“ gewidmet ist.
Seit 2002 arbeitet er mit der „Berlinale“ zusammen, wo er mit Unterstützung der Festivaldirektion das Projekt „Berlinale World Cinema Fund“ konzipiert und entwickelt hat. Im Rahmen der Berlinale war er außerdem Berater für Italien (2005/2019), für Maghreb / Mashrek (2006/2018) sowie Mitglied der Wettbewerbsauswahlkommission des Festivals (2013/2019).

Abschied der bisherigen Festivalleiterin

Nach mehr als 20 Jahren Festivalerfahrung beendet Helene Christanell, die zunächst seit 2012 gemeinsam mit Martin Kaufmann und ab 2016 dann alleinige Leiterin des Festivals war, ihre Arbeit für das Filmfestival Bozen.

Es ist eine Entscheidung, die mein Leben einschneidend verändern wird, der ich – wie es so treffend heißt – mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge entgegensehe. Es war eine schöne und intensive Zeit, ich bin vielen interessanten Menschen begegnet und habe Spannendes erlebt. Das Filmfestival Bozen hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und ich bin überzeugt, dass das Festival auch in Zukunft ein einzigartiger Treffpunkt für Filmschaffende und Publikum sein wird.“

Helene Christanell war maßgeblich an der Weiterentwicklung des Filmfestivals, früher Bozner Filmtage, beteiligt und legte großen Wert auf lokale wie überregionale Kooperationen. Dank ihres Einsatzes entstand so in den letzten Jahren ein dichtes Netzwerk an Partner:innen. Der Film und die Filmkunst feierte alljährlich während des Festivals im April einen Höhepunkt im Kino und etablierte es zur kulturellen Drehscheibe und Plattform in Südtirol, mit mehr als 4000 Besucher:innen während der Festivalzeit.

Der Präsident des neu gewählten Filmclub-Vorstandes, Luigi Loddi, kommentiert: „ In den letzten 20 Jahren ist es Helene Christanell und ihrem Team gelungen, dem Bolzano Film Festival Bozen eine starke Identität zu verleihen und dem italienischen und deutschen Film hier einen Ort der Begegnung zu bieten. Ich möchte Helene Christanell für die von ihr geleistete Arbeit danken; in den kommenden Wochen liegt es nun an uns, eine Persönlichkeit zu finden, die in der Lage ist, das ehrgeizige kulturelle Projekt, das sich das Festival vorgenommen hat, fortzusetzen“.

Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe des Filmfestivals, vom 18. – 23. April 2023!

 

 

 

 

 

Eröffnungsabend

Die 35igste Ausgabe des Bolzano Film Festival Bozen wird am Dienstag, 5. April um 19.30 eröffnet, nach zwei Jahren pandemiebedingter Kinopause. Über 70 Spielfilme und Dokumentarfilme werden bis zum 10. April gezeigt, anschließend laufen 10 ausgewählte Filme aus dem Festivalprogramm online weiter.

Drei Kurzfilme, die unterschiedlicher nicht sein könnten, stimmen das Publikum am Eröffnungsabend auf die Festivalwoche ein, in Anwesenheit von Filmemacherinnen und Filmemachern, Produzent:innen und Filmcrews.

„BinIchDenn?“ von Stefanie Aichner zeigt eine verloren wirkende Frau, die einen undefinierten Raum betritt. Ihr begegnen vier unterschiedliche Charaktere und sie wird zur Projektionsfläche deren Lebensrealitäten. Kann sie die Erlösung bringen? Der Kurzfilm basiert auf einer Idee des binnen-I Künstlerinnenkollektivs und ist der erste IDM geförderte Kurzfilm.

In Anwesenheit von Hazir Haziri, Schauspieler, Drehbuchautor und Dekan der Kunstfakultät der Universität Pristina, wird anschließend Korab Lecajs Kurzfilm Klithma (Schrei) vorgestellt, er ist Teil der Reihe Focus Europe. Der Film bringt das Familiendrama eines Mannes zur Sprache, der während des Kosovo-Krieges 1999 sexuelle Gewalt erlitt. Die Enthüllung des erlebten Schreckens droht die Beziehung zu seiner Frau und die Gesellschaft, in der sie leben, zu zerstören.

Die Komödie von Alessandro Porzio Come a Mìcono bildet den Abschluss des Eröffnungsabends. Der Film aus der Reihe „Kurzes über’n Brenner“, kuratiert vom Landshuter Kurzfilmfestival, spielt in einer kleinen süditalienischen Stadt, die nur noch von älteren Menschen bewohnt wird und in der ein weitsichtiger Bürgermeister eine Idee hat, um die Abwanderung zu stoppen: Er will ein Video drehen, um seine Stadt nach dem Vorbild Griechenlands als Touristenziel zu bewerben.

Wir danken dem Sponsor Alperia.

 

 

Euregio Schüler*innen-Jury

Endlich!

Die Euregio Schüler*innen-Jury des BFFB im Kinotaumel

Wie fesselnd ist der Plot? Überzeugen uns die Schauspieler*innen? Gibt der Film unsere Lebenswelt wieder? Das sind Fragen, die sich die Euregio Schüler*innen-Jury stellt, in einer intensiven Kino-Woche vom 25. bis 29. Oktober im Filmclub Bozen. Pandemiebedingt trafen dieses Jahr die jungen Juror*innen des Bolzano Film Festival Bozen nicht im April zusammen, da die 34. Ausgabe des Filmfestivals ausschließlich online stattfand. So wurden der Workshop und die Arbeit als Juror*innen auf Ende Oktober verschoben.

Aus dem Programm des diesjährigen Filmfestivals wurden folgende Spielfilme für die junge Jury ausgewählt: BEYTO von Gitta Gsell, KOKON von Leonie Krippendorff, CRESCENDO #makemusicnotwar von Dror Zahavi, SOLE von Carlo Sironi und REGINA von Alessandro Grande.

Ein ansprechendes Rahmenprogramm wie z.B. ein Besuch bei Cine Chromatix in Meran rundet die Jurytätigkeit ab.

Die junge Jury vergibt den Preis für den besten Film Euregio Schüler*innen-Jury am Freitag, 29. Oktober um 18 Uhr im Filmclub Bozen. Die Preisverleihung ist öffentlich zugänglich, im Anschluss wird der Siegerfilm gezeigt.

Die normalerweise aus 9 Mitgliedern bestehende Jury – heuer sind es 11 – kommen aus den 3 EUREGIO Regionen und haben sich aus mehreren Bewerbern*innen durchgesetzt.

Die EUREGIO Schüler*innen-Jury 2021:

Jonas Breitenberger, St. Pankraz – Realgymnasium Meran

Linda Demetz, Brixen – Fachoberschule für Tourismus, Bozen

Letizia Gabardi, Trento – Liceo linguistico “S.M. Scholl”, Trento

Sara Gilli, Trento – Liceo linguistico “S.M. Scholl”, Trento

Alina Graber, Schwaz – Ferrarischule Innsbruck

Simon Köchler, Stans – Ferrarischule Innsbruck

Ilvy Pernstich, Völs – Ferrarischule Innsbruck

Lisa Marmsoler, Kastelruth – Fachoberschule für Tourismus Bozen

Lara Sönser, Innsbruck – Ferrarischule Innsbruck

Anna Zamignan, Egna – Liceo linguistico “S.M. Scholl”, Trento

Arianna Zanier, Trento – Liceo linguistico “S.M. Scholl”, Trento

Begleitet werden die Jugendlichen in dieser Kino-Woche von Arnold Schnötzinger (Wien), Maria Rita Lupi und von Irene Egger.

Neben ihrer Arbeit als Juror*innen (Filmsichtungen, Filmbesprechungen) erhalten die Jugendlichen in einem umfassenden Workshop einen Einblick in die Arbeit der Filmanalyse, Filmkritik und Filmgeschichte.

Geleitet wird der Workshop von Arnold Schnötzinger, seit 1996 ist er fixes Redaktionsmitglied der Ö1-Kulturredaktion im ORF, Schwerpunkt Film, und Maria Rita Lupi, sie arbeitete als Dozentin für Italienisch an den Universitäten von Riga (LV) und Rostock (DE), wo sie didaktische Filmreihen für Studierende organisierte und leitete. Irene Egger, pädagogische Mitarbeiterin im Jugenddienst Bozen und Filmfestival Mitarbeiterin, betreut die Jugendlichen in dieser Woche.

Die Euregio Schüler*innen Jury ist ein Projekt des Bolzano Film Festival Bozen, getragen von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und unterstützt vom Jugenddienst Bozen.

Euregio Schüler*innen-Jury 2021

 

Preis EUREGIO Schüler*innen Jury

Kokon“ von Leonie Krippendorff  gewinnt den Preis der BFFB Euregio Schüler*innen-Jury

In einer intensiven wie spannenden Kinowoche im Filmclub Bozen entschied sich die Euregio Schüler*innen-Jury des Bolzano Film Festival Bozen für den Film „Kokon“ von Leonie Krippendorff .

Die 11 Jurymitglieder aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, bestehend aus Jonas Breitenberger, Linda Demetz, Letizia Gabardi, Sara Gilli, Alina Graber, Simon Köchler, Ilvy Pernstich, Lisa Marmsoler, Lara Sönser, Anna Zamignan, Arianna Zanier, begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

„Wir prämieren einen Film, der unserer Meinung nach aktuelle und wichtige Themen behandelt aber nicht stigmatisiert darstellt. Tabuthemen werden offen und realistisch angesprochen und die SchauspielerInnen verkörpern die Emotionen glaubwürdig. Besonders herausragend ist die Kameraarbeit, sowie der außergewöhnliche Schnitt und die Farbgebung. Unterstützt wird die tiefgründige Metapher des Films durch den ausdrucksstarken Soundtrack. Alles in allem entsteht ein stimmiges Bild auf visueller sowie emotionaler Ebene. Aus diesen Gründen verleihen wir den Preis der EUREGIO Schüler*innen-Jury an den Film „Kokon“ von Leonie Krippendorff“.

Die Jugendlichen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino wählten den Preisträgerfilm aus 6 Spielfilmen, die das Team des Bolzano Film Festival aus der diesjährigen Ausgabe ausgewählt hatte. Pandemiebedingt trafen die jungen Juror*innen des Bolzano Film Festival Bozen nicht im April zusammen, da die 34. Ausgabe des Filmfestivals ausschließlich online stattfand, sondern vom 25. bis 29. Oktober im Filmclub Bozen. Neben ihrer Arbeit als Juror*innen (Filmsichtungen, Filmbesprechungen) erhielten die Jugendlichen in einem umfassenden Workshop einen Einblick in die Arbeit der Filmanalyse, Filmkritik und Filmgeschichte. Geleitet wurde der Workshop von Arnold Schnötzinger, Ö1-Kulturredaktion im ORF, Maria Rita Lupi, ehemalige Dozentin für Italienisch und Irene Egger, Jugenddienst Bozen und Filmfestival Mitarbeiterin. Die Festivalleitern Helene Christanell: „Wir freuen uns sehr, dass wir die Euregio Schüler*innen Jury in dieser Woche nach Bozen einladen konnten und sie die Wettbewerbsfilme gemeinsam sehen und diskutieren konnten. Der Gewinnerfilm wird im März 2022 im Rahmen der Reihe „Kino & Schule“ in Anwesenheit der Regisseurin und Mitgliedern der jungen Euregio Jury in Bozen, Innsbruck und Trient gezeigt.“

Die Euregio Schüler*innen Jury ist ein Projekt des Bolzano Film Festival Bozen, getragen von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und unterstützt vom Jugenddienst Bozen.

News: Für die kommende 35. Ausgabe des Bolzano Film Festival Bozen sind die Bewerbungen bereits möglich, verbunden mit einer Namensänderung in EUREGIO Young Jury. Schüler*innen der Oberstufe/Oberschule aus Tirol, Südtirol und Trentino können sich für die EUREGIO Young Jury über unsere Webseite bewerben: www.fimfestival.bz.it.

Die Fotos der Preisverleihung können hier runtergeladen werden.

 

Euregio Jury 2021

Christoph von Ach, Euregio

Arnold Schnötzinger, Leiter Workshop

Arnold Schnötzinger, Helene Christanell

Euregio Jury 2021

Moderator Thomas Sutti (Mitglied Euregio Jury 2019)

 

BFFB Open air

 

Die diesjährige Ausgabe des Filmfestivals Bozen fand unter dem Motto #bffb34onlyatHOME statt, die Festivalfilme konnten aufgrund der Corona-Maßnahmen ausschließlich online gezeigt werden. In der ersten Augustwoche bieten wir nun unserem Publikum einige Spiel- und Dokumentarfilme aus dem Festivalprogramm auf der großen Leinwand an, im Rahmen des Filmclub Open Air. Zum Teil werden die Filme im Schulhof der Mittelschule Aufschnaiter in Bozen gezeigt, zum Teil laufen sie im Rahmen des „Summer at NOI“ im NOI Techpark in Bozen Süd (am 4. und 6. August).

Den Beginn am Montag, 2. August, macht der Gewinnerfilm des BFFB Publikumspreises 2021: Der italienische Regisseur Maurizio Zaccaro bringt die Geschichte von NOUR ins Kino, einem zehnjährigen Mädchen, das die Reise nach Europa über das Mittelmeer alleine antritt. Pietro Bartolo, ein Arzt aus Lampedusa, kümmert sich um sie. Hier das BFFB Filmgespräch!

KOKON der deutschen Regisseurin Leonie Krippendorff erzählt die Geschichte der 14-jährigen Nora, die sich in einem heißen Sommer in Berlin das erste Mal richtig verliebt, in Romy. Ein starker Film über das Erwachsenwerden und mit großer Zärtlichkeit für seine Figuren und ihre Konflikte. Hier das BFFB Filmgespräch!

Luca Lucchesis Dokumentarfilm A BLACK JESUS führt uns in ein kleines Dorf in Süditalien, wo seit Jahrhunderten die Statue eines schwarzen Jesus verehrt wird. Als der Flüchtling Edward aus Ghana darum bittet, gemeinsam mit den Einheimischen die Jesus-Statue in der Prozession durch den Ort tragen zu dürfen, spaltet dieser Wunsch die Gemeinde. A BLACK JESUS wird im Rahmen des „Summer at NOI“ im NOI Techpark gezeigt. Beginn 21:00. Hier das BFFB Filmgespräch!

Evi Romens preisgekröntes Regiedebüt HOCHWALD (sie gewann damit auch den Preis für den besten Spielfilm am BFFB) erzählt die Geschichte des jungen Mario, dessen geliebter Freund bei einem Attentat in Rom ums Leben kommt. Wie lernt Mario mit der Trauer umzugehen und wie reagiert die Dorfgemeinschaft? Hier geht’s zum Filmgespräch!

MATERNAL ist der erste Spielfilm der Bozner Dokumentarfilmerin Maura Delpero. Der Film erzählt von Lu und Fati, zwei 17-jährigen Frauen in einem religiösen Heim für junge, alleinerziehende Mütter in Buenos Aires. Die beiden teilen sich ein Zimmer und kämpfen mit sich und ihrer neuen, ungewollten Mutterrolle.  MATERNAL wird im NOI Techpark gezeigt, Beginn 21:00. Hier das Filmgespräch des BFFB.

Seit 2018 gibt es am BFFB die Filmreihe „Kurzes über’n Brenner“, kuratiert vom Landshuter Kurzfilmfestival. Aufgrund der Corona-Pandemie schaffen es die 7 Kurzfilme, von heiter bis ernst, erst jetzt nach Südtirol, in unsere Open Air Filmreihe! Gäste des Landshuter Kurzfilmfestivals werden erwartet.

CRESCENDO #makemusicnotwar von Dror Zahavi macht den Abschluß. Der Film erzählt die Geschichte des Orchesterdirigenten Eduard Sporck, gespielt von Peter Simonischek, der ein Orchester gründen soll, das aus jungen Menschen aus Israel und Palästina besteht. Zu Probenbeginn ist allen noch nicht klar, wie groß die Hürden sind, die es zu überwinden gilt.

Hier das Programm des BFFB Open Air in der Übersicht:

Mo 02.08.2021 Nour (ital.) (92′) Aufschnaiter (21:30)
Di 03.08.2021 Kokon (95′) Aufschnaiter (21:30)
Mi 04.08.2021 A Black Jesus (itmdtUT) (92′) NOI (21:00)
Do 05.08.2021 Hochwald (107′) Aufschnaiter (21:30)
Fr 06.08.2021 Maternal (vos) (91′) NOI (21:00)
Sa 07.08.2021 Kurzes über’n Brenner (100′) Aufschnaiter (21:30)
So 08.08.2021 Crescendo (OmitaUT (106’) Aufschnaiter (21:00)

Die Vorstellungen des Open Air Kinos finden bei jedem Wetter statt. Für den Filmbesuch ist der Vorweis des „Corona-Pass“ NICHT notwendig. Das Open Air Kino wird ab 9. August vom Filmclub weitergeführt. Weitere Infos zum Programm unter www.filmclub.it.

 

 

 

 

This was #bffb34onlyatHOME

Die 34. Ausgabe des Bolzano Film Festival Bozen fand dieses Jahr als Online-Ausgabe vom 13. – 18. April statt. Die Ergebnisse, so Festivalleiterin Helene Christanell, übertreffen alle Erwartungen.

„Von den Zahlen her und von den zahlreichen positiven Rückmeldungen, die uns immer wieder erreichen, können wir mehr als zufrieden sein. Es war auch für uns ein Experiment: Wir mussten in letzter Minute alles auf eine reine Online-Ausgabe umstellen, obwohl wir natürlich lieber unser Publikum im Kino begrüßt hätten. Aber es hat funktioniert: Die Menschen haben unser Angebot angenommen und haben sich die Filme angesehen, die wir für sie ausgewählt haben.“

Im Festivalzeitraum wurde das Online-Kino (die Webseite des Festivals) täglich über 2000 mal aufgerufen, auch über die Social-Media-Kanäle konnte eine große Reichweite erlangt werden. Der Festivalpass, mit dem man 40 Filme für 19,50 € sehen konnte, war bereits am Morgen des dritten Festivaltages ausverkauft. Die Events des Festivals, wie Eröffnung, Nouvelle WAAG Talks und Preisverleihung, wurden im Durchschnitt über 200 Mal angesehen. Es gab über 7000 Zuschauerinnen und Zuschauer, die täglich Filme im Online-Programm angesehen haben.

„Was uns sehr gefreut hat”, so Martin Kaufmann, Programmdirektor des Festivals, “sind die Komplimente für die Qualität der ausgewählten Werke, auch von den internationalen Jurys. Und dass das Angebot so gut angenommen werden würde, war wirklich nicht vorherzusehen.”

Mit dem 18. April endete diese 34. Ausgabe des Filmfestivals, jedoch bleiben alle Talks und Filmgespräche mit den Regisseurinnen und Regisseuren online: Auf der Webseite und auf der YouTube Seite Filmclub Live.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Siegerfilme 2021

 

Preis des Landes Südtirol

Unter den 6 zur Auswahl stehenden Spielfilmen fiel die Entscheidung für den Preis des Landes Südtirol auf den Spielfilm:

 

Hochwald von Evi Romen

 

Die Jurymitglieder Claudia Landsberger, Matthias Greuling und Corrado Ravazzini begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

 

„Inmitten einer idyllischen Landschaft, die man normalerweise als Urlaubsdestination schätzt, erwartet uns eine Geschichte, die man so nicht erwartet hat. Auf subtile Weise muss sich ein junger Mann hier behaupten, um das Leben, das er leben will, auch leben zu dürfen. In vielschichtiger Weise legt der Film die Seele des Protagonisten offen, für den es kein Entkommen aus seiner Herkunft gibt, der im Dorf aber keinen Rückhalt hat, auch nicht bei den anderen jungen Menschen. Als Außenseiter versucht er dennoch seinen Traum zu leben. Die Jury gibt den Preis an „Hochwald“ wegen seines mutigen Zugangs zur Geschichte dieses Außenseiters, die in vielschichtiger Weise und dank eines grandiosen Hauptdarstellers überzeugt“.

 

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

Unter den 6 zur Auswahl stehenden Dokumentarfilmen fiel die Entscheidung für den Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse für den besten Dokumentarfilm auf:

 

Space dogs von Elsa Kremser und Levin Peter

 

Die Jurymitglieder Sven Ilger, Michela Occhipinti und Andrea Schramek begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

„Für das originelle Thema, die visionären und schillernden Bilder, aus einer bunten Palette von nächtlichen Lichtern, taghellem Grün und Asphaltgrau. Für den ausgewogenen und poetischen Rhythmus, der Musik, Ton, Montage und Erzählerstimme, die direkt aus der Vergangenheit zu kommen scheint, geschickt miteinander verbindet. Für die Dichotomie von Weltraumerkundung anhand unglaublichen Archivmaterials und dem bodennahen Blick auf die Erde, durch einen unsichtbaren Stalker auf Augenhöhe mit den Hunden. Ein starker Film über die Sinnwidrigkeit und Grausamkeit des menschlichen Handelns und über die Unschuld, Zärtlichkeit und natürliche Brutalität der Tiere. Der Film geht über die reine Erzählung hinaus, es haftet ihm etwas Archaisches an, hypnotisch und überraschend, dass es schwierig ist, ihn zu vergessen. Applaus für die Regisseure”.

 

Publikumspreis der Stadt Bozen

Das Publikum entschied sich für: Nour von Maurizio Zaccaro.

 

Golden Walther Award

Der Preis „Golden Walther Award“ geht an: Luca + Silvana von Stefano Lisci.

 

FINAL TOUCH #6. Intense feedback from experts

Der TRUE COLOURS International Distribution Prize und der Cine Chromatix Italy Post-Production gehen an Iris von Natalia Sinelnikova.

 

TRUE COLORS: „Das Erstlingswerk hat einerseits alle Charakteristiken um erfolgreich bei internationalen Festivals zu laufen, aber auch das Potential, sich einen Platz im Arthouse-Verleih zu erobern. Ein faszinierender, weiblicher Blick auf eine scheinbar perfekte Welt, die hinter einer inszenierten Scheinwelt tiefsitzende Ängste offenbart. Ein Film von dem man hofft, dass er nach seiner Fertigstellung, das Publikum anregt, über das Mutigsein und die Wahrheit nachzudenken“.

 

CINE CHROMATIX: „Wir haben uns dazu entschlossen den Postproduktions-Preis dem Film IRIS zu vergeben, zum einen, weil wir großes Potenzial in der Geschichte eines sich langsam steigernden Konfliktes zwischen „Schein“ und „Sein“ und in der außergewöhnlichen audiovisuellen Umsetzung derselben sehen und zum anderen, weil sich das Projekt in einem Status befindet, wo wir als Postproduktionsunternehmen noch genügend kreativen Raum sehen, durch unser Mitwirken und unsere Unterstützung dem Werk einen signifikanten Mehrwert zu bieten“.

 

Masterclass und Nouvelle Waag Talks

Masterclass (via zoom)

Eine Reise mit Valentina

von Bastian Esser

16.04.2021 / 10.00 – 11.30

Ihre Anmeldung an: info@filmfestival.bz.it

In Zusammenarbeit mit

 

 

Nouvelle Waag Talks 

Seit 2020 befindet sich das Festivalbüro im neu
renovierten Waaghaus, Laubengasse 19A, etwa
100 Meter entfernt vom Filmclub. An den Festivaltagen nützen wir die Gelegenheit, das Waaghaus zu einem Treffpunkt der Filmbranche und Interessierte einzurichten. Die Nouvelle Waag Talks finden täglich um 18 Uhr statt und werden über Facebook übertragen.

Mi/mer 14.04. – 18.00 (Facebook)

Local artists: Behind the scenes

Do/gio 15.04. – 18.00 (Facebook)

Female Views: Regisseurinnen des Festivals

Mit: Evi Romen, Gitta Gsell, Maura Delpero

Es moderieren: Brigitte Hofer, Alma Vallazza

Fr/ven 16.04. – 18.00 (Facebook)

Piccole lingue DOC/Kleinsprachen DOC

Es moderiert: Elfi Reiter, saltobz

In Zusammenarbeit mit UniBz und salto talk

 

Sa/sab 17.04. – 18.00 (Facebook)

Sexuelle Orientierungen und Identitäten

Mit: Martine De Biasi, Jürgen Piger, Gitta Gsell

Es moderiert: Raffaella Vanzetta

In Zusammenarbeit mit Netzwerk Gewaltprävention und Forum Prävention/Fachstelle Gewalt

 

 

Die Filme im Wettbewerb

Die Vorbereitungen für die 34. Ausgabe des Bolzano Film Festival Bozen laufen auf Hochtouren. Gemäß dem Slogan #imKINOdaCASA werden die 12 Wettbewerbsfilme im Kino sowie online über die Webseite des Festivals gezeigt.

 

 

Die Spielfilme im Wettbewerb

Die gebürtige Südtirolerin und Editorin Evi Romen zeigt in Bozen ihr Regiedebüt HOCHWALD. Erzählt wird die Geschichte des jungen Mario, dessen geliebter Freund bei einem Attentat in Rom ums Leben kommt. Wie lernt Mario mit der Trauer umzugehen und wie reagiert die Dorfgemeinschaft?

Die Schweizer Regisseurin Gitta Gsell bringt mit BEYTO eine turbulente Liebesgeschichte auf die Leinwand. Der 19-jährige Beyto verliebt sich in seinen Schwimmtrainer Mike. Das türkische Elternhaus arrangiert daraufhin eine Heirat im türkischen Heimatdorf. Wie schafft es Beyto zwischen den Kulturen des Islam und des Westens seinen Weg zu finden?

KOKON der deutschen Regisseurin Leonie Krippendorff erzählt die Geschichte der 14-jährigen Nora, die sich in einem heißen Sommer in Berlin das erste Mal richtig verliebt. Und während des langsamen Erwachsenwerdens auch sich selbst besser kennenlernt.

MATERNAL ist der erste Spielfilm der Bozner Dokumentarfilmerin Maura Delpero. Der Film erzählt von Lu und Fati, zwei 17-jährigen Frauen in einem italienischen, religiösen Heim für junge, alleinerziehende Mütter in Buenos Aires. Die beiden teilen sich ein Zimmer und kämpfen mit sich und ihrer neuen, ungewollten Mutterrolle.  

Der italienische Regisseur Maurizio Zaccaro bringt die Geschichte von NOUR ins Kino, einem zehnjährigen Mädchen, das die Reise nach Europa über das Mittelmeer alleine antritt. Pietro Bartolo, ein Arzt aus Lampedusa, kümmert sich um sie.

In WINDSTILL lässt uns die junge Südtiroler Regisseurin Nancy Camaldo am Leben dreier Menschen teilnehmen, die an permanenter Überforderung leiden: als junge Mutter, als junger Koch, als junge Frau alleine auf einem Bauernhof. Es ist Camaldos Abschlußfilm an der HFF München.

 

Die Dokumentarfilme im Wettbewerb

 

 

Luca Lucchesis A BLACK JESUS führt uns in ein kleines Dorf in Süditalien, wo seit Jahrhunderten die Statue eines schwarzen Jesus verehrt wird. Als der Flüchtling Edward aus Ghana darum bittet, gemeinsam mit den Einheimischen die Jesus-Statue in der Prozession durch den Ort tragen zu dürfen, spaltet dieser Wunsch die Gemeinde.

Cecilia Mangini und Paolo Pisanelli führen in DUE SCATOLE DIMENTICATE zurück zur Zeit des Vietnamkrieges. In den Jahren 1964-65 lebten die Regisseure Lino Del Fra und Cecilia Mangini drei Monate lang in Nordvietnam, um einen Dokumentarfilm über den Kampf dieses Volkes vorzubereiten. Das Material wurde durch einen Bombenangriff zerstört. Zwei Schuhkartons mit Fotonegativen wurden 50 Jahre später unerwartet gefunden.

Aus Österreich kommt GLORY TO THE QUEEN der Regisseurin Tatia Skhirtladze. Wir sind in Tiflis, Georgien, wo wir in das Leben von vier Schachweltmeisterinnen eintreten: Nona Gaprindashvili, Nana Alexandria, Maia Chiburdanidze und Nana Ioseliani. Diese Frauen wurden zu Ikonen der Emanzipation in der Sowjetunion und spielen heute noch leidenschaftlich gerne Schach.

Laika, die Straßenhündin aus Moskau, die 1957 als erstes Lebewesen ins All geschossen wurde, wurde zu einer Heldin der Sowjetunion. Exemplarisch für all die Hunde, die sich auf Moskaus Straßen tummeln, folgt der Film zwei Exemplaren, die namenlos bleiben. Stets auf Augenhöhe. SPACE DOGS von Elsa Kremser und Levin Peter ist eine österreichisch-deutschen Koproduktion.

SUOT TSCHêl BLAU von Ivo Zen taucht in eine Schweizer Dorfchronik ein. In den 1980er und 1990er Jahren dringt das Heroin in das Leben der Jugendlichen im märchenhaften Oberengadin. Die massive Drogensucht und der Tod der eigenen Kinder war ein Schock für die ganze Region. Eine Rückschau mit Tabubrüchen.

THE VALLEY von Nuno Escudeiro, produziert von Miramonte Film, Point du Jour und Arte. Im Roya Tal, an der französischen Grenze zu Italien, überqueren Flüchtlinge die Berge, auf teils gefährlichen Wegen. Einige Bewohnerinnen und Bewohner des Tales helfen, auch wenn sie sich damit strafbar machen.

 

 

 

 

 

BFFB #imKINOdaCASA

Sowohl im Kinosaal, als auch im Netz!

Das Bolzano Film Festival Bozen findet im April hybrid statt

Die 34. Ausgabe des Filmfestivals Bozen wird vom 13. – 18. April 2021 hybrid stattfinden. Da es mit großer Wahrscheinlichkeit im April noch Covid-bedingt Einschränkungen in der Nutzung der Kinosäle und auch beim Besuch von Rahmenveranstaltungen geben wird, habe man sich nun in der Planung für ein erweitertes Konzept entschieden, so die Festivalleiterin Helene Christanell. „Nur so können wir in dieser unsicheren Zeit das Festival überhaupt planen. Wir arbeiten an einer neuen Form, die sowohl im Kino, als auch im Netz funktioniert.“

Das hybride Festivalkonzept umfasst, neben der Ausstrahlung der Filme im Kino und einem strengen Hygienekonzept, ein maßgeschneidertes Online Programm mit Filmen, Interviews, Publikumsgesprächen aus den Kinosälen und Live-Talks auf den Social-Media-Kanälen. Das online zugeschaltete Publikum wird wie jenes vor Ort in die Diskussion eingebunden.

„Unser erklärtes Ziel ist es zu zeigen, dass Kulturangebote auch in diesen schwierigen Zeiten möglich sind“, so Helene Christanell. „Das Festival war und ist ein Ort des Austausches. Wir sehen dieses hybride Format als Chance und möchten einerseits den Filmemacher*innen anbieten, ihre Filme zu zeigen und andererseits das Publikum einladen, die Filmkunst zu genießen.“

Durch das hybride Format will das Festival jenen Personen entgegenkommen, die Veranstaltungen in geschlossenen Räumen scheuen und will gewährleisten, dass ein Austausch (auch in digitaler Form) zwischen Publikum und Festivalgästen möglich ist. Das Publikum entscheidet, ob es das Kino bevorzugt oder das Netz.

Sollten es die Umstände erfordern und die Pandemie im April 2021 keine Öffnung der Kinos zulassen, findet das Bolzano Film Festival Bozen ausschließlich online statt.

Hier ein kurzer Programmüberblick

 

 

Thank You!

Vielen Dank, dass Sie Ihren Film bei Bolzano Film Festival Bozen eingereicht haben!

Der Termin für die Filmeinreichungen ist soeben zuende gegangen. Es freut uns sehr, dass uns über 350 Filme (Spielfilme und Dokumentarfilme) erreicht haben.

Mit großer Vorfreude blicken wir auf die 34igste Ausgabe unseres Festivals und freuen uns auf inspirierende Begegnungen (ob vor Ort oder im Netz) vom 13. bis 18. April 2021!

 

Online Event Kleinsprachen DOC

18. Dezember, 19 Uhr – Livestream über Facebook

Wir laden in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen/Master in Angewandter Linguistik zum Online Event mit den Filmemacherinnen des schweizer Dokumentarfilms RESUNS, ein Film in Rumantsch (Gewinner „Genziana d’argento“ Trento Film Festival 2015).

Céline Carridroit und Aline Suter (“Resuns”) werden über Minderheitensprachen sprechen und ihre Darstellung in Dokumentarfilmen.

Mit: Helene Christanell, Silvia Dal Negro, Heidi Gronauer, Daniele Ietri, Eleonora Mastropietro, Daniela Veronesi, Ruth Videsott (Bolzano Film Festival Bozen, ZeLIG, Freie Universität Bozen, La Fournaise).

Resuns (auf Deutsch «Echos») erschliesst uns die Vielfalt, den Klang und die Melodie des Romantsch, einer der vier offiziellen Landessprachen der Schweiz. Im Zeitalter der Globalisierung scheint das Romantsch, das nur von einer kleinen Minderheit gesprochen wird, vom Aussterben bedroht. Für die Protagonist*innen dieses Gedichts aus Bildern und Klängen ist die Sprache jedoch ein Symbol ihrer Zugehörigkeit, ihrer Identität und ihres Widerstandes.

Der Online Talk findet am 18. Dezember ab 19 Uhr in englischer und italienischer Sprache statt, im Livestream über die Facebookseite des Filmfestivals.

Der Film RESUNS wird ab Mittwoch, 16. Dezember, ab 19 Uhr für 7 Tage freigeschaltet, link: https://vimeo.com/489334859, Password: piccolelinguedoc.

 

 

 

Dolomiten UNESCO Welterbe

Nicht im Frühjahr wie geplant, sondern coronabedingt erst jetzt wurde der Spezialpreis „Dolomiten UNESCO Welterbe“ 2020 in Südtirol verliehen.

Der Preis, der in Südtirol von der Stiftung Dolomiten UNESCO und der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung gemeinsam mit den Alpinvereinen AVS und CAI Alto Adige am Bolzano Film Festival Bozen vergeben wird, geht 2020 an den Film „Alpgeister“ (Deutschland 2019). „Alpgeister“ beschäftigt sich mit Mythen und Sagen in den Alpen, mit Geschichten von Einheimischen, Eingeweihten und Schamanen.

Die Jury bestehend aus Roland Dellagiacoma (Wissenschaftlicher Beirat der Stiftung Dolomiten UNESCO), Ingrid Beikircher (Vizepräsidentin Landesleitung AVS) und Claudio Sartori (Präsident CAI Alto Adige) hatte sich mehrheitlich für den 97-minütigen Film von Regisseur Walter Steffen ausgesprochen. Von den drei nominierten Filmen habe „Alpgeister“ am eindrücklichsten die Bewertungskriterien erfüllt, so die Jury. „Der Film ist reich an überwältigenden Aufnahmen von einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften, die aufgezeigten Almen sind Zeugnis einer jahrhundertelangen nachhaltigen Nutzung im Einklang mit der Gebirgsnatur“, heißt es unter anderem in der Jurybegründung. „Alpgeister“ wirke insgesamt wie ein Appell für ein Leben mit mehr Verbundenheit mit der Natur und gegen eine heute oft von materialistischen Werten dominierte Welt.

Respekt vor Natur und Landschaft ist auch für Virna Bussadori, Direktorin der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, das, wodurch sich diese Preisvergabe auszeichnet: „Damit wird die Bedeutung des Miteinanders von Mensch und Natur aufgezeigt“, unterstreicht Bussadori und hebt die Zusammenarbeit mit dem AVS und CAI Alto Adige hervor: „Sie sind wesentliche Partner beim Dolomiten UNESCO Welterbe, die die Welterbe-Ziele mittragen und den Filmpreis bei Jury und Preisgeld unterstützen.“ Preisträger und Regisseur Walter Steffens zeigt sich davon überzeugt, dass die Erneuerung der Verbundenheit mit der Natur ein wichtiger Schritt sei, um die aktuelle Klimakrise zu überwinden.

Der Spezialpreis „Dolomiten UNESCO Welterbe“ wurde 2018 von der Stiftung Dolomiten UNESCO ins Leben gerufen. Er wird jährlich in allen Gebieten des Welterbes im Rahmen wichtiger kultureller Veranstaltungen vergeben, in Südtirol seit 2019 beim Bolzano Film Festival Bozen. „Den Preis erhält der Regisseur oder die Regisseurin jenes Filmes, der am eindrucksvollsten die Werte des Dolomiten UNESCO Welterbes darstellt“, erklärt Marcella Morandini, Direktorin der Stiftung Dolomiten UNESCO. Dazu gehörten Einzigartigkeit, Integrität und Unversehrtheit der Natur und der Landschaft, nachhaltige Nutzung, kulturelle Vielfalt, gemeinsame Verfolgung eines Ziels, Zusammenarbeit, Vernetzung, Gemeinschaft, Verantwortungsübernahme für die gesamte Menschheit. 2019 war der Film „Il mangiatore di pietre“ (Der Steinesser) unter der Regie von Nicola Bellucci und mit Luigi Lo Cascio in der Rolle des Protagonisten, mit dem Spezialpreis ausgezeichnet. Wenn es die Pandemie zulässt, soll „Alpgeister“ beim Bolzano Film Festival Bozen 2021 gezeigt werden.

Filmstill: Alpgeister, Walter Steffen

 

 

Kontaktadressen

Wichtige Kontakte für Frauen

  • GEA Kontaktstelle gegen Gewalt Bozen, Neubruchweg 2139100 Bozen Tel. 0471/513399 – Fax 0471/513398 Grüne Nummer 800 276433, (24h erreichbar) casadelledonnebz.it
  • Haus der geschützten Wohnungen Bozen 800 892 828
  • Frauen helfen Frauen Bozen +39 0471 973 399 frauenhelfenfrauen.it
  • Frauen gegen Gewalt Meran 800 014 008 (24h erreichbar)
  • Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen Brixen 800 601 330 (24h erreichbar)
  • Frauenhausdienst Bruneck 800 310 303 (Bürozeiten)
  • Nationale Notrufnummer für Opfer von Gewalt und Stalking 1522 (24h)

 

Wichtige Kontakte für Jugendliche

 

Wichtige Kontakte für Männer

 

 

(Italiano) Le donne vogliono sicurezza per sé stesse e per i loro figli

Leider ist der Eintrag nur auf Italienisch verfügbar.

Antigewalttraining und Männerberatung, was ist das?

Guido Osthoff informiert

Wann kommen die Männer zum Antigewalttraining?

Die meisten kommen, wenn es Auflagen gibt, beispielsweise vom Jugendgericht. Väter müssen nämlich das Training absolvieren, wenn sie Kontakt zu ihren Kindern haben wollen. Häusliche Gewalt gibt es übrigens häufiger in Familien mit Kindern.

Wie läuft das Training ab?

Der Mann meldet sich bei uns an. Dann gibt es in der Regel drei persönliche Gespräche, die sogenannte Clearingphase. Die betroffene Frau wird wenn möglich von den Kolleginnen der Frauenhäuser kontaktiert, die ihr Hilfe anbieten. Mit Hilfe von Fragebögen für den Mann und für die Frau wird das Gewaltverhalten abgeklärt. Frühestens nach drei individuellen Treffen wird der Mann in die Gruppe aufgenommen, wo das Antigewalttraining abläuft. Beim Einstieg in die Gruppe ist es wichtig, mindestens einen Teil der eigenen Verantwortung erkannt zu haben. Männer neigen zunächst gerne dazu, die Gewaltvorwürfe als ungerechtfertigte Beschuldigung abzutun. Die Gruppe ist wichtig, um genau diese Sichtweise zu ändern. Im Training geht es darum, dass die Männer die Verantwortung für ihr gewalttätiges Verhalten übernehmen, erkennen, wie die Dynamiken ablaufen und an Notlösungen für eskalierende Situationen arbeiten. Eine davon kann es sein, den Raum zu verlassen.

Wie lange dauert so ein Training?

Das Training umfasst 28 wöchentliche Treffen und kann bis zu einem Jahr dauern.

Werden sie dezentral angeboten?

Nein, das geht deshalb nicht, weil die Gruppe eine bestimmte Größe haben muss, und weil sich nicht so viele Männer melden.

Sie bieten auch Männerberatung an. Hat das eine mit dem anderen zu tun?

Nein, das Gewalttraining ist eine Sache, Männerberatung eine andere. Diese wird in Meran, Brixen und Bozen angeboten. Männer können kommen, wenn sie etwas zu besprechen haben, mit dem sie selber nicht klarkommen. Die Themen sind vielfältig. Das geht von Lebenskrisen, Vaterrolle über Beziehungsthemen ganz allgemein, aber auch um Konflikte oder Trennungen.

(Renate Mumelter)

Guido Osthoff, Theologe und Sozialpädagoge, seit 2002 Mitarbeiter der Caritas und seit 2014 Fachbereichsleiter und Stellenleiter der Caritas Männerberatung, welche ein opferschutzorientiertes Antigewalttraining für Männer, die im häuslichen Umfeld Gewalt ausüben anbietet; lebt mit seiner Familie in St. Andrä / Brixen.

Gewalt im Elternhaus. Kinder brauchen Hilfe

Katia Schneider informiert

Sie begleiten Minderjährige, die Opfer miterlebter Gewalt wurden. Was bedeutet das konkret?

Ich begleite Minderjährige, die aufgrund häuslicher Gewalt aus Sicherheitsgründen gemeinsam mit der Mutter in der geschützten Einrichtung aufgenommen wurden. Das bedeutet in erster Linie, sie aus der Gewaltsituation entfernen und dann ihnen zuhören, erkennen, was ihnen widerfahren ist und versuchen ein möglichst gutes Einleben zu ermöglichen. Es bedeutet, Kontakte mit den Sozialdiensten aufzunehmen, um den Minderjährigen ein Netzwerk zu bieten, mit dem vermieden werden kann, dass die Minderjährigen weiterhin Gewaltsituationen ausgesetzt sind.

Was geschieht, wenn Kinder oder Jugendliche in einer Situation leben müssen, in welcher der Vater sich der Mutter gegenüber geringschätzig äußert, sie wirtschaftlich oder physisch misshandelt?

Die Kinder und Jugendlichen geraten unvermeidlich in ein Dreieck zwischen den Eltern und sie werden in die Gewalt miteinbezogen. Das schadet ihrer psychologischen, emotionalen und existenziellen Entwicklung sehr. Die miterlebte Gewalt erzeugt in Kindern gleich große Traumata wie die direkte Gewalt.

Was können Sie tun, um diese unvermeidlichen Traumata zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen?

Die traumatische Wirkung verstärkt sich enorm, wenn ein Kind mit seinen Emotionen allein gelassen wird, wenn es sie also weder teilen noch mitteilen kann. Ich kann versuchen, einen Raum zu schaffen, in dem das Kind dies tun kann und damit ein Netzwerk vorfindet, das auf seine Bedürfnisse eingeht.

Was kann die Gesellschaft tun?

Die Gesellschaft kann anerkennen, dass häusliche Gewalt nicht nur ein Konflikt ist und sie darf die Schäden nicht unterschätzen, welche daraus für die Frau und die Kinder entstehen.

Ist es möglich Opfer miterlebter Gewalt zu erkennen?

Um diese zu erkennen ist es vor allem nötig, die häusliche Gewalt als solche zu erkennen.

An wen können sich Hilfe Suchende wenden?

In Südtirol gibt es spezialisierte Anlaufstellen gegen Gewalt (Centri Antiviolenza), die sich damit beschäftigen.

(Renate Mumelter)

Katia Schneider, Psychologin, zuständig für den Bereich Minderjährige bei der Kontaktstelle gegen Gewalt in Bozen.

Die Frauen wollen Sicherheit für sich und ihre Kinder

Marcella Pirrone, Rechtsanwältin und Präsidentin des europäischen Netzwerks „Wave – Women against violence Europe“, informiert

Ist die Rechtssprechung so weit, dass sie Frauen vor Gewalt und deren Folgen schützen kann?

In Italien gibt es gute Gesetze. Die sind in enger Zusammenarbeit mit allen Interessenvertretungen ausgearbeitet worden. Problematisch und schlecht ist deren Anwendung, denn die hängt von Menschen ab. Es geht darum, Gewalt richtig sehen und lesen zu können, denn dies ist ein komplexes Problem zu dem es fachliche Kompetenz braucht. Eine spezifische Ausbildung zum Thema  Gewalt gegen Frauen  ist  in keinem Studienlehrgang vorgesehen. Eine solche wäre aber für alle Fachkräfte (Justiz, Polizei, Soziales und Gesundheit)  dringend nötig, um die althergebrachten Muster zu überwinden.

Zu welchen Fragen werden Sie um Hilfe gebeten?

Die Frauen brauchen Unterstützung, um aus dem Kreislauf der Gewalt auszubrechen. Dafür ist eine klare rechtliche Beratung genauso wichtig wie eine Analyse ihrer Risikosituation, damit sie sich sicher fühlen können. Die Frauen wollen nämlich vor allem Sicherheit für sich und ihre Kinder und ein ruhiges Leben.Wenn sie sich aus einer Gewaltsituation befreien wollen, können sie leider das Leben riskieren. Auch das häufig zugestandene Besuchsrecht der Väter ist problematisch. Wenn Kinder Opfer miterlebter Gewalt sind, haben sie Angst vor ihren Vätern, dies wird aber nicht ernst genommen.

Rechtlich erkennt man inzwischen die miterlebte Gewalt als Misshandlung, auch wenn es keine Übergriffe auf die Kinder selbst gegeben hat.

Wie schwer fällt Frauen der Weg zur Rechtsanwältin?

Vielen Frauen fällt dieser Weg sehr schwer, weil sie sich selbst die Schuld für die Übergriffe geben. Und ihr Umfeld spielt die Übergriffe oft herunter, ganz nach dem Motto „Alles nicht so schlimm“. Je weniger klar ist, dass es sich um Vergehen handelt, desto schwerer ist der Weg zur Rechtsberatung. Frauen, die aus einem Ambiente kommen, in dem alles nach heiler Welt aussehen will oder solche mit Männern in der Öffentlichkeit tun sich besonders schwer. Ihnen wird noch weniger geglaubt.

Ist Rechtsberatung immer kostenpflichtig?

Die Rechtsberatung ist nicht kostenpflichtig, wenn es sich um 2 spezifische Straftaten handelt: Missbrauch in der Familie und sexuelle Gewalt. Bei zivilrechtlichen Angelegenheiten wie Trennung oder Scheidung ist die rechtliche Begleitung nur dann kostenlos, wenn das Einkommen der Frau unter einem bestimmten Limit liegt.

(Renate Mumelter)

(Foto: Manuela Tessaro)

Marcella Pirrone, Rechtsanwältin, ist seit über 30 Jahren zum Thema Frauenrechte und Gewalt gegen Frauen und deren Kinder tätig; sie hat als feministische Aktivistin mit anderen Frauen das Frauenhaus Meran und das italienische Frauenhausnetzwerk „D.i.Re Donne in Rete contro la violenza“ mitbegründet , ist Vereinsfrau von GEA Bozen und seit Beginn 2020 Präsidentin vom europäischen Netzwerk „Wave – Women against violence Europe“.

Online Event: Miterlebte Gewalt

Das Bolzano Film Festival Bozen lädt bis 21. November zum Spielfilm „Der Taucher“ und am 18. November zu einem Talk zum Thema „Miterlebte Gewalt“

Wie geht es Kindern, die mit Gewalterfahrungen in der Familie aufwachsen müssen? Was hat das für Auswirkungen?

Diesen Fragen spürt der österreichische Regisseur Günter Schwaiger im Film DER TAUCHER nach.

Der Film lässt in seiner Spielfilmhandlung häusliche Gewalt und miterlebte Gewalt direkt unter die Haut gehen. Der Film zeigt, wie sich miterlebte Gewalt auf das spätere Leben auswirken kann.

DER TAUCHER ist ab sofort (in Deutsch und Englisch) über untenstehenden Link zu sehen. Das Ticket kostet 5 Euro, der Betrag geht zur Gänze an die Produktionsfirma.

 

Am 18. November um 20 Uhr 15 folgt der Online FilmTalk „Miterlebte Gewalt„, in Zusammenarbeit mit dem NETZWERK GEWALTPRÄVENTION via Facebook.

Es diskutieren Marcella Pirrone, Rechtsanwältin und Präsidentin des europäischen Netzwerks „Wave – Women against violence Europe„, Cristina De Paoli , Psychologin und Koordinatorin des Zentrums „Il Germoglio- der Sonnenschein La Strada – der Weg“, Guido Osthoff, Leiter der Männerberatung Caritas und der Regisseur Günter Schwaiger. Es moderiert Sabina Frei.

Hier finden Sie Interviews von Renate Mumelter mit den Referent*innen. „Die Frauen wollen Sicherheit für sich und ihre Kinder“, „Gewalt im Elternhaus. Kinder brauchen Hilfe“, „Antigewalttraining und Männerberatung, was ist das?“

Hier finden Sie wichtige Kontaktadressen!

Der Online FilmTalk wird über die Facebook Seite des Bolzano Film Festivals Bozen und des Forum Prävention übertragen.

Es ist bereits der zweite Film, den Günter Schwaiger dem Thema Gewalt gegen Frauen widmet. In der Dokumentation MARTAS KOFFER (2013) ging er der Arbeit mit Gewalttätern nach und porträtierte eine Frau, die einen Mordanschlag ihres Mannes überlebt hatte. Mit DER TAUCHER widmet sich Schwaiger nun mit einem Spielfilm der Gewalt durch Männer und fokussiert vor allem darauf, wie Kinder mit dieser Gewalt umgehen. Der Film ist in Ibiza angesiedelt, womit gemeinhin ein sonniger Ferienort assoziiert wird. Günter Schwaiger:

Ich komme vom Dokumentarfilm und wollte aber keinen dokumentarischen Spielfilm drehen, sondern in der Fiktion bleiben. Ich habe deshalb stark auf Symbole gesetzt. Das erste Symbol ist die Insel selbst, eine Insel, wo jeder das Glück sucht. Es kann aber auch ein Gefängnis sein, wenn die Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Es gibt im Film auch die Animationskunst, die Tochter Lena kreiert animierte Kunstfilme, die ihr helfen, das Trauma zu überwinden und das stärkste Symbol ist dann noch jenes des Tauchens, das Hineingehen in das Verborgene.“

Wenn Kinder in der Aufarbeitung von Gewalterfahrungen keine Hilfe bekämen, so der Regisseur,  und es allein nicht schaffen, verinnerlichen und verdrängen sie oft die Gewalt. Das könne später ein Wiederholungsmuster auslösen, sowohl als Täter wie auch als Opfer – und die Gewaltspirale drehe sich weiter.

Hier finden Sie ein Radiointerview von Julia Mitterlehner mit dem Regisseur Günter Schwaiger über Feminizide in Österreich und Spanien im Vergleich und über die Hintergründe des Films.

 

PLAKAT_Taucher_Plakat_A3_RZ_01(1)

Julia Franz Richter Franziska Weisz@Robert Staudinger

Julia Franz Richter, Dominic Marcus Singer@Robert Staudinger

Ein Film. Tante storie

Jannis Lenz und sein Film „Soldaten weinen nicht“

Der Dokumentarfilm „Soldaten weinen nicht“ vom deutschen Regisseur Jannis Lenz gewann bei FINAL TOUCH#4*, einem Branchenprogramm der IDM Südtirol/Alto Adige, am Bolzano Film Festival Bozen 2019 den Cine Chromatix Post-Production Prize und konnte damit Postproduktionsleistungen von Cine Chromatix Italy in Höhe von 5.000 Euro in Anspruch nehmen.

Jannis Lenz, über ein Jahr ist vergangen, nachdem ihr bei BFFB 2019 den Preis FINAL TOUCH#4* erhalten habt. Was hat euch dieser Preis gebracht?

Jannis Lenz:  Er hat uns in vielerlei Hinsicht etwas gebracht. Zum einen war es so, dass das Feedback uns sehr geholfen hat und zum anderen war dieser Schritt nach draußen in die Branche für uns sehr wichtig, uns nicht vor der Konfrontation zu scheuen, sich zu trauen, Meinungen einzuholen. Man ist da ja eher vorsichtig, wann man das erste Mal an die Öffentlichkeit geht und in gewissen Phasen kann das unangenehm sein und da war es für uns so, dass es eine erste Hürde war, die wir genommen haben. Dafür sind wir belohnt worden. Der Preis half uns jetzt natürlich auch weiter, budgetär gedacht. Es war ja sowieso ein sehr klein aufgestelltes Projekt, ein Abschlussfilm an der Filmakademie Wien, da hilft jeder Euro.

Ahmet, der Hauptprotagonist des Filmes, war schon einmal Protagonist in einem deiner Filme. Der Film „Soldaten weinen nicht“ ist nun ein hybrider Film, zwischen Spielfilm und Dokumentarfilm, dramaturgisch begleitet von Tizza Covi. Was bedeutet das genau?

Jannis Lenz: Den Ahmet kennengelernt habe ich tatsächlich in einem Boxstudio. Ich drehte einen Kurzfilm über einen Boxer, der ein Antigewalttraining absolvieren muss und habe mich dann in diesem Studio für die Recherche meines Abschlussfilmes umgeschaut. Und weil ich dann irgendwann mal Probleme hatte mit den Schauspielern, die so tun als wären sie Boxer, dachte ich, ja warum eigentlich nicht einen Boxer nehmen. Und ich fand Ahmet auch eine sehr spannende Figur.

Die Idee zum Film kam mir in einem Moment, als mein Sohn so 2 Monate alt war, und Ahmet mal bei uns zuhause vorbeikam, direkt nach der Arbeit, um meinem Sohn mal Hallo zu sagen – und er stand dann vor unserer Tür mit seiner Soldatenuniform. Da ist mir erst bewusst geworden, dass er Soldat ist, und dass ich ihn so auch gar nicht eingeordnet hatte. Das klassische Bild, dass man von einem Soldaten hat, das hat für mich so gar nicht gepasst, weil er so ein lockerer Typ war und für jeden Spaß zu haben war. Das hat mich fasziniert und dann hatte ich auch diese Überlegung, ja warum nicht einfach ihn in seinen Lebensbereichen begleiten, weil da so viel Spannendes zusammenkommt. Also einmal seine erfolgreiche Boxkarriere, dann seine Arbeit als Soldat beim Heer, wo er Diplomkrankenpfleger ist – also im Zweifelsfall ist er derjenige, der die Leute gesund macht und nicht verletzt. Und dann eben auch der Background seiner Familie, die Herkunft aus der Türkei, was auch ein Spannungsfeld sein kann und gleichzeitig auch seine Leidenschaft für die Schauspielerei, was extrem viel ausmacht in diesem Feld: Das Auseinandersetzen mit Gefühlen, in verschiedene Rollen schlüpfen. Da war so viel da und wir haben dann sehr dokumentarisch gedreht – der Großteil ist dokumentarisch angelegt, wenn dann haben wir nur bestimmte Dinge angeleiert. Es gibt dann Sequenzen, die bewusst stilisiert sind und bewusst als solche hervorgehoben sind, die durch Musik und durch die Kameraführung erkenntlich sind – um eben auch bewusst zu machen, was das ist, wenn man in Rollen schlüpft.

Welchen Weg wird der Film jetzt nehmen?

Jannis Lenz: Wir schauen jetzt noch in der Postproduktion das Beste herauszuholen, wir haben durch den Lockdown im Frühjahr etwas Zeit gewonnen. Wir hoffen dann, dass der Film auf Festivals laufen wird mit Publikum und Kino.

(Angelika König)

FINAL TOUCH#5 geht 2020 vom 19. bis 20. November in die fünfte Runde – das erste Mal ausschließlich Online. Vier Filmprojekte kommen zum Zug, darunter eine Südtiroler Produktion.

*FINAL TOUCH – so heißt das Branchenprogramm von IDM Südtirol/Alto Adige und Bolzano Film Festival Bozen, das Filmemacherinnen und Filmemachern die Möglichkeit gibt, ihren Film in Rohfassung einer Expertenrunde vorzulegen und ein hochqualifiziertes Feedback für Postproduktion und Schnitt, Einschätzung zu Marktpotenzial, Vertrieb und Finanzierung zu bekommen. Seit 2016 findet dieses Programm jährlich am Bolzano Film Festival Bozen statt, 2019 hieß das Gewinnerprojekt „SOLDATEN WEINEN NICHT“ von Jannis Lenz. Weitere Teilnehmer waren Antonio Di Biase (IT) mit IL PASSO DELL’ACQUA, Markus Mörth (AT) mit DIE GRAZER GRUPPE und Stefano Lisci mit LUCA+SILVANA.

Prämierung 2019 Bolzano Film Festival Bozen, mit Produzent David Bohun (Panama Film)

Jannis Lenz, Regisseur (Foto: Sixpackfilm)

Jannis Lenz studierte Regie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien, wo er auch als Assistent für die Regieklassen von Wolfgang Murnberger und Michael Haneke arbeitete. Seine ersten Kamera- und Regieerfahrungen sammelte er, indem er sich selbst und seine Freunde bei „Le Parkour“, einer Performing Art im urbanen Umfeld, filmte. Während seines Studiums an der Filmakademie Wien lernte Lenz unter anderem von Dozenten wie Abbas Kiarostami, Andreas Dresen und Jessica Hausner. Er besuchte das Max-Reinhardt-Seminar Wien als Gaststudent für Theaterregie und Schauspiel, erhielt das START-Stipendium für Filmkunst vom Österreichischen Kulturministerium und ist offizielles Mitglied der European Film Academy.

Filmstill: „Soldaten weinen nicht“

Filmstill: „Soldaten weinen nicht“

Kurzfilm „Schattenboxer“

Kurzfilm: „Schattenboxer“

 

Expert*innen FINAL TOUCH#4: Birgit Oberkofler, Sergio Fant, Nina Kusturica, Catia Rossi, Nikolaj Nikitin, Florian Geisler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Intermezzo – abgesagt!

Aufgrund der neuen Entwicklungen zur Covid-19 Pandemie müssen wir leider mitteilen, dass unsere Sonderausgabe des Bolzano Film Festival Bozen Intermezzo vom 17. bis 20. November abgesagt werden muss. Dieses Jahr wurden wir wiederholt eingebremst: Die 34.igste Ausgabe von 2020 rutschte vom April in den Juni, dann ein zweites Mal in den November. Nun ist also auch die Novemberausgabe nicht mehr möglich. Es schmerzt, den Filmemacherinnen und Filmemachern eine Absage erteilen zu müssen, wir bemühen uns jedoch, einzelne Filme zum erstmöglichen Zeitpunkt auf die große Leinwand zu bringen – im Programm des Filmclubs in der Bozner Streitergasse. Die nächste reguläre Festivalausgabe findet vom 13. – 18. April 2021 statt.

Die geplanten Filme zu zeigen ist uns nicht möglich, einige Programmpunkte können jedoch im November online stattfinden. Einerseits wird das Branchenprogramm final touch#5 von IDM Alto Adige/Südtirol und BFFB im Internet durchgeführt, anderseits wird der Film DER TAUCHER von Günter Schwaiger online gestreamt und der Nouvelle Waag Talk „Miterlebte Gewalt“ ins Netz verlegt.

Im Film und dem anschließenden FilmTalk „Miterlebte Gewalt“, organisiert vom NETZWERK GEWALTPRÄVENTION, geht es um die miterlebte Gewalt bei Kindern und Jugendlichen: Welche Spuren hinterlässt es, wenn junge Menschen in der Familie Gewaltsituationen ausgesetzt sind?  Dieses Gespräch findet wie geplant am Mittwoch, 18. November statt und wird über Facebook übertragen, über die Seite des Forum Prävention und Bolzano Film Festival Bozen.

2019 wurde der Spezialpreis „Dolomiten UNESCO Welterbe“ ins Leben gerufen, der an den Regisseur oder die Regisseurin des Besten Films geht, der den Werten des Weltnaturerbes UNESCO entspricht. Dieser Preis wird auch heuer vergeben und der Gewinnerfilm wird bei der kommenden Ausgabe des Filmfestivals vom 13. bis 18. April 2021 gezeigt. Nominiert sind: IL PASSO DELL’ACQUA von Antonio Di Biase, SICHERHEIT 123 von Julia Gutweniger und Florian Kofler und ALPGEISTER von Walter Steffen. Gestiftet wird der Preis von der Stiftung Dolomiten UNESCO, CAI und Alpenverein.

Wir halten Sie über unsere Social Media Kanäle und über unsere Webseite informiert.

Die nächste reguläre Festivalausgabe findet vom 13. – 18. April 2021 statt (call for entries bis 15.12.2020!).

(Archiv)

Intermezzo – das ist unser Zwischenspiel! Auf halbem Wege zu BFFB2021 präsentieren wir vom 17. – 20. November 2020 eine Auswahl an Filmen aus dem diesjährigen Festivalprogramm, das Corona-bedingt nicht stattfinden konnte. Dabei kommen vor allem Filme von Südtiroler Filmemacher*innen auf die Leinwand oder Filme, die in Südtirol gedreht bzw. von IDM Südtirol/Alto Adige gefördert wurden. Ein Hoch also auf die Local artists!

Außerdem die Wettbewerbe:

EUREGIO SCHÜLER*INNEN JURY Preis

Nominiert sind:

SOLE von Carlo Sironi

IM NIEMANDSLAND von Florian Aigner

CRESCENDO #makemusicnotwar von Dror Zahavi

AL SHAFAQ – Wenn der Himmel sich spaltet von Esen Işik.

GOLDEN WALTHER AWARD

Nominiert sind:

MATERNAL von Laura Delpero

LUCA + SILVANA von Stefano Lisci

NARZISS UND GOLDMUND von Stefan Ruzowitzky

CRESCENDO #makemusicnotwar von Dror Zahavi.

In der Reihe des Golden Walther Award werden Filme gezeigt, die in Südtirol produziert und von IDM Südtirol/Alto Adige gefördert wurden.

Dolomiten UNESCO Spezialpreis

Nominiert sind:

IL PASSO DELL’ACQUA von Antonio Di Biase

SICHERHEIT 123 von Julia Gutweniger und Florian Kofler

ALPGEISTER von Walter Steffen

+++

Außer Konkurrenz:

Die Wettbewerbe Spielfilm und Dokumentarfilm können aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Umso mehr freut es uns, die folgenden Filme außer Konkurrenz zeigen zu können:

UNTIL WE RETURN von Martin Telser

DER TAUCHER von Günther Schwaiger

BFFB Intermezzo gibt weiters Filmemacher*innen der lokalen Szene in der Reihe Local Artists Kurzfilmprogramm“ einen Raum:

CONNECTING von Stefan Ghedina

VULNERABLE von Valentina Bagnis

SHORT CUTS FROM A TOWN von Thomas Perathoner

JUNGE UND MÄDCHEN von Christoph Waldboth

DER KLEINE COWBOY von Lisa Maria Kerschbaumer

DRACUL von Cobo

SIE LEHRTE NUR EINEN WINTER von Luis Walter
SIEGFRIED STEGER ATTENTÄTER von Mike Ramsauer

THE RECEPTIONIST von Giuseppe Piva und KEIN HUND, KEINE KAMERA, KEIN LICHT von Gerd Weigel laufen im Programm Racconti Local Plus 2.

BFFB Intermezzo findet vom 17. bis 20. November in den Sälen des Filmclub Bozen statt.

Logo_Final Touch#5_GG

PLAKAT_Taucher_Plakat_A3_RZ_01

Filmstill123

Sicherheit 123 von Julia Gutweniger und Florian Kofler

Ilpassodellacqua_02_72dpi

Il passo dell’acqua di Antonio Di Biase

08_Alpgeister

Alpgeister von Walter Steffen

bffb34#smart

Besondere Zeiten brauchen besondere Lösungen. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir gemeinsam im Kino das Festivalflair genießen und auf die große Leinwand projizieren können. Solange das so ist, wollen wir doch Kontakt mit Ihnen, unserem Festivalpublikum, halten und den einen oder anderen Film – für Sie kostenfrei – im Online-Streaming anbieten. „Der Taucher“ von Günter Schwaiger macht den Anfang. Er gehört zu den Wettbewerbsfilmen der 34. Ausgabe des Film Festivals Bozen, das am 21. April hätte beginnen sollen.

Wir bedanken uns bei unserem Sponsor ALPERIA für die Unterstützung.

DER TAUCHER ist der erste Spielfilm des österreichischen Dokumentarfilmers Günter Schwaiger. Die Wienerin Irene ist eine starke und selbstbewusste Frau, die mit ihrer 18jährigen Tochter Lena auf Ibiza lebt. Das innige Verhältnis zwischen Mutter und Tochter gerät ins Wanken, als Irenes Ex-Partner Paul gemeinsam mit seinem Sohn Robert nach Ibiza zurückkehrt. Seine Weltkarriere als Komponist und Musiker ist in Gefahr. Demnächst wird er vor Gericht stehen, weil er Irene schwer misshandelt hat. Mit allen Mitteln versucht er Irene zu manipulieren, um die Anzeige zurückzuziehen.  Als ihm das fast gelingt, stellen sich Lena und Robert gegen Paul. Ein Konflikt ist unausweichlich.

Inmitten der scheinbaren Idylle einer mediterranen Insel erzählt DER TAUCHER die Geschichte eines Traumas aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Beteiligten. Ein Psychothriller über familiäre Gewalt, die Sehnsucht nach Liebe und die unbeugsame Kraft des Aufbegehrens.

Über den folgenden, passwortgeschützen Link können Sie den Film über die Vimeo Plattform online ansehen: DER TAUCHER

Das Passwort zum Film lautet: DERTAUCHER_BFFBOZEN1

Hier finden Sie ein Radiointerview von Julia Mitterlehner mit dem Regisseur Günter Schwaiger: Über Feminizide und über die Hintergründe des Films.

Über den Autor Günter Schwaiger

Geboren in Salzburg, Österreich. Studiert Ethnologie und Theaterwissenschaften an der Universität Wien. Nach einigen Jahren in Rom und Mailand geht Schwaiger Anfang der 90er nach Spanien um Filmemacher zu werden. Er lebt seither als Regisseur und Produzent zwischen Spanien und Österreich.

Seine Kurz- und Dokumentarfilme haben an vielen internationalen Festivals teilgenommen und zahlreiche Preise gewonnen. 2019 macht er sein Spielfilmdebüt mit THE DIVER INSIDE (DER TAUCHER)

Günter Schwaiger ist Mitglied der EFA, der europäischen Filmakademie, der spanischen sowie der österreichischen Filmakademie.

FILMOGRAFIE:

2019 – THE DIVER INSIDE (DER TAUCHER) – Spielfilmdebüt, 94min

2015 – SEIT DIE WELT WELT IST – Dokumentarfilm, 94min

2013 – MARTAS KOFFER – Dokumentarfilm, 76min.

2011 – IBIZA OCCIDENT  – Dokumentarfilm, 93min.

2009:   ARENA – Dokumentarfilm, 107min.

2007:   HAFNERS PARADIES – Dokumentarfilm, 76min.

2005:  DER MORD VON SANTA CRUZ, 66min.

2001: DER AUSFLUG – Kurzspielflm, 17min.

Wir bedanken uns bei unserem Sponsor ALPERIA für die Unterstützung.

POWERED BY

8.ALP_Logo_CO_M

Alex Brendemühl, Dominic Marcus Singer @Robert Staudinger

Julia Franz Richter Franziska Weisz@Robert Staudinger

Julia Franz Richter, Dominic Marcus Singer@Robert Staudinger

Günter Schwaiger_@Robert Staudinger

Bolzano Film Festival Bozen 2020: abgesagt

Die 34.igste Ausgabe des Bolzano Film Festival Bozen ist für 2020 abgesagt

Der 21. April. Aufregung würde in der Luft liegen. Der rote Teppich wäre vorbereitet für den festlichen Abend. Die Filmbranche aus dem In- und Ausland würde sich in Vorfreude auf diese Festivalwoche im Kinofoyer einfinden. Filmbegeisterte würden sich vor dem Filmclub in der Bozner Dr. Streitergasse begrüßen. Die Gespräche, sie wären angeregt!

Aber: Leider wird am 21. April aufgrund der derzeitigen Coronakrise der Eröffnungsfilm nicht die Festivalwoche einleiten. Auch der Ersatztermin, den wir im März noch optimistisch auf Anfang Juni legten, ist aus heutiger Sicht keine Option – zu unsicher sind die Prognosen hinsichtlich einer Wiederaufnahme von kulturellen Veranstaltungen noch vor dem Sommer.

Die 34.igste Ausgabe des Bolzano Filmfestivals Bozen wird dieses Jahr ausfallen. Schweren Herzens, wie Festivalleiterin Helene Christanell betont: Wir haben mit viel Begeisterung und Herzblut an der Ausgabe 2020 gearbeitet und das Programm war schon sehr weit entwickelt. Da schmerzt es heute sehr, dass wir es nicht mit unserem Publikum und den Gästen teilen können. Gerade in dieser harten Zeit, merken wir doch, wie wichtig und notwendig es ist, Kultur mit anderen Menschen zusammen zu erleben. Wie wichtig es ist, Filme in einem vollen Kinosaal vorzustellen und eine direkte Reaktion vom Publikum zu erhalten. Das gemeinsame Erleben im Kinosaal und der Austausch danach sind ein wesentlicher Bestandteil dessen, warum man Film liebt und warum Kino und Festivals nicht durch Streaming ersetzbar sind.“

Auch wenn es keine digitale Ausgabe des Festivals geben wird, verabschiedet sich das Filmfestival nicht sang- und klanglos ins Jahr 2021. An einigen Überraschungen im Herbst wird bereits gearbeitet.

Wir halten Sie auf dem Laufenden, über die Webseite www.filmfestival.bz.it und über unsere Social Media Kanäle Facebook und Instagram. Bleiben Sie gesund!

HeleneChristanell_Festivalleiterin

Das war Film Festival Bozen 2019!

Fotos: Manuela Tessaro

Neuer Termin!

Aufgrund der besorgniserregenden Situation rund um das Coronavirus und dessen Verbreitung in Europa haben wir uns schweren Herzens entschlossen, das 34. Bolzano Film Festival Bozen zu verschieben.

Das Festival findet nun nicht wie geplant vom 21. – 26. April statt, sondern vom 09. – 14. Juni.

Unser Festival lebt von Begegnungen, vom direkten Austausch zwischen Publikum und der Filmbranche und ist seit 1987 zu einem beliebten wie wichtigen Treffpunkt der Filminteressierten auf lokaler wie internationaler Ebene geworden. Während des Festivals erwarten wir jährlich an die 4000 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland, besonders aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, sowie dieses Jahr auch aus der Tschechischen Republik, unserem Gastland in der Reihe Focus Europa. Da aus heutiger Sicht noch nicht abzuschätzen ist, wie lange uns das Virus in dieser Ausnahmesituation verharren lässt und Personenansammlungen derzeit per Dekret in Italien verboten sind, sehen wir uns gezwungen, das Filmfestival so weit als möglich nach hinten zu verschieben.

Für das Festivalteam, das bereits intensiv an der 34.igsten Ausgabe arbeitet, war dies keine leichte Entscheidung, da wir wenige Wochen vor dem geplanten Festivalstart stehen. Wir erachten die Verschiebung aber als absolut notwendig, denn auch wir tragen Verantwortung.

Wir bitten Sie, den neuen Termin des Bolzano Film Festivals Bozen vom 9. bis 14. Juni zu vermerken. Informationen über Programmänderungen werden wir rechtzeitig bekanntgeben.

PR_Foyer

Die Spielfilme im Wettbewerb

Was 1987 im kleinen Rahmen begann, hat sich zu einer wichtigen Plattform sowohl für internationale, als auch für Filmschaffende aus Südtirol entwickelt. Das Herzstück des Bolzano Film Festival Bozen, das dieses Jahr vom 09. – 14. Juni 2020 stattfindet, sind die Wettbewerbsfilme, unterteilt in Spielfilm und Dokumentarfilm.

Die acht Spielfilme im Wettbewerb am Bolzano Film Festival Bozen sind:

Al-Shafaq – Wenn der Himmel sich spaltet

von Esen Işik

Al-Shafaq_A2_Serie_4

Der Taucher

von Günther Schwaiger

PLAKAT_Taucher_Plakat_A3_RZ_01

 Es gilt das gesprochene Wort

von Ilker Ҫatak

Es_gilt_das_gesprochene_Wort_-_Poster

Fiore gemello

von Laura Luchetti

locandinafioregemello

Maternal

von Maura Delpero

maternal

 Mein Ende. Dein Anfang. (Relativity)

von Mariko Minoguchi

REL_Poster_EN_02

Sole

von Carlo Sironi

SOLE-ArtworkPoster28x40_HI

Waren einmal Revoluzzer

von Johanna Moder

revoluzzer

Die Dokumentarfilme im Wettbewerb

 

Das Herzstück des Bolzano Film Festival Bozen, das dieses Jahr vom 09. – 14. Juni 2020 stattfindet, sind die Wettbewerbsfilme, unterteilt in Spielfilm und Dokumentarfilm. Sie geben Einblick in das aktuelle Filmschaffen der umliegenden Länder Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien, zeigen neue Tendenzen auf, legen Brüche in unserer Gesellschaft frei und folgen dem oft neuen und unkonventionellen Blick der jungen Filmemacherinnen und Filmemacher.

Die 8 Dokumentarfilme im Wettbewerb sind:

the valley

The Valley, Nuno Escudeiro (IT/FR)

sicherheit123

Sicherheit 123, Julia Gutweniger und Florian Kofler (AT/IT)

space dogs

Space Dogs, Elsa Kremser, Levin Peter (DE/AT)

dohnal-plakat

Die Dohnal, Sabine Derflinger (AT)

lost in face

Lost in face, Valentin Riedl (DE)

imspiegel

Im Spiegel, Matthias Affolter (CH)

untilwereturn-1

Until we return, Martin Telser (IT/UK)

never whistle alone

Never Whistle Alone, Marco Ferrari (IT)

Preview 2020

„Was 1987 im kleinen Rahmen begann, hat sich mit den Jahren zum ambitionierten »Bolzano Film Festival Bozen« entwickelt (…) das Konzept zeichnet sich  durch eine seltene Großzügigkeit des weltläufigen Denkens aus“. (B. Schweizerhof in epd-film 05/19)  Diese Aussage charakterisiert unser Festival als wichtige Plattform sowohl für internationale, als auch, und dieses Jahr verstärkt, für Südtiroler Filmemacherinnen und Filmemacher.

 Die 33. Ausgabe, die mit rund 5700 Besucher*innen eine der erfolgreichsten war, bot neben qualitativ sehr hochwertigen Filmen auch zahlreiche Programme für junge Menschen aus der Filmbranche, Musikwelt und Student*innen. Den Filmen mit Südtirol-Bezug wurde in diesem Jahr eine besondere Aufmerksamkeit zu teil: BECOMING ME der jungen Südtiroler Filmemacherin Martine De Biasi wurde zweifach ausgezeichnet und zwei neue Preise, der „Golden Walther Award“ und der „Spezialpreis Dolomiten Unesco Weltnaturerbe“ machten Südtirol als Film- und Naturland überzeugend sichtbar.
Con un incremento quasi del 10% rispetto all’anno  passato e registrando più volte il tutto esaurito,  si è conclusa lo scorso aprile la 33esima edizione  del Bolzano Film Festival Bozen: 5.700 persone hanno condiviso con noi sei ricche giornate di cinema di  qualità, preziosi incontri e grandi emozioni.
Particolarmente apprezzato il programma dal pubblico, che ha valutato con 4 (su 5) stelle oltre l’80% delle  proiezioni. Un successo mai visto prima, sia per quanto riguarda la scena cinematografica internazionale  che quella locale, cui il festival, con diverse finestre  e rassegne, dedica sempre più ampio spazio.  “Una selezione meravigliosa di documentari, con molti film di cui abbiamo discusso” è stato uno dei commenti della giuria studenti Euregio, entusiasta, così come i molti altri giovani presenti, della qualità e dell’atmosfera.  Due nuovi premi, il premio Dolomiti UNESCO e il  Golden Walther Award hanno accresciuto il flair  della scorsa edizione.

Programm & Wettbewerbe / Il festival premia lungometraggi e documentari
Preis für den besten Spielfilm / Premio al miglior film

Preis für den besten Dokumentarfilm / Premio al miglior documentario

Publikumspreis für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm / Premio del pubblico al miglior film o documentario

Preis der Euregio Schülerjury / Premio della giuria studenti Euregio

Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere / Premio d’onore alla carriera

Golden Walther Award Spezialpreis

„Dolomiten UNESCO Weltnaturerbe“ / Premio speciale „Dolomiti Patrimonio Mondiale UNESCO“

Filmpreis „grenzen-los“ der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol und des Landes Burgenland / Premio “senza confini“ della Provincia autonoma di Bolzano e Burgenland (Austria) – Alle Infos hier!

FINAL TOUCH #5  Das Branchenangebot für junge Filmschaffende /  l’offerta formativa per giovani filmmakers

FOCUS EUROPA Ein europäisches Gastland / un paese europeo ospite

LOCAL ARTISTS Die Plattform für Südtiroler Filmschaffende / la finestra sui cineasti altoatesini

MADE IN SÜDTIROL Das Fenster für in Südtirol gedrehte und geförderte Filme /   la finestra sul cinema girato in Alto Adige

Workshop & Speed Dating Spielstätten in ganz Südtirol / locations di proiezione in tutto l’Alto Adige

Begegnungen mit Filmschaffenden / dialoghi con esperti del settore

Talente fördern – Promoviamo talenti

Junge Talente fördern ist uns seit Jahren ein Anliegen. 2019 konnten wir dies um ein neues Projekt gemeinsam mit dem Konservatorium Claudio Monteverdi von Bozen und IDM Südtirol Alto Adige erweitern: Unter dem Titel „Re-Sounding Movies in 5.1“ entwickelten Studenten des Konservatoriums, begleitet vom Professor für Elektronische Musik Gustavo Adolfo Delgado, den Sound bzw. die Musik für Kurzfilme. Für die Ausgabe 2020 wird diese Zusammenarbeit fortgesetzt. Für neun Schülerinnen und Schüler aus den drei Teilen der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wird es 2020 wiederum die Möglichkeit geben, in der EUREGIO-Schülerjury mitzuwirken und „eine Woche voller wertvoller Erfahrungen [und] verschiedenster Eindrücke …“ zu erleben – wie es einer Schüler der Euregio-Jury formuliert hat.
Das Branchenprogramm Final Touch geht in die fünfte Runde. Das gemeinsam mit IDM Südtirol Alto Adige entwickelte Programm unterstützt junge Filmemacher bei der Fertigstellung ihrer Projekte. Zudem wird 2020 ein Preis vergeben, der aus der seit vielen Jahren bestehenden Kulturpartnerschaft zwischen Südtirol und dem Burgenland entstanden ist: die Preisträger des Kurzfilmpreises mit dem Titel „grenzen-los“ werden in Bozen und im Offenen Haus Oberwart (Burgenland) gezeigt.
Uno degli obiettivi del festival è sostenere giovani talenti e creare loro possibilità di carriera nel mondo del cinema. Anche quest’anno ad esempio, giovani musicisti sono stati accompagnati dal professore e compositore Gustavo Adolfo Delgado in un percorso
formativo finalizzato ad insegnare loro come comporre la musica per il  cinema. „Re-Sounding Movies in 5.1,  il progetto organizzato insieme al Conservatorio Claudio Monteverdi di Bolzano e IDM Südtirol Alto Adige, nel 2019 ha portato i giovani alla spazializzazione nel sound design. Una collaborazione di successo che si ripeterà anche nel 2020, cosi come la giuria studenti EUREGIO, che porterà nuovamente i giovani ad avvicinarsi, con workshop e nell’intensa atmosfera del festival, al mondo del cinema. Nel 2020 ci sarà anche la quinta edizione di FINAL TOUCH: INTENSE FEEDBACK FROM EXPERTS, l’offerta formativa per giovani filmmakers che, in collaborazione con IDM Südtirol Alto Adige, sostiene la messa a punto finale dei loro lavori.

Focus Europa

Das Gastland in unserer Reihe Focus  Europa wird 2020 Tschechien sein. In Zusammenarbeit mit dem Czech Film Center und in Anwesenheit von tschechischen Filmschaffenden stellen wir das vielfältige Filmland Tschechien in den Fokus, das eine reiche Filmhistorie aufweist.

Teilnahmen

Alle Infos und Termine zu Filmeinreichungen,  den Bewerbungen für die Euregio-Schülerjury und die Teilnahme an FINAL TOUCH #5 finden Sie ab Oktober 2019 unter www. filmfestival.bz.it
Tutte le informazioni per l’invio delle opere, per candidarsi nella giuria studenti Euregio, per partecipare all’offerta formativa FINAL TOUCH #5 saranno online su www. filmfestival.bz.it a partire da ottobre 2019.

Partner 2020

Das Filmfestival Bozen pflegt seit vie-len Jahren lokale und auch internatio-nale Partnerschaften, aus denen eine Reihe von gemeinsamen Projekten her-vorgegangen sind, z.B. jene mit dem Südtirol Jazzfestival und das dies-jährige Konzert mit Manu Delago zum Film Parasol Peak. Weitere sehr wert-volle Partnerschaften und gleichzeitig Spielstätten sind das Museion und das Centro Trevi. Die Offenheit gegen-über Zusammenarbeiten ermöglicht immer wieder neue Partnerschaften, wie in diesem Jahr mit dem Netzwerk Gewaltprävention oder der Filmwer-kstatt Meran. Darüber hinaus gibt es viele wertvolle Kooperationen mit den Filmfestivals von Lünen, Freistadt, Oberaudorf, Landshut, Kitzbühel, Innsbruck, Lessinia.

Ogni edizione del festival ha come obiettivo l’ampliamento della rete di collaborazioni e partnership, linfa vitale per il successo della manife-stazione. Nel 2019 sono proseguiti gli scambi e i progetti comuni con i festi-val di Freistadt, Oberaudorf, la Lessi-nia, Hof, Solothurn, Lünen, Innsbruck e Kitzbühel e con altri importanti partner come il Jazzfestival Südtirol/Alto Adige (con cui abbiamo organizzato il concerto di Manu Delago per il film Parasol Peak), le Vereinigte Bühnen Bozen, Euregio, IDM, Museion e il Teatro Stabile di Bolzano. Ad essi si è aggiunta la nuova collaborazione con il Centro Trevi, importante cuore della cultura italiana a Bolzano e le collabo-razioni con la Rete prevenzione alla violenza e la Filmwerkstatt di Merano.

Local Artists & Made in Südtirol

Seit jeher ist es dem Filmfestival Bo-zen ein Anliegen, die lokale Filmszene aufmerksam zu verfolgen und ihr eine Plattform zu bieten. Dabei legen wir für die Auswahl der Filme in der Reihe Local Artists Wert darauf, sowohl junge als auch etablierte Filmemache-rinnen und Filmemachern vorzustellen. Einer der interessantesten Dokumen-tarfilmerinnen aus Südtirol wird be-sondere Aufmerksamkeit zu teil: 2020 zeigen wir eine Auswahl von Carmen Tartarottis dokumentarischen Werken und werden sie und ihre Herange-hensweise an die Filmarbeit in einem Publikumsgespräch näher vorstellen. Im Programmfenster Made in Südtirolwerden Filme gezeigt, die in Südtirol gefördert und großteils hier gedreht wurden. Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit IDM Südtirol Alto Adige, die Südtirol in den letzten Jahren als Filmland etabliert und das lokale Filmschaffen befruchtet hat, eine Reihe von Veranstaltungen und Workshops für die lokale wie auch in-ternationale Filmbranche organisiert.

Una scelta tra le più significative e attuali produzioni di filmmakers locali è il nocciolo di Local artists, la finestra sul cinema locale che ogni anno con-ferma quanto l’Alto Adige sia una terra di talenti anche in campo cinematogra-fico. Il 2020 presterà particolare atten-zione al lavoro della regista originaria della Val Venosta, ma cittadina del mondo, Carmen Tartarotti.

MT0_2191

MT0_6015

Euregio Schüler*innen-Jury 2019

 

Zitate der „besten Jury ever!“ :-):

Frayo:

„ein Perspektivenwechsel – von der Seite der Bewerteten auf die Seite der Bewertenden.“

Thomas:

„Hier beim Film Festival kommt wirklich alles zusammen, sogar solch verrückte Jugendliche, wie wir von der Schüler-Jury.“

Julius:

Ein Film ist wie ein Bild, nur wer in ihn eintaucht und sich tiefgründig damit befasst, vermag den Film in all seinen Facetten zu erfassen.“

Nadine:

„Eine Woche voller wertvoller Erfahrungen, verschiedenster Eindrücke, ein Zusammentreffen der Kulturen und wer hätte es gedacht – Filme.“

Medea:

„Nächstes Jahr wieder?“

Florian:

„Fünf intensive, schlafarme Tage sind vorüber. Nur Weltfrauen und Weltmänner.“

Alessandro:

„ È incredibile come anche un film non bellissimo possa dare il via a lunghissime discussione ed approfondimenti.“

MT0_2286

Die Preisträger 2019

Die Preisträger des 33. BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN 2019 (9. Bis 14. April)

Preis des Landes Südtirol

Unter den acht zur Auswahl stehenden Spielfilmen fiel die Entscheidung für den Preis des Landes Südtirol auf den Spielfilm:

 

„Das schönste Paar“ von Sven Taddicken

Die Jurymitglieder Inge Mauerer-Klesel, Barbara Schweizerhof und Mohammed Soudani begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

Mit einem wunderbar präzisen Drehbuch und herausragenden Schauspielern erzählt der Film vom schwierigen Weiterleben eines Paares

nach einer Vergewaltigung. Mitreißend, sehr einfühlsam und absolut überzeugend.”

2698693

Weiters vergeben die Jurymitglieder dieses Jahr auch eine besondere Erwähnung an den Spielfilm:

„Un giorno all’improvviso“ von Ciro D’Emilio:

Der Film zieht hinein in den Alltag einer fragilen Mutter und ihres frühreifen Sohnes in einer Welt, die ihnen nichts schenkt. Ein Film, der in die Tiefe geht, geschrieben mit feiner Psychologie, absolut realistisch und glaubwürdig.“

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

Unter den acht zur Auswahl stehenden Dokumentarfilmen fiel die Entscheidung für den Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse für den besten Dokumentarfilm auf:

 

„Becoming me“ von Martine De Biasi

 

Die Jurymitglieder Johann Moser, Gabriele Röthemeyer und Alessandro Scillitani

begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

Das Festival bot eine hervorragende Auswahl an Dokumentarfilmen und der Möglichkeit der Diskussion. Wir entschieden einstimmig für die Kraft der Geschichte und die filmische Qualität, die über 10 Jahre aufrechterhalten wurde. Eine zugleich persönliche und politische Geschichte ohne Voyeurismus und Vorurteile: Becoming me.“

MT0_6015

REgisseurin Martine De Biasi und Produzent Martin Rattini

Publikumspreis der Stadt Bozen

Das Publikum entschied sich für: Becoming me von Martine De Biasi

MT0_6171

Preis der Euregio-Schülerjury (aus Südtirol, Trentino und Tirol)

Der Siegerfilm der Euregio Schülerjury, bestehend aus den 9 Schüler/innen: Alessandro Callin Tambosi, Trento, Frayo Gelmini, Bozen, Nadine Gleirscher, Neustift (Tirol),

Florian Steiner, Zirl (Tirol), Thomas Sutti, Innsbruck/Brixen (Tirol), Davide Toldo, Pergine (Trentino), Sara Weithaler, Schnals (Südtirol/Alto Adige), Julius Wiemann Raffeiner, Meran, Medea Zingerle, Mühlen in Taufers (Südtirol/Alto Adige), mit den beiden Tutoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon ist:

„Un giorno all‘improvviso “von Ciro D’Emilio

Die Schülerjury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:

„Auf eine unglaubliche Art und Weise schafft es der Film, den Zuschauer bereits in den ersten 30 Minuten auf emotionaler Ebene an den Stuhl zu fesseln. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der persönlichen Weiterentwicklung der Hauptpersonen, insbesondere geht der Regisseur auf die facettenreiche Darstellung der Beziehung zwischen Mutter und Sohn ein.
Der Zuschauer erlebt die Perspektive von Antonio hautnah, mit all seinen Höhen und Tiefen. Das Kreieren einer solchen Atmosphäre ist einer der Hauptgründe, weshalb wir diesen Film als Siegerfilm ausgewählt haben.
Eine überzeugende Szenenstruktur, sowie eine realitätsgetreue Darstellung untermalen diese Atmosphäre auf authentische Art und Weise. Etwaige Symbole wurden gut gewählt und hervorragend in den Film eingebaut. Das Erstlingswerk von Ciro D’Emilio verfügt über eine sehr eindrucksvolle Besetzung. Nach intensiver Auseinandersetzung ist es uns, der Schüler-Jury am Film Festival Bozen, eine Ehre, den Film „Un giorno all’improvviso“ mit unserem Preis auszuzeichnen.“

MT0_6075

Euregio SchülerInnen-Jury und Ciro D’Emilio

Spezialpreis „Dolomiten UNESCO Weltnaturerbe“

Die Juroren Roland Dellagiacoma, Ingrid Beikircher, Claudio Sartori übergeben den Spezialpreis “Dolomiten UNESCO Weltnaturerbe“ an: Il mangiatore di pietre von Nicola Bellucci.

MT1_1405

Nicola Bellucci

Golden Walther Award

Der Preis „Golden Walther Award“ geht an „Der Trafikant“ von Nikolaus Leytner

MT1_1440

Peter Trenkwalder nimmt den Preis entgegen

FINAL TOUCH #4. Intense feedback from experts

Der FINAL TOUCH Cine Chromatix Italy Post-Production Prize geht an das Filmprojekt: „Soldaten weinen nicht“ von Jannis Lenz

MT0_5895

Florian Geiser, Cine Chromatix Italy und der Produzent des Films „Soldaten weinen nicht“

Eröffnung 2019

 

ERÖFFNUNGSFILM In My Room

Sechs Festivaltage für das besondere Kino in Bozen. Mit rund 70 Filmen verspricht die 33.igste Ausgabe des Film Festival Bozen einen positiven Ausnahmezustand.

In Ulrich Köhlers Film „In My Room“, der das Filmfestival um 19.30 eröffnet, verweigert sich die Hauptfigur Armin dem bürgerlichen Leben, hat aber auch keinen Gegenentwurf. Eines Tages erwacht er am Morgen und die Menschheit ist verschwunden. Wer bin ich, wenn es die anderen nicht mehr gibt? Armin muss sich neu erfinden – auch als Mann.

„In My Room“ wurde von Pandora Film produziert, die 1982 von Karl Baumgartner mitbegründet wurde. Anlässlich des fünften Todestages von Karl Baumi Baumgartner findet die Spezialreihe Remembering Baumi ihren Abschluss am Film Festival. Karl Baumgartner hatte auch Echo Film mitbegründet, die den Film „In My Room“ mit produzierten. Zu Teilen ist der Film in Südtirol mit Unterstützung der IDM Südtirol/Alto Adige gedreht worden.

Interview Sonderbeilage Tageszeitung, 5. April 2019

Ulrich Köhler, Ihr letzter Film „Schlafkrankheit“ wurde 2011 gedreht, “In My Room“ 7 Jahre später. Sie nehmen sich viel Zeit für Ihre Filme?

Ulrich Köhler: Ich brauche schon Zeit zum Schreiben, aber der lange Zeitraum zwischen meinem Vorgängerfilm „Schlafkrankheit“ und meinem neuen Film „In My Room“ erklärt sich vor allem dadurch, dass es doch sehr schwer ist einen künstlerischen Film in Deutschland und Italien zu finanzieren. Ich hätte gerne auch zwei Jahre früher den Film drehen wollen. Pandora Film hat den Film produziert, mit mehreren Koproduzenten, u.a. die Echo Film aus Bozen und es gab auch eine Förderung der IDM Südtirol.

„In My Room“ erzählt die Geschichte eines Mannes, der nicht glücklich ist mit seinem Leben. Als er eines Morgens aufwacht, ist es totenstill: Die Welt sieht aus wie immer, aber die Menschheit ist verschwunden. Wie kam es zu dieser Geschichte?

Ulrich Köhler: Ich war von der Literatur bereits sehr inspiriert, von Romanen wie „Die Wand“ von Marlen Haushofer oder Arno Schmidts „Schwarze Spiegel” und hab gemerkt, dass dieses Szenario einer menschenleeren Welt im Kino nicht wirklich die Fragen abgebildet haben, die mich interessieren, nämlich: „Wer bin ich, wenn die anderen nicht mehr da sind“ und „Was passiert, wenn ich nicht mehr dem Blick von außen ausgesetzt bin?“. Das waren Fragen, die mich schon seit meiner Jugend fasziniert haben.

Der Regisseur Ulrich Köhler wurde 1969 in Marburg geboren. Er studierte von 1989 bis 1991 Kunst in Quimper/Frankreich, anschließend in Hamburg Philosophie und später Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Bildende Künste (Diplom 1998). „In My Room“ ist sein 4. Spielfilm.

Inwiefern kann der Film auch als eine Kritik an unsere Gesellschaft verstanden werden?

Ulrich Köhler: Ich würde es anders formulieren, ich würde sagen, dass die Hauptfigur kritisch gegenüber der Gesellschaft ist, in der sie lebt, und sich dem bürgerlichen Leben verweigert und dadurch vielleicht anders lebt als andere Menschen. Armin legt eine Verweigerungshaltung an den Tag bis zu dem Moment, als er nicht mehr dem sozialen Druck ausgesetzt ist und nicht mehr von ihm erwartet wird, dass er funktionieren soll. Erst dann funktioniert er.

Armin wird von Hans Löw gespielt. Er begegnet im zweiten Teil des Films Kirsi – gespielt von Elena Radonicich, einer italienischen Schauspielerin. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Ulrich Köhler: Wir haben sehr lange nach dieser zweiten Hauptfigur gesucht. Es war für mich immer klar, dass es eine Eva geben würde, die dann im Film auftaucht. Es war schwer jemanden zu finden, dem man glauben konnte, dass er so lange allein sein konnte. Das hat Elena sehr überzeugend gespielt und die Entscheidung fiel uns dann sehr leicht. Obwohl sie privat ein sehr sozialer Mensch ist, hat sie die Verwilderung sehr gut rübergebracht.

Armin, die Hauptfigur – eine Charakterstudie eines Mannes?

Ich vermeide generelle Aussagen über Gruppen zu treffen, aber natürlich: Hans Löw, der den Armin wunderbar spielt, ist für mich ein moderner Mann, der gewisse weibliche Attribute nicht verleugnet – insofern kann man das schon so sagen. Er ist einerseits gefangen in einem gewissen Bild von Männlichkeit, von dem er sich aber dann befreit und übernimmt dann aber auch die Rolle der Frau, er will sesshaft werden und eine Familie gründen. Und die Frau ist die, die in die Welt hinausziehen will. Diese Umkehrung hat mich interessiert.

Was war das Besondere für Sie beim Dreh dieses Films?

Wir haben den zweiten Teil des Films, wo die Menschheit verschwunden ist,  zuerst gedreht und es war schon so, dass man durch die Arbeit mit den Tieren und der Natur der Figur Armin schon sehr nah gekommen ist, dieses Alleinsein auf der Welt, alles mit seinen Händen machen müssen, es war schon etwas Schönes, diese Welt zu entwerfen. Wir haben in einer Kleinstadt gedreht und wir konnten dort die Leute eines Straßenzugs überzeugen, ihre Vorgärten ein halbes Jahr lang nicht zu pflegen, damit es eben so wild und überwuchert aussah, wie wir es für den Film brauchten. Das war auch eine ganz bemerkenswerte Erfahrung. Ich freue mich, dass „In My Room“ seine Italienpremiere am Film Festival in Bozen haben wird, ich bin gespannt!

„In My Room“ wurde von Pandora Film produziert, die 1982 von Karl Baumgartner mitbegründet wurde. Anlässlich des fünften Todestages von Karl Baumi Baumgartner findet die Spezialreihe Remembering Baumi ihren Abschluss am Film Festival. Karl Baumgartner hatte auch Echo Film mitbegründet, die den Film „In My Room“ mitproduzierten.

Andreas Pichler: „Ich kannte den vorigen Film „Schlafkrankheit“ und da fand ich es toll, dass wir da mitmachen. Es ist ein relativ kleiner Teil in Südtirol gedreht worden, allerdings einige sehr spezielle Szenen und wir sind jetzt glücklich, dass der Film beim Film Festival Bozen seine Südtirol Premiere haben wird und dass auch Ulrich Köhler und Elena Radonicich hier sein werden.

Angelika König

Eröffnungsfilm

In My Room von Ulrich Köhler

Dienstag, 9.04. 19.30 Capitol 1

Sonntag, 14.04. 20.15 Capitol 2

Remembering Baumi

Le meraviglie von Alice Rohrwacher

Samstag, 13.04 20.30 Capitol 2

IMR_A1_Plakat_cs6.indd

Ulrich Köhler

Die Spielfilme im Wettbewerb

Weitere Infos hier.

adam&evelyn

Adam & Evelyn, Andreas Goldstein

cronofobia

Cronofobia, Francesco Rizzi

dasschönste paar

Das schönste Paar, Sven Taddicken

ilmangiatoredipietre

Il mangiatore di pietre, Nicola Bellucci

Joy

Joy, Sudabeth Mortezai

Lysis

Lysis, Rick Ostermann

ungiorno

Un giorno all’improvviso, Ciro D’Emilio

zerschlagmeinherz

Zerschlag mein Herz, Alexandra Makarová

Stimmen zum Festival 2018

“Il festival si conferma occasione d’incontro tra culture, lingue e generi diversi e dedica uno spazio alle colonne sonore dei film”.
Cinema & Video international

“Freundschaft ist etwas Schönes (…) das Bolzano Film Festival und das Landshuter Kurzfilmfestival haben Freundschaft geschlossen. Wir freuen uns sehr über diese schöne Zusammenarbeit”.
19. Landshuter Kurzfilmfestival 2018 Zeitung

“Die kommende Ausgabe des Film Festival Bozen hat einige Neuerungen im Gepäck. Es dauert einen Tag länger und wird um ein spezielles Kurzfilmprogramm erweitert”.
Neue Südtiroler Tageszeitung

“Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr zählt zu den besten und exzessivsten Mimen ihrer Generation. das Bolzano film Festival Bozen eröffnet mit ihr (…)”.
Dolomiten

“Un programma decisamente ricco (…) con un ventaglio di proposte cinematografiche veramente variegato e sfaccettato”.
quotidiano Alto Adige

“Il Filmfestival si allunga e apre alla musica da film”.
quotidiano Alto Adige

“Ogni anno il Filmfestival offre qualche novità”.
quotidiano Alto Adige

“(…) il festival è nato e cresciuto per abbattere i confini culturali e linguistici”.
quotidiano Alto Adige

“Ma il Bolzano Film Festival Bozen non è solo cinema in concorso”.
quotidiano Alto Adige

“Man schaut gerne hin und verbringt Zeit mit Typen, die man vielleicht selbst nie treten wird, aber Kino ermöglicht dies”.
Dolomiten

“Gratulation den Programmierern und Programmiererinnen des Film Festival Bozen zu dieser Auswahl – und es ist noch viel mehr zu entdecken”.
Dolomiten

„Liebe, Familie, Katastrophen…”
Dolomiten

“Das Film Festival Bozen zeigt immer hochwertigere Produktionen”.
FF

“Al di là dei premi, di questa 32esima edizione che si concluderà oggi ( …) resteranno soprattutto la conferma che il pubblico c’è e che apprezza questa formula (…) e il fatto che la rassegna esplora sì la cinematografia di quattro paesi limitrofi (Italia, Austria, Germania e Svizzera) ma esplora anche altri mondi, capace com’è di portare all’attenzione mondi veri non solo cinematografici”.
quotidiano Alto Adige

“Applausi meritati”.
quotidiano Alto Adige

“(…) la kermesse, da sempre punto d’incontro tra nord e il sud, tra cinema dei Paesi germanofoni e italiano, si è confermata ancora una volta uno degli eventi a cui la città resta più affezionata da decenni”.
Corriere della sera – Alto Adige

“Mit Autorenkino par excellence aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz bringt es (das Festival) jährlich ein bisschen Glamour nach Bozen, im wesentlichen jedoch konzentriert es sich auf das, worum es im Kino geht: Filme”.
Neue Südtiroler Tageszeitung

“Europäische Verwirrungen”.
Dolomiten

“Mit 60 aktuellen Spiel, Dokumentar- und Kurzfilmen aus fünf europäischen Ländern, zahlreichen prominenten Gästen und einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Diskussionen, Publikumsgesprächen und Branchenevents verspricht das 5 tägige Film Festival Bozen alles, was das Kinoherz begehrt”.
Neue Südtiroler Tageszeitung

„Zugänglich und sympathisch waren die Festivalgäste dieses Jahr alle: Hübner, Minichmayr, Hochmair, Miroslav Nemec und der Peter Mitterrutzner sowieso. Das Festival war sehr nah bei den Leuten, dort sollte es bleiben. Ausverkaufte Vorstellungen waren für die Draußen Gebliebenen der einzige Wermutstropfen. Ausverkaufte Säle sind ein gutes Zeichen für ein Festival. Mehr als voll besetzt waren auch so manche Projektionen außerhalb.“

Neue Südtiroler Tageszeitung

_DPI9992

Preview 2019

„Ein Festival mit einer hohen Dichte an guten Filmen“ zu sein, „… das auf charmante Weise Filmemacher aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz zusammenbrachte“ – wurde uns für die Ausgabe 2018 bescheinigt und bestätigt damit unser Engagement. Die 32. Ausgabe, die im vergangenen April wieder zahlreiche Filmgäste nach Bozen lockte und mit rund 5.500 Besucherinnen und Besuchern eine der erfolgreichsten der letzten Jahre war, bot neben 65 Filmen auch zahlreiche Programme für junge Filmemacher, Musiker und Studenten. Als Ehrengäste kamen Birgit Minichmayr, Charly Hübner, Miroslav Nemec und Philipp Hochmair nach Bozen, die das Publikum begeisterten. Was die Ausgabe 2018 auszeichnete, ist Auftrag und Anspruch für das 33. BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN, das vom 9.–14. April 2019 wieder junge, zeitgenössische Filme und ihre Akteure nach Bozen bringen wird.

Die Preise

DAS FESTIVAL VERGIBT PREISE FÜR SPIEL- UND DOKUMENTARFILME

Preis für den besten Spielfilm

Preis für den besten Dokumentarfilm

Publikumspreis für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm

Preis der Euregio Schülerjury

Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere

FINAL TOUCH #4  Das Branchenangebot für junge Filmschaffende

FOCUS EUROPA Ein europäisches Gastland

LOCAL ARTISTS Die Plattform für Südtiroler Filmschaffende

MADE IN SÜDTIROL Das Fenster für in Südtirol gedrehte und geförderte Filme

CAMPUS. INDUSTRY MEETS FESTIVAL Workshop & Speed Dating Spielstätten in ganz Südtiro

Begegnungen mit Filmemachern/innen / dialoghi con esperti del settore

Talente fördern!

Junge Talente fördern ist uns seit Jahren ein Anliegen. 2018 konnten wir dies um ein neues Projekt erweitern: Unter dem Titel „Film gets ahead with Music“ entwickelten junge Musiker die Musik für Kurzfilme. Für die Ausgabe 2019 wird diese Zusammenarbeit mit dem Konserevatorium Claudio Monteverdi mit dem Thema Sounddesign fortgesetzt und wird Einblick geben, wie im Film Räume hörbar werden. Das Angebot an Oberschülerinnen und Oberschülern aus dem Euregio-Raum wird auch 2019 fortgesetzt. Es bietet neun Schülerinnen und Schülern in einem Workshop Einblick in die Bewertung von Filmen und ermöglichst ihnen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Medium. Diese Erkenntnisse können sie dann als Mitglieder der Euregio-Schülerjury anwenden und einen Film auszeichnen, der sie besonders anspricht. Und das Branchenprogramm Final Touch geht in die vierte Runde. Das gemeinsam mit IDM Südtirol Alto Adige entwickelte Programm unterstützt junge Filmemacher bei der Fertigstellung ihrer Projekte.

Focus Europa

Mit Focus Europa, dem seit 2016 eingerichteten Fenster für ein jährlich wechselndes zusätzliches europäisches Land, werden Highlights seines aktuellen Filmschaffens präsentiert und ein Blick auf dessen Filmgeschichte
geworfen. Nach Slowenien (2016), Luxemburg (2017) und Litauen (2018) wird es 2019 Ungarn sein. Der ungarische Autorenfilm hat in den letzten Jahren zu einem Höhenflug angesetzt: László Nemes formstarkes „Auschwitz Drama“ „Son of Saul“ gewann 2016, zum zweiten Mal nach „Mephisto“ von István Szabó (1982) den Auslandsoscar und „Body and Soul“ von Ildikó Enyedi war der Berlinale Gewinner 2017. Freuen Sie sich mit uns auf ungarische Gäste und grandiose Filme!

Local artists

Seit jeher ist es dem Filmfestival Bozen ein Anliegen, die lokale Filmszene aufmerksam zu verfolgen und ihr im Programm eine Plattform zu geben. Dabei legen wir Wert darauf, dass diese Möglichkeit sowohl jungen als auch etablierten Filmemacherinnen und Filmemachern gegeben wird. Für 2019 planen wir in der Programmschiene „Local Artists“ das filmische Werk des Kastelruther Filmpioniers Wolfgang Penn ins Zentrum zu stellen. Im Programmfenster Made in Südtirol werden Filme gezeigt, die in Südtirol gefördert und großteils hier gedreht wurden. Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit IDM Südtirol Alto Adige, die Südtirol in den letzten Jahren als Filmland etabliert und das lokale Filmschaffen befruchtet hat, eine Reihe von Veranstaltungen und Workshops unter dem Label „Campus. Industry meets festival“ für die lokale wie auch internationale Filmbranche organisiert

_DPI1394

_DPI8479

_DPI0416_1

Das Filmfestival Bozen zu Gast beim Filmfest München

Das Filmfestival Bozen zu Gast beim Filmfest München

Zum 13. Mal lud das Film Festival Bozen Ende Juni die internationalen Gäste des Filmfests München zu einem kleinen Empfang.

Festivalleiterin Helene Christanell konnte rund 100 Gäste in der Lounge des Filmfestes begrüßen, darunter Schauspieler, Regisseure, Filmjournalisten und eine Reihe von Festivalmachern. Auch die Münchner Festivalleiterin, Diana Iljine, ließ es sich nicht nehmen trotz zahlreicher anderer Verpflichtungen am ersten Festivalwochenende kurz beim Südtiroler Empfang vorbei zu schauen, „es ist einer der sympathischsten Empfänge beim Filmfest“ ließ sie verlauten. Zahlreiche Stammgäste des Bozner Filmfestivals, darunter die Festivalleiter Markus Aicher (Musikfilmtage Oberaudorf), Mike Wiedemann (Kinofest Lünen), Michael Orth und Birgit Horn (Kurzfilmfestival Landshut), die Südtiroler Philipp J. Pamer, Verena Buratti, Krista Posch, Martin Thaler, Anton Algrang und Katja Lechthaler kamen zur Veranstaltung.

Das Get-Together war auch in diesem Jahr ein interessanter Moment, um die vergangene Festivalausgabe Revue passieren zu lassen, aber auch einen Ausblick auf das nächste Festival (9. – 14. April 2019) zu geben. Mehrfach sind bei diesem Branchentreff interessante Ideen für zukünftige Programme entstanden.

Das Team von Bolzano Film Festival Bozen nahm anschließend noch an einer weiteren Veranstaltung teil, zu der Verband der bayerischen Filmfestivals ins Alpine Museum lud. Auch das war eine wertvolle Gelegenheit, schon bestehende Zusammenarbeiten für die 33. Ausgabe des Filmfestivals Bozen zu vertiefen.

Die Preisverleihung 2018

Preis des Landes Südtirol

Unter den acht zur Auswahl stehenden Spielfilmen fiel die Entscheidung auf:

„A Ciambra“ von Jonas Carpignano

Die Jurymitglieder Renate Wurm, Sarah Franzosini und Carlos Gerstenhauer begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

„A Ciambra ist ein außergewöhnliches Erlebnis, eine Geschichte über das Erwachsenwerden und den Verlust der Unschuld.

Realisiert auf einem schmalen Grat zwischen Fiktion und Dokumentation zeigt es so authentisch wie eindringlich einen menschlichen Kosmos an den Rand gedrängter Existenzen, aus dem der 14jährige Roma Pio herausragt.

Regisseur Jonas Carpignano schaut sprichwörtlich über den Zaun und stellt moralischen Fragen, denen wir in der Aktualität oft genug auszuweichen versuchen.

Mit Respekt und Würde zeigt er die Ausgegrenzten in Gioia Tauro und wir lernen ihre Hoffnungen, Ängste und Träume verstehen, wie es nur dem Kino gelingt.“

Der Preis des Landes Südtirol für den besten Spielfilm geht an
A CIAMBRA von Jonas Carpignano

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

Unter den 8 zur Auswahl stehenden Dokumentarfilmen fiel die Entscheidung für den Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse für den besten Dokumentarfilm auf:

„Wildes Herz“ von Charly Hübner

Die Jurymitglieder Daniela Cecchin, Nela Märki und Klaus Schaefer begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

Charly Hübner und Sebastian Schultz greifen in ihrem Dokumentarfilm „Wildes Herz“ das Lebensgefühl und die Verunsicherung der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern auf, die mit dem Gefühl des Abgehängtseins und mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu kämpfen haben. Mit großem Einfühlungsvermögen folgen sie dem Frontsänger der Band „FEINE SAHNE FISCHFILET“ vom hyperaktiven Kind über den radikalen Fußball-Ultra zum aktiven Antifaschisten und Wahlkämpfer gegen Neonazis und Rassisten. Die gelungene Montage führt uns ins Innerste des Lebens und des Denkens des Protagonisten. Dem gegenüber stellt der Film die Gefühlswelt der Eltern, die unter diesem rebellischen Sohn gelitten haben, aber nie aufhörten, ihn zu lieben. Entstanden ist ein Film, der mit einer durchdachten Kameraarbeit und einem konsequenten dramaturgischen Gesamtkonzept den Zuschauer berührt und bewegt. Bei allem Realitätssinn lässt er uns die Hoffnung, dass sich rassistische Tendenzen durch mutiges Bürgerengagement langfristig doch überwinden lassen.

Publikumspreis der Stadt Bozen

Das Publikum entschied sich für: „Mario“ von Marcel Gisler

Preis der Euregio-Schülerjury (aus Südtirol, Trentino und Tirol)

Der Siegerfilm der Euregio Schülerjury, bestehend aus den 6 Schüler/innen:

Irene Fellin, Rocco Ruperti und Giorgio Torta (Trentino), Tobias Gruber, Julia Weiss und Thomas Tschenett (Südtirol), mit den beiden Tutoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon ist:

„Es war einmal Indianerland “ von Ilker Catak

Die Schülerjury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:

Wir, als Schülerjury, wollen einem Film den Preis geben, der durch seine gewagte Machart im Stande war, durch Übertreibung auf allen Ebenen und durch seinen schnellen Rhythmus zu überzeugen. Wir hatten den Eindruck, dass es der Film durch Surrealität in Handlung und Form – die perfekt aufeinander abgestimmt waren – geschafft hat, jugendliche Lebensgefühle zu vermitteln. Obwohl in manchen Punkten etwas übertrieben wurde, ist es dem Film gelungen seine Botschaft deutlich zu machen. Unser Siegerfilm behandelt eigentlich tragische Ereignisse und Erfahrungen auf eine für Jugendliche nachvollziehbare, witzige, fast groteske Art. So hat der Film unsere ungebrochene Aufmerksamkeit gewonnen. Wahrscheinlich auch dem Faktum geschuldet, dass der Film jugendliche Protagonisten mit überspitzten Problemen zeigt, die im Grunde auf jeden von uns jungen Menschen zutreffen. Der Preis, den die Schülerjury zu vergeben hat geht daher an… „Es war einmal Indianerland“.

FINAL TOUCH #3. Intense feedback from experts

Die Experten des Branchenprogramms FINAL TOUCH erkannten folgenden Projekten die Preise zu:

Der FINAL TOUCH ARRI media pots-production prize geht an das Filmprojekt: DIE LETZTEN ÖSTERREICHER VON KÖNIGSFELD von Lukas Pitscheider

Der TRUE COLORS International Distribution Prize geht an das Filmprojekt: TO THE NIGHT von Peter Brunner

 

Die Siegerfilme stehen am Sonntag, 15. April 2018, noch einmal auf dem Programm

ore 15.30 Uhr, Capitol 2
Publikumspreis der Stadt Bozen / Premio del pubblico Città di Bolzano
MARIO von Marcel Gisler

ore 18.30 Uhr, Filmclub Club 3
Preis der Euregio Schülerjury
ES WAR EINMAL INDIANERLAND von/di Ilker Catak

ore 20.00 Uhr, Capitol 1
Preis des Landes Südtirol
A CIAMBRA von/di Jonas Carpignano

ore 20.45 Uhr, Filmclub Club 3
Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse
WILDES HERZ von/di Charly Hübner

… und auch noch nächste Woche am Montag, Dienstag, Mittwoch (Capitol 1, Capitol 2, Club 3): www.filmclub.it

_DSC1648

_DSC1655

_DPI1394

_DSC1697

_DSC1854

_DSC1614

_DSC1624

_DSC1816

 

Verena Marisa in concert

Verena Marisa_Theremin2_0K3A2615©Ralf Dombrowski_preview

Verena Marisa ist eine Meisterin am Theremin und wurde für ihre Arbeiten schon mehrfach ausgezeichnet. Die deutsch-brasilianische Soundkünstlerin und Komponistin kennt keine Berührungsängste. Mit ihren experimentierfreudigen Werken und Kollaborationen bereichert sie die aktuelle Musiklandschaft maßgeblich. In München hat sie klassische Komposition, Filmkomposition und Jazzkomposition studiert und 2015 das experimentelle Bandprojekt CLÆNG gegründet, bei dem sie Violine und Theremin spielt und für Konzeption und Leitung verantwortlich ist.

Neben ihrer Liebe zur Subkultur arbeitet Verena Marisa auch als Filmkomponistin und hat mehrmals für den Tatort komponiert. Beim Filmfestival Bozen nimmt sie ihre Rolle als Filmkomponistin wahr, aber auch jene als Musikerin. Ihr Konzert in Bozen entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Filmfestival und Jazzfestival.

Der Eintritt zum Konzert ist frei.

Freitag/venerdì, 13. 04.│17.00
Konservatorium C. Monteverdi, Dominikaner Platz 19
Conservatorio C. Monteverdi, Piazza Domenicani 19

Hommage Charly Hübner

„Charly Hübner ist eine Wucht: 1,92 Meter groß, über 100 Kilo schwer, unrasiert, strubbelige Haare, Bauch. Ein Typ wie ein Ausrufezeichen und einer der erfolgreichsten deutschen Schauspieler. Er macht Comedy an der Seite von Anke Engelke in „Ladykracher“, verkörpert entgleiste, entrückte und theatralische Figuren auf der Bühne, führt Regie und dreht zahlreiche TV- und Kinofilme.
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen ist der am 4. Dezember 1972 geborene Schauspieler in all seinen Rollen authentisch – trotz „Genre-Hopping“. Belege? Grimme-Preis, Bayerischer Filmpreis, Goldene Kamera, Bambi. Groß geworden ist Hübner in der DDR im Kreis Neustrelitz. Nach dem Mauerfall geht er nach Berlin auf die Ernst-Busch-Schauspielschule. Später spielt Hübner am Theater „Turm in Frankfurt“ und im „Schauspiel Köln“. Innerhalb von sieben Theaterjahren spielt Charly Hübner große Rollen in fast 40 Stücken.
Es folgen Angebote im Film. Allein 2005 dreht er 17 Filme – heute nennt er das ,ein Experiment – alles, was ging‘. Im Jahr darauf dreht er nur noch, was ihm am Herzen lag. Seit Anfang 2014 gehört er zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Erfolgsdruck spüre er nicht mehr.  Ziel sei es, ,„anderen Menschen etwas Nicht-Materielles schenken zu können – ein Lachen, eine Lebensidee, eine Erkenntnis’“. (Aus: Charly Hübner. Ein Typ wie ein Ausrufezeichen, NDR, gesendet im September 2017).

Wir freuen uns Charly Hübner als Gast des Festivals begrüßen zu dürfen und zeigen den vielbeachteten Film „Magical Mystery“ mit Charly Hübner in der Hauptrolle am Abend der Preisverleihung und sein Regiedebut „Wildes Herz“ im „Wettbewerb Dokumentarfilm.

WH_Plakat_A4

Plakat_MagicalMystery

Birgit Minichmayr

Ehrengast beim Bolzano Film Festival Bozen 2018

Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr zählt zu den besten und exzessivsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Das Bolzano Filmfestival Bozen eröffnet mit ihr und ihrem Film TIERE die 32. Ausgabe am 10. April

Die gebürtige Oberösterreicherin Birgit Minichmayr (40) ist dieses Jahr Ehrengast beim Filmfestival Bozen, das vom 10. bis 15. April stattfindet. Sie arbeitet als freischaffende Schauspielerin am Wiener Burgtheater, am Münchner Residenztheater, am Berliner Volkstheater und am Hamburger Schauspielhaus und steht immer wieder, als eine der talentiertesten Schauspielerinnen unserer Zeit, vor der Filmkamera:  2005 spielte sie in Tom Tykwers DAS PARFUM die Mutter des Hauptdarstellers, für ihre grandiose Rolle in Maren Ades Beziehungsdrama „Alle anderen“ wurde Minichmayr 2009 mit dem Silbernen Bären auf der Berlinale zur besten Schauspielerin gekürt, sie wirkte bei Michael Hanekes DAS WEISSE BAND mit und spielt im soeben bei der Berlinale uraufgeführten Film 3 TAGE IN QUIBERON von Emily Atef Romy Schneiders beste Freundin Hilde. Birgit Minichmayr hat für ihr Theaterschaffen und für ihre schauspielerischen Leistungen im Film bereits mehrere Auszeichnungen erhalten: vom mehrmaligen Nestroy Theaterpreis über den Diagonale Schauspielpreis bis zur Romy für die beliebteste Schauspielerin. In Bozen kommt noch ein Preis dazu: am Mittwoch, den 11. April, erhält sie im Rahmen des Filmfestivals Bozen den Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere, vergeben in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsamt der Stadt Bozen.

Am Filmfestival Bozen werden zwei Filme mit Birgit Minichmayr gezeigt: der Eröffnungsfilm TIERE am 10. April (Spielfilm AT, CH, PL, 2017, 100 min), bei dem Birgit Minichmayr, der Schauspieler Philipp Hochmair und der Regisseur Greg Zglinski anwesend sein werden, und der Spielfilm ALLE ANDEREN, das preisgekrönte Beziehungsdrama von Maren Ade.

In dem Mysterythriller „TIERE“ gibt es viele Perspektivenwechsel: Der Koch Nick (Philipp Hochmair) und die Kinderbuchautorin Anna (Birgit Minichmayr) stecken in der Ehekrise und nehmen eine Auszeit in der Schweiz. Er will ein Buch über vergessene Schweizer Gerichte schreiben, sie will endlich einen Roman für Erwachsene fertig stellen. Doch auf dem Weg in die Schweiz überfahren die beiden ein Schaf und danach ist nichts mehr wie vorher..

Der 2009 an der Berlinale ausgezeichnete Film von Maren Ade „ALLE ANDEREN“ erzählt die Geschichte von Gitti (Birgit Minichmayr) und Chris (Lars Eidinger), einem ungleichen Paar, das sich in abgeschiedener Zweisamkeit durch einen Urlaub kämpft. Ausgelöst durch ein scheinbar unwichtiges Ereignis – die Begegnung mit einem anderen Paar – gerät die Beziehung ins Wanken.

In Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bühnen Bozen VBB steht Birgit Minichmayr auch im Bozner Stadttheater auf der Bühne: am Montag, 9. April liest sie aus Dorothy Parkers Werk NEW YORKER GESCHICHTEN.

20171113170257_high_tiere-presse-1

Lucio Rosa – Rassegna

I miei film, documenti per le generazioni future

“Servono cuore, cervello e fisico  per fare questo lavoro. Bisogna portare zaini e attrezzatura molto pesanti e avere tanta fantasia”.

Lucio Rosa, vive e lavora tra Bolzano e Venezia, sua città natale. Sono centinaia i suoi lavori, tra documentari, reportage fotografici, programmi televisivi, che hanno ottenuto anche numerosi riconoscimenti a livello internazionale.

Delle sue produzioni, Rosa cura ogni fase: sceneggiatura, redazione dei testi, regia, fotografia, montaggio. Inizia a fotografare da bambino, poi, siamo negli anni ’70, su incarico delle Nazioni Unite, realizza reportages fotografici e cinematografici sulle problematiche dei Paesi del Sud del mondo. Qui nasce il suo amore per l’Africa, che visiterà in continuazione, raccontandola nei suoi documentari, tre dei quali sono in visione al festival.

Lucio Rosa, un documentarista che ha registrato i grandi avvenimenti del mondo,  un grande viaggiatore,  come è nata la tua passione per l’Africa? 

“L’uomo è nato in Africa, cioè noi siamo nati in Africa e questo fin da giovane mi ha spinto a cercare, in questo grande Continente, chi siamo. Negli anni Settanta sono stato convocato a Roma da alcune Agenzie della Nazioni Unite, che mi hanno chiesto di fare documentazioni fotografiche e cinematografiche su diversi progetti che loro finanziavano e sulla situazione di alcuni Paesi africani. Sono stato in Etiopia, Niger, Leshoto, Mali, Libia, Egitto, Eritrea, ecc. ho fatto poi film etnografici, sui Pigmei del Congo, in Etiopia e in Libia, recentemente. Ho conosciuto l’Africa da dentro, i problemi che la sua gente vive tutti i giorni, raccontato il presente e il passato di questa terra, delle sue genti e culture uniche, alcune delle quali oggi a rischio di estinzione”.

Della Libia parla anche una mostra, con 30 tue fotografie, una sezione del tuo omaggio al festival, visibile ora alla Galleria Fotoforum di Via Weggenstein, a Bolzano, che porterai poi anche a Tripoli. 

“Sì, Tripoli è nel mio cuore, amo la Libia da 25 anni, quando ero lì per le prime volte, un amore che poi è diventato un film, che ha ricevuto già 13 riconoscimenti nel mondo, “Il segno sulla pietra”- Il Sahara sconosciuto degli uomini senza nome.”. Il deserto è una cosa magica, c’è chi lo soffre, chi come me lo vive molto bene: trovarsi davanti a pitture rupestri di 15.000 anni fa non può che colpirti il cuore. Ho fatto ben 24 film sull’Africa, anche piccoli, piccoli. In due missioni che ho fatto ad esempio con Anna in Etiopia, ho conosciuto la gente delle tribù della Valle dell’Omo, era tre anni fa che ho fatto il mio ultimo lavoro in Etiopia. Ora mi manca un po‘ l’Africa, ci sono stato per anni anche due volte l’anno. Ma io non faccio viaggi corti, solo lunghi, devo conoscere in profondità e adesso la situazione lì è un po’ complicata. Per il “Segno sulla pietra” ci sono stato 92 giorni in due momenti, il secondo nel 2005, quando ho potuto filmare il ritorno delle piogge in Libia”.

Il lavoro di viaggiatore-documentarista ti ha richiesto anche molti sforzi fisici..

“Eccome. Ad esempio quello sui pigmei Babinga, che stanno al nel Congo Brazzaville, al confine col Centro Africa. Eravamo 4, più 15 portatori, 250 chili di materiale, tra cui 60 chili di pellicole, in rulli da 120 metri. Il viaggio, una parte in piroga, nel fiume nerissimo, poi 60 chilometri a piedi nell’acqua, sotto le piccole piogge (per fortuna non c’erano le grandi…) e i moscerini che invadevano costantemente gli occhi; da mangiare solo scatolette e riso. Senza lampade, solo con i fuochi, in accampamenti mobili, filmavamo tutto il giorno. La foresta pluviale distrugge più del deserto: un’umidità che non finisce più. Con i piccoli uomini sono rimasto 65 giorni, era il 1987: ho documentato gli ultimi istanti di un mondo che va a sparire e sono contento che Piero Angela abbia fatto la prefazione del mio film. Era lo stesso anno in cui feci, come giornalista la mia prima Parigi-Dakar.”

Sì, per fare questo lavoro, ci vuole decisamente  fisico.

Lucio  - ARRIFLEX  SR2-Babinga

Kurzfilme!

„Lange Filme kann (fast) jeder. Aber die kurzen sind die Kunst!“ 

Witzig. Tragisch. Skurril. Aber auch: Gleich vorbei. So charakterisiert der künstlerische Leiter Michael Orth die Kurzfilme, die er jährlich für das renommierte Kurzfilmfestival im niederbayerischen Landshut aussucht. Bei der kommenden Ausgabe des Film Festival Bozen im April 2018 werden nun Kurzfilmperlen aus dem Programm des Landshuter Festivals zu sehen sein. Das niederbayerische Kurzfilmfestival Landshut kuratiert für Bozen ein 100minütiges Kurzfilmprogramm der Sonderklasse, welches in Landshut (14. – 19. März 2018) und anschließend in Bozen (10. – 15. April 2018) zu sehen sein wird. Durch die Kooperation der zwei Filmfestivals soll dem Medium Kurzfilm mehr Sichtbarkeit und Präsenz im Festivalprogramm zuteil werden. Die Festivalleiterin Helene Christanell freut sich über diese neue Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg, die das bisherige Angebot an Kurzfilmen erweitern wird. „Wir hatten seit jeher ein besonderes Augenmerk auf Kurzfilme, weil sie für viele Filmemacher die erste Möglichkeit sind, ihre Filmsprache zu entwickeln und zu zeigen“, sagt Helene Christanell, „und wir sind gespannt auf das Landshuter Paket: Kurzes über’n Brenner.“

Birgit Horn, organisatorische Leiterin Landshuter Kurzfilmfestival; Martin Kaufmann, Programmleiter Bolzano Film Festival Bozen, Helene Christanell, Festivalleiterin Bolzano Film Festival Bozen; Michael Orth, künstlerischer Leiter Landshuter Kurzfilmfestival
Birgit Horn, organisatorische Leiterin Landshuter Kurzfilmfestival; Martin Kaufmann, Programmleiter Bolzano Film Festival Bozen, Helene Christanell, Festivalleiterin Bolzano Film Festival Bozen; Michael Orth, künstlerischer Leiter Landshuter Kurzfilmfestival.

Lucio Rosa

Die Welt im Herzen

Nach den BFFB Werkschauen, die u.a. der Editorin Evi Romen oder den Filmproduktionen Miramontefilm von Andreas Pichler und Valerio B. Moser gewidmet waren, steht 2018 das Werk des Wahlbozners Lucio Rosa im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Der gebürtige Venezianer Lucio Rosa lebt seit über 50 Jahren in Bozen und in Venedig, zuhause ist er aber auf der ganzen Welt. Als Regisseur, Dokumentarfilmer, Fotograf und Journalist trägt er besonders Afrika in seinem Herzen. Vier seiner besten Dokumentarfilme, drei davon in Zusammenarbeit mit seiner Frau Anna, werden vom 10. – 15. April 2018 beim Filmfestival Bozen gezeigt.

Kebra Negast, “Die Herrlichkeit der Könige”, ist ein bedeutendes historisches, religiöses und archäologisches Zeugnis des antiken Äthiopiens. Der Film erzählt die Verbreitung des Christentums im Niltal.

Babinga, piccoli uomini della foresta” geht auf Spurensuche nach den übrig gebliebenen Zeugen uralter Epochen: den Babinga-Pygmäen, kleine Menschen des Urwalds, wahrscheinlich das Abbild des Lebens der vorgeschichtlichen Jäger und Sammler.

Il segno sulla pietra” dokumentiert die extremen Klimaphasen der Sahara: auf Zeiten großer Trockenheit folgen ausgesprochene Regenperioden, die das Leben der Menschen dort beeinflussen.

Mit den Augen eines mittelalterlichen Pilgers”: Der Vinschgau war ein Durchgangskorridor für jene Pilger, die von Norddeutschland kommend Richtung Venedig unterwegs waren. In der filmischen Erzählung begleitet uns ein Pilger aus der Zeit um das Jahr 1200 auf einer Reise durch den Vinschgau, auf der Stätten der Kunst und des Glaubens wiederentdeckt werden.

lucio rosa libia_qsar-al-haj_foto-lucio-rosalucio rosa 3

Die Filme im Wettbewerb

An die 65 Filme werden am BFFB vom 10. bis 15. April gezeigt, darunter Kurzfilme, Experimentelle Filme, Dokumentarfilme, Spielfilme. Es gibt Sonderprogramme und einzelne Filmperlen des Cinema ritrovato. Das Herzstück des Festivals sind seit je her die Wettbewerbsfilme.

Für die Jury des Spiel- und Dokumentarfilmwettbewerbs wurden folgende Fachpersonen nominiert:

Preis der Stiftung Sparkasse für den besten Dokumentarfilm im Wettbewerb: Klaus Schaefer (langjähriger Leiter des FFF –  FilmFernsehFonds Bayern), Nela Märki (Cutterin), Daniela Cecchin (Filmfestivals della Lessinia).

Preis des Landes Südtirol für den besten Spielfilm im Wettbewerb: Carlos Gerstenhauer (Leiter der Redaktion Spielfilm beim Bayrischen Rundfunk BR), Sarah Franzosini (Redakteurin bei Salto.bz), Andrea Schramek (Schauspielerin und Drehbuchautorin).

Die Spielfilme im Wettbewerb:

DREI ZINNEN von Jan Zabeil. Der Berliner Regisseur erzählt ein Familiendrama am Fuße der Zinnen, eine Patchwork Familie kämpft um Zuneigung.

ES WAR EINMAL INDIANERLAND von Ilker Catak ist ein Film über das turbulente Leben des 17jährigen Mauser in Hamburg.

CHI SALVERÀ LE ROSE, Regisseur Cesare Furesi erzählt die Geschichte zweier sich liebender Männer, die im reifen Alter Konflikte der Vergangenheit lösen wollen;

A CIAMBRA, von Jonas Carpignano, taucht in das Leben einer Roma Siedlung in der Nähe von Gioia Tauro ein;

L’ANIMALE, von Katharina Mückstein, erzählt die Coming-of-age Geschichte der 18jährigen Mati, ihre Vorliebe für Motocross und ihren Platz in der Welt;

L’ETÀ IMPERFETTA, von Ulisse Lendaro, beleuchtet die Tage eines weiteren jungen Mädchens, der 17jährigen Camilla, die einmal Tänzerin werden möchte;

MARIO, des Schweizer Regisseurs Marcel Gisler, greift eine Liebesgeschichte unter Profi Fußballspielern auf;

SOMMERHÄUSER, von Sonia Maria Kröner, versammelt drei Generationen – und deren familiäre Konflikte – in einem Familiengarten, im Sommer 1976.

Die Dokumentarfilme im Wettbewerb: 

DIE FÜNFTE HIMMELSRICHTUNG, der Südtiroler Martin Prinoth geht auf Spurensuche seiner eigenen Familiengeschichte, die mit dem Absturz eines Passagierflugzeuges beginnt;

MABACHER – #UNBROKEN, der österreichische Regisseur Stefan Wolner begleitet den „kleinsten You tuber der Welt“ dabei, wie er körperliche Grenzen überwindet;

DAS VERSUNKENE DORF, Georg Lembergh und Hansjörg Stecher rollen die Geschichte Grauns im Vinschgau auf, als das Dorf 1950 geflutet wurde;

HAPPY WINTER, Giovanni Totaro blickt hinter die Kulisse des Strandbades von Mondello in der Nähe von Palermo, wo die Wirtschaftskrise nicht unbemerkt vorüberging, der Schein aber bewahrt wird;

LA BOTTA GROSSA, Sandro Baldoni zeigt in seinem Dokumentarfilm die Opfer des Erdbebens in Norcia am 30. Oktober 2016 und wie sie damit fertig werden;

THE POETESS, Stefanie Brockhaus und Andi Wolf begleiten Hissa Hilal, eine Poetin und Aktivistin in Saudi Arabien;

WILDES HERZ, Charly Hübner und Sebastian Schulz geben Einblick in eine der bekanntesten Punkbands Deutschland, Feine Sahne Fischfilet;

WILLKOMMEN IN DER SCHWEIZ, die Regisseurin Sabine Gisiger greift die aktuelle Flüchtlingsproblematik auf und zeigt Reaktionen eines kleinen Schweizer Dorfes.

Die Idee und das Bestreben von Bolzano Film Festival Bozen ist es, aktuelles deutsch- und italienischsprachige Autor*innenkino aus Italien und den uns räumlich am nächsten liegenden Ländern, Österreich, Deutschland und Schweiz nach Südtirol zu holen. Damit soll Einblick in das reichhaltige, zeitgenössische europäische Filmschaffen abseits von Konvention und Mainstream gegeben werden.

_DSC1961

Jetzt sich bewerben!

WAS

Die Euregio Schülerjury nominiert aus fünf speziell für ein junges Publikum ausgewählten Spiel- und Dokumentarfilmen einen Gewinner.

WER

Die Schülerjury setzt sich aus neun Schüler/innen der vierten Klasse Oberschule zusammen: drei aus Südtirol, drei aus Nordtirol und drei aus dem Trentino.

WANN

Während des 32. Bolzano Film Festivals Bozen von 10. bis 15. April 2018.

WIE

Wer an einer Teilnahme interessiert ist, sollte sich bis spätestens 20. Februar 2018 bewerben. Weitere Informationen hier.

WARUM

Das Projekt Euregio Schülerjury möchte Jugendliche an die Welt des Autorenkinos heranführen. Ihre zweisprachig stattfindende Jurytätigkeit gestaltet sich:

– inmitten der lebendigen Atmosphäre eines internationalen Filmfestivals

– unter fachgerechter Anleitung zweier Filmexperten

– zusammen mit anderen Jugendlichen aus den drei Regionen der Euregio.

Für ihre Teilnahme können die Jugendlichen um die Anerkennung eines Bildungsguthabens an ihrer Schule ansuchen und werden für die Dauer des Festivals von ihrer Schule freigestellt.

[wpdevart_youtube]VQB2UaEJSCE[/wpdevart_youtube]
20171214_221451_resized_1

Weihnachtswünsche und Vorausblick auf Bolzano Film Festival Bozen 2018

Wir nützen das endende Jahr 2017, um allen Frohe Festtage zu wünschen und um auf einige Neuheiten der kommenden Festivalausgabe (10. bis 15. April 2018) hinzuweisen. Erstmals wird das Filmfestival einen Tag länger dauern, und somit bereits am Dienstagabend eröffnet. Zudem haben wir soeben die Auszeichnung GREEN EVENT der Landesumweltagentur erhalten.

Bereits bei der letzten Ausgabe bekam das Filmfestival Bozen die Auszeichnung going green event, da uns Nachhaltigkeit ein Anliegen ist: Umweltschonende Produkte wurden verwendet, wir haben auf Plastik verzichtet, auf regionale Produkte gesetzt und haben weitgehend öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Mit der Auszeichnung green event von der Landesumweltagentur wird nun unser nachhaltiges Wirtschaften besiegelt und bestätigt unseren Einsatz für die Umwelt.

Das Festivalteam wünscht ruhige, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2018!

Helene Christanell, Martin Kaufmann, Antonella Arseni, Alma Vallazza, Angelika König, Dorothea Vieider

green

140826_GreenEvent_logo_100_cmyk (002)-page-001

Call for film projects

FINAL TOUCH #3: INTENSE FEEDBACK FROM EXPERTS ist ein high-end Branchenangebot. Unterstützt werden junge Filmemacherinnen und Filmemacher in der Fertigstellung ihrer Spiel- und Dokumentarlangfilme.

Die Südtiroler Filmförderung IDM und das Bolzano Film Festival Bozen bieten jungen Filmemacherinnen und Filmemachern die Chance, ihren Filmprojekten im vertraulichen Gespräch mit einem interdisziplinären Expertenteam den letzten Schliff zu geben und die individuellen Bedingungen für einen erfolgreichen Filmstart zu erörtern.

Folgendes international besetztes Expertenteam wird 2018 die Beratungsgespräche leiten: Nokolaj Nikitin und Sergio Fant (Bereich Festivals), Evi Romen (Bereich Montage), Catia Rossi (Bereich Vertrieb), Angela Reedwisch (Bereich Postproduktion), Birgit Oberkofler (Bereich Filmförderung).

Neu in diesem Jahr ist neben der Vergabe des ARRI Media post-production prize für Postproduktionsleistungen im Wert von 5.000 Euro, der TRUE COLOURS distribution prize für internationale Vertriebsleistungen. Zwei Projekte, die den Experten für diese Zuwendungen besonders geeignet erscheinen, werden für die von den Firmen Arri Media und True Colours gestifteten Preise  empfohlen.

Anmeldung bis: 31/01/2018
Veranstalter: IDM Südtirol – Alto Adige & Bolzano Film Festival Bozen
Wann & Wo: 12. – 14 April 2018 (Die Workshops finden im Zeitraum des Festivals in Bozen statt)

Ab sofort und noch bis zum 31. Jänner werden die Bewerbungen angenommen.

Hier alle Informationen im Detail und das Anmeldeformular.

News

Mit BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN, dem europäischen Filmfestival an der Schnittstelle zwischen dem deutschen und italienischsprachigen Raum, heißt es von 10. – 15. April 2018 in Bozen und Umgebung wieder Vorhang auf für den zeitgenössischen europäischen Film und seine zahlreichen Akteure. Neue Projekte gibt es im Bereich Filmmusik und Kurzfilm und wir verlängern das Festival um einen Tag und eröffnen bereits am Dienstagabend!

FÜNF WETTBEWERBE UND PREISE MIT DREI INTERNATIONALEN JURYS
Preis für den besten Spielfilm
Preis für den besten Dokumentarfilm
Publikumspreis für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm
Preis der Euregio Schülerjury für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm
Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere

FINAL TOUCH Das Branchenangebot für junge Filmschaffende

FOCUS EUROPA Ein europäisches Gastland. Mit Slowenien im Jahr 2016 und Luxemburg 2017 zeigte sich bereits, wie divers und vielfältig Europas Filmwirtschaft sich gerade entwickelt, aber auch wie viele Gemeinsamkeiten und Möglichkeiten der internationalen Kooperation es gibt. Für das Publikum bietet Focus Europa einen Einblick in das interessante Filmland Litauen.

LOCAL ARTISTS Die Plattform für Südtiroler Filmschaffende
Nach den Werkschauen, die u.a. der Filmeditorin Evi Romen oder der Arbeit der Bozner Produktionsfirma Miramontefilm von Andreas Pichler und Valerio B. Moser gewidmet waren, wird 2018 der Bozner Filmemacher Lucio Rosa im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.

MADE IN SÜDTIROL Das Fenster für in Südtirol gedrehte und geförderte Filme

CAMPUS. INDUSTRY MEETS FESTIVAL Workshop & Speed Dating

Spielstätten in ganz Südtirol

Begegnungen mit Filmemacher/innen

Call for films

Ab sofort und noch bis 15. Dezember 2017 können Filme fü das Festival 2018 eingereicht werden

Angenommen werden Spielfilme mit einer Mindestlänge von 75 Minuten und Dokumentarfilme mit einer Mindestlänge von 55 Minuten, die in Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz produziert und 2017 fertiggestellt wurden. Bei den Filmen für die Reihe Local Artists (von Südtiroler Filmemachern oder in Südtirol Ansässigen) werden auch Filme geringerer Länge akzeptiert.

Filme, die diesen Kriterien entsprechen, sollten spätestens bis 15. Dezember 2017 auf DVD (c/o Filmclub Bozen, Dr.-Streiter-Gasse 6D, 39100 Bozen) oder mittels Sichtungs-Link eingereicht werden. Mehr dazu unter: Filmeinreichungen Festivalfilme.

Final Touch#2 Teilnehmer The Poetess beim Locarno Filmfestival

Final Touch. Intense Feedback from Experts heißt das im April zum zweiten Mal beim Bolzano Film Festival Bozen stattgefundene Branchenprogramm, bei dem junge Filmemacher/innen ihre noch unfertigen Filmprojekte mit einer Expertenrunde diskutieren können. Erstmals in diesem Jahr wurde dabei ein Projekt mit dem Arri Media Post-Production Prize ausgezeichnet und erhielt Postproduktionsleistungen im Wert von 5.000 Euro.

Verliehen wurde die Förderung im April dieses Jahres an Behind the Veil, so der Arbeitstitel des Dokumentarfilms von Stefanie Brockhaus und Andreas Wolff, ein Film über eine 43jährige Hausfrau und Dichterin, Hissa Hilal aus Saudi-Arabien, die sich gegen die patriarchialen Strukturen ihres Landes hinwegsetzt und mit ihren systemkritischen Texten an einer Fernsehshow, der populären „Million’s Poet“, teilnimmt.

Mittlerweile ist der Film fertiggestellt und erfährt unter dem Titel The Poetess dieser Tage seine Weltpremiere im renommierten Spezialprogramm „Semaine de la Critique“ beim Locarno Filmfestival.

Wir gratulieren Stefanie Brockhaus und Andreas Wolff zur Fertigstellung des Films und zur Teilnahme in Locarno!

Pressestimmen 2017

[…] Bis heute haben sich die Bozner Filmtage dank der tatkräftigen Unterstützung seiner Sponsoren, aber vor allem dank der vielen, großteils ehrenamtlichen Mitarbeiter zu einem Filmfestival entwickelt, das dem internationalen Vergleich standhält. Zu verdanken ist das auch den erfolgreichen und langjährigen Festival-Managern, der Festivalleiterin Helene Christanell und dem Programmleiter Martin Kaufmann. Es gibt sogar ein Filmfestival-Hotel – nahe dem Veranstaltungsort in Bozen: Im historischen „Laurin“ treffen sich Stars und Sternchen. Dass das Filmfestival in Bozen von der in- und ausländischen Filmbranche und vom heimischen Publikum so geschätzt und geliebt wird, macht nicht nur sein Standort an der deutsch-italienischen Sprachgrenze aus, die eine spezielle mehrsprachige Mischung der Filme und Gäste begünstigt, sondern auch die ganz besondere Atmosphäre eines kleinen, überschaubaren Filmfestivals, in dem den Gästen inmitten einer wunderbaren (Urlaubs-)Landschaft viel Raum für Gespräche, Begegnungen und kulinarische Genüsse geboten wird. Metropol.News.de vom März 2017

Das Film Festival Bozen schaut nach vorn. Heuer ganz besonders. Und es schaut zurück. Beides Mal geht es darum, das Kino wieder zu finden. Allein ein Blick auf den Wettbewerb als prominenteste Sektion verrät, wie aufgeweckt die Filmtage sind. Heinrich Schwazer, Neue Südtiroler Tageszeitung, 05.04.17

„Es gibt doch kaum ein Filmfestival, wo man mit so vielen Leuten in Kontakt kommen kann. Meistens ist ein Festivalbetrieb sehr hektisch, sehr groß aufgezogen, man hat eigentlich wenig Möglichkeiten mit Filmemachern, mit Leuten aus der Branche zu sprechen. Das ist in Bozen sehr gut und sehr einfach möglich, bei schöner Umgebung und gutem Essen!“
Evi Romen, Editorin und Expertin im Final Touch Programm, Radio Rai Südtirol 08.04.2017

„Das Filmfestival ist essentiell für die Filmkultur, für mich ist das Filmfestival Sauerstoff. Nicht nur das Filmfestival, sondern das ganze Konzept des Filmclubs. Als ich 17, 18 Jahre alt war, also Mitte der 1980er Jahre war das gelebter Ausdruck einer zweisprachigen Kultur. Es sind deutschsprachige Filme gezeigt worden, es sind italienischsprachige Filme gezeigt worden, einzigartig in Südtirol“. Valerio Moser, Produzent Miramonte, Radio Rai Südtirol 08.04.2017

„Der Filmclub war für mich immer sehr wichtig, der einzige Ort in Südtirol, wo man Filmkunst sehen konnte, wo man Leidenschaft für das Kino entwickeln konnte. Ich habe interessanterweise auch im Filmclub meinen Zivildienst gemacht und war dann bei zwei Festivalausgaben ziemlich eng beteiligt. Das waren noch die Anfangsjahre, Ende der 80er Jahre – und diese Zeit hat sicher auch meine Leidenschaft fürs Kino, fürs Filmemachen geprägt.“ Andreas Pichler, Filmemacher Miramonte, Radio Rai Südtirol 08.04.17

Alla conferenza stampa al Laurin, assediato da telecamere e microfoni, Michele Placido ha commentato così il Premio alla Carriera che è venuto a ritirare: „Prendere un premio qui, al confine, mi ricorda il premio come miglior attore ricevuto tanti anni or sono alla Berlinale. Del resto sono sempre contento di ritornare a Bolzano. Pensate che i trentini si lamentano spesso con me perché preferisco l’Alto Adife alla loro provincia.“ Fabio Zamboni. Alto Adige 08.04.2017

„Natürlich freut es mich, dass man die Qualität meiner Arbeit schätzt, besonders hier, weil Bozen eine Grenzstadt ist und als Mittler zwischen Italien und Europa fungiert.“ Michele Placido, Dolomiten, 08.04.2017

Trentun anni e non mostrarli. La 31esima edizione del Bolzano film festival ha mantenuto la stessa freschezza dei primi aventurosi Bozner Filmtage, quando si contrabbandavano i film delle avanguardie europee per mostrarle anche a Bolzano. Corriere dell’Alto Adige, 09.04.17

Das Bozner Filmfestival und die Jurys bewiesen heuer jedenfalls ein Gespür für junge Talente … Keine Spur von der Dominanz alter männlicher Filmemacher, wie bei anderen Filmfestivals. Marian Wilhelm, Dolomiten, 11.04.17

„Jung, weiblich, unkonventionell: Es war ein Festival der Frauen, eines der Jugend, der mutigen Jurys und der hohen Qualität“ Renate Mumelter, Neue Südtiroler Tageszeitung, 11.04.17

Unter dem Titel „Bozen zu Ostern fast ausgebucht“ äußert sich Roberta Agosti, Direktorin des Verkehrsamtes erfreut über die gute Bettenauslastung und betont: „Vor allem das Filmfestival habe dem Tourismus in Bozen Anfang April in die Karten gespielt.“ stol.it vom 12.4 2017

This was BFFB 2017: Thank you!

Die Preisträger des 31. BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN

Preis des Landes Südtirol

DAS UNMÖGLICHE BILD von Sandra Wollner

Lobende Erwähnung

KATER von Händl Klaus

Preisträgerin Sandra Wollner + Jury + Barbara Weis + Moderatorin Angelika König

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

HAPPY von Carolin Genreith

Lobende Erwähnung

THE GOOD INTENTIONS von Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber

Preisträgerin Carolin Genreith + Jury + Eva Grattl (Stiftung Sparkasse) (2)

Publikumspreis der Stadt Bozen

GESCHWISTER von Markus Mörth

Preisträger Markus Mörth + Bürgermeister Caramaschi

Preis der Euregio-Schülerjury (aus Südtirol, Trentino und Tirol)

LA RAGAZZA DEL MONDO von Marco Danieli

Schülerjury bei Preisverleihung

Final Touch Arri Media post-production prize

BEHIND THE VEIL von Andreas Wolf und Stefanie Brockhaus

_DPI3826

Jurybegründungen:

Preis des Landes SüdtirolDie Jurymitglieder Noni Lickleder, Daniele Ciprì und David Wegmüller begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

„Der prämierte Film erzählt in einer Sprache, der wir alle mächtig sind, der Sprache der Erinnerung. Gleichzeitig ist der Film eine Reflexion darüber, wie durch das Auge der Kamera eine Geschichte entsteht. Die Regisseurin holt den Zuschauer ab und entlässt ihn in seine eigene Vorstellung. Die beste Begründung aber für die Entscheidung der Jury sind die letzten drei Gedanken im Film:
Sich was vorzustellen ist vielleicht eh das Gleiche wie sich zu erinnern. Nur mit Bildern, die man noch nicht gemacht hat. Die Erinnerung ist so unzuverlässig, dass man meinen könnte, es wäre die Zukunft.»

Eine lobende Erwähnung geht an „KATER“ von Händl Klaus: „Für die Beobachtung des Gefühls des Vertrauens in einer Beziehung – und was passiert, wenn dieses Gefühl erschüttert wird.“

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

Die Jurymitglieder Barbara Winkler, Luca Ragazzi und Georg Tschurtschenthaler begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

„Die Regisseurin schafft es mit reflektierter Offenheit sich selber und auch die Zuschauer auf eine Reise in eine fremde Kultur mitzunehmen und einen eigenen Blick jenseits von schnellen Vorverurteilungen zu entwickeln. Für die intellektuelle Reflektiertheit, die stilsichere Kameraarbeit und die raffinierte Erzählweise geht der Hauptpreis der Jury an Happy von Carolin Genreith.“

Die lobende Erwähnung geht an den Film The Good Intentions von Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber, „eine filmische Familienaufstellung, die Hoffnung auf Veränderung gibt. Der Film gibt uns tiefe Einblicke in das Innenleben einer fünfköpfigen Familie gibt, wo viel diskutiert und noch mehr geraucht wird. Durch den Film kommt ein Prozess in Gang und dieses enge und beklemmende System gerät ins Wanken.“

Preis der Euregio-Schülerjury (aus Südtirol, Trentino und Tirol)

Der Siegerfilm der Euregio Schülerjury, bestehend aus den 9 Schüler/innen:
Chiara Bonoldi, Bolzano (Südtirol/Alto Adige), Elisa Leimgruber, Girlan (Südtirol/Alto Adige), Greta Maurer, Bozen (Südtirol/Alto Adige), Davide Angeli, Trento (Trentino), Marco Filippo, Trento (Trentino), Giona Vettori, Trento (Trentino), Vanessa Egger, Kaprun (Salzburg), Greta Longariva, Innsbruck (Tirol), Irene Mallaun, See (Tirol), mit den beiden Tutoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon ist:

„LA RAGAZZA DEL MONDO“ von Marco Danieli

Die Schülerjury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:

„Unsere Wahl fällt auf einen Film, der sich mit einem hohen Maß an Einfühlsamkeit präsentiert und im gleichen Moment einen Bewusstseinsprozess in Gang setzt, der zum Nachdenken anregt. Ein Film als Plädoyer für ein Leben in Freiheit, mit Leidenschaft und authentischen Gefühlen, im Gegensatz zu einem Leben, das von Unfreiheit durch Religion und ein starres Familiengefüge geprägt ist. Ein Film, der sich auszeichnet durch eine eindringliche Erzählung, eine glaubwürdige schauspielerische Umsetzung und ein hohes Maß an Identifikation mit den Zwängen und Noten der Hauptfiguren.“

Andreas Pichler + Valerio B. Moser = Miramontefilm

 

„Es geht darum, das Kleine universal zu machen“

Die Filmemacher Andreas Pichler und Valerio B. Moser gründeten im Jahr 2005 die Bozner Produktionsfirma Miramontefilm. Beide kennen sich seit vielen Jahren, haben zusammen die Schule für Fernsehen und Film Zelig in Bozen im ersten Ausbildungszyklus Anfang der 1990er Jahre besucht und drehen, schreiben, produzieren seither mit Leidenschaft Dokumentarfilme für Kino und TV, im südtiroler aber auch im europäischen Kontext, gestalten Kunstprojekte, Werbefilme. Sie sind ein eingespieltes Team und kennen sich so gut wie ihre Westentasche. Tatsächlich? Andreas Pichler und Valerio B. Moser im Kreuzinterview mit Angelika König und Antonella Arseni

Andreas Pichler, Sie sind der Regisseur und Autor bei Miramonte, Valerio B. Moser kümmert sich um die Produktion. Was kann Valerio B. Moser gut? Was gar nicht?

Andreas Pichler: Was Valerio sehr gut kann, ist die Projekte von ihrer verwaltungstechnischen Seite zusammenzuhalten. Die Ziffern stimmen am Ende und er schaut darauf, dass wir am Ende gut dastehen. Wir hatten schon Projekte, wo sehr wenig Geld da war, und hier einen Partner zu haben, der weiß, wo er aufpassen muss, wie weit wir gehen können, das ist schon unheimlich wichtig. Als Gesprächspartner für Projekte ist er natürlich auch wichtig, im Vorfeld diskutieren wir viel. Was er nicht so gut kann, ist Rohschnitte zu beurteilen, finde ich. Im Vorfeld finde ich sein Feedback unheimlich wichtig, aber wenn es um Rohschnitte geht, dann kann ich nicht viel mit dem anfangen, was du mir sagst (lacht).

È Lei Valerio B. Moser, cosa dice di Andreas Pichler, dopo questa collaborazione che dura più di 15 anni?

Valerio B. Moser: Io sono contentissimo della regia, dello stile di regia di narrare argomenti anche molto complessi, con una correttezza che io ammiro molto. Andi cerca di arrivare al nocciolo della questione tenendosi il più fuori possibile e dandosi comunque un suo stile alla ricerca che fa. Cosa non mi piace è…che è molto leone. Lui apprezza l’ammirazione di tutto il mondo. A me invece mi piace avere gente che il nostro film non piace… Invece Andreas vuole un consenso universale per quello che fa.

Andreas Pichler:  Also ich komme nicht damit zurecht, wenn mich jemand kritisiert, meinst du?

Valerio B. Moser: Si, te la prendi troppo, si vede proprio che soffri.

Andreas Pichler, der rote Faden, der sich durch Ihre Filme zieht, sind gesellschaftliche Umbrüche wie auch der Umgang mit der Natur. Da sind z.B. „Call me Babylon“ aus dem Jahr 2003, „Die Lithium Revolution“, „Ausverkauf Europa“, Dokumentarfilme, die ausgezeichnet wurden, auch wegen der gründlichen Recherche. Welcher rote Faden zieht sich durch Valerios Projekte und Produktionen?

Andreas Pichler: Wir sind uns da relativ ähnlich, sonst wären wir wahrscheinlich nicht so lange zusammen. Aber Valerio hat eine besondere Sensibilität, wenn es um Zweisprachigkeit geht, um Interethnizität, um Minderheitenthemen. Das hat auch sicherlich mit seiner eigenen Geschichte zu tun, er ist zweisprachig aufgewachsen. Da merke ich immer, dass seine Augen anfangen zu leuchten, wenn es um diese Themen geht.

Valerio B. Moser, Sie haben Ende der 1990er Jahre den Film „Stichwort Zweisprachigkeit“ gedreht. Derzeit wird in Südtirol wieder viel über mehrsprachige Schulen diskutiert. Hat sich in der Diskussion etwas verändert, oder sind wir noch da, wo wir Ende der 1990er Jahre standen.

Valerio B. Moser: Ich glaube, wir stehen noch da, wo wir damals waren. Heute sehe ich die Diskussion aber etwas anders, aus einer anderen Warte, ich bin Vater und sehe das Schulsystem jetzt anders. Meiner Meinung nach ist es weniger ein Problem des Erlernens einer Sprache, als ein Problem der Erwartungshaltung der Eltern. Ich höre von enttäuschten Eltern, die ihre Kinder monolingual aufziehen, und sich wundern, wenn ihre Kinder in der vierten Grundschule noch kein deutsch sprechen. Es hängt weniger mit dem zusammen, was Kinder leisten, als vielmehr was sich Eltern erwarten. Zudem frage ich mich in dem Zusammenhang: Ist die zweite Sprache nur da, um sozial integriert zu sein, besser zu verdienen – oder gibt es auch andere Gründe?

In tutti questi anni di collaborazione, Valerio B. Moser, c’è un progetto, una produzione che Le sta più al cuore che altri?

Valerio B. Moser: Sicuramente la tematica del turismo di massa. È il primo film che abbiamo coprodotto, “Le mie tre cime” (“Meine drei Zinnen”), un approccio molto personale del regista, di Andreas Pichler, alla tematica. Ne racconta di uno sfruttamento di un monumento naturale come sono le tre cime, ed è un tema che si ripeta anche in “Teorema Venezia”. Un filo rosso.

Andreas Pichler: Ja, das “Venedig Prinzip” läuft heute noch in einigen Städten, ganze Gemeinderäte schauen sich den Film an, in Amsterdam, in Barcelona…weil das Thema Massentourismus in urbanen Räumen viele betrifft, und es nicht nur darum geht, soviel Geld wie möglich zu machen. Wenn du einmal eine Struktur zerstört hast, dann lässt sie sich auch nicht mehr herstellen. Das ist sicher ein zentrales Thema, das uns immer wieder beschäftigt. Wahrscheinlich weil wir hier aufgewachsen sind. Es ist zwar jetzt auch so, dass wir kleinere Werbefilme für die IDM machen, für Südtirol, aber das war auch ein größerer Prozess. Den Tourismus zu leugnen, oder zu sagen, den Tourismus wollen wir nicht, wäre ja utopisch. Ich bin jetzt viel in Südtirol unterwegs und der Reichtum, den wir haben, der wäre ohne Tourismus nicht möglich. Ich kenne viele tolle Projekte, alternative Projekte, die könnten alle nicht überleben, wenn es nicht den Tourismus gäbe. Und deshalb ist unser Blick jetzt auch differenzierter, es gibt Tourismus und Tourismus. Das habe ich gelernt, von „Meine drei Zinnen“, über „Venedig Prinzip“ zu heute.

Quale era il vostro progetto più difficile, dove era difficile trovare un consenso fra di voi, dove avete litigato?

Valerio B. Moser: Litigato, no, questo mai. Discussioni sì, ma litigato – mai. Io devo dire che i progetti più difficili erano quelli dove ho lavorato con registi che non erano Andreas. Erano quasi sempre progetti di low budget, di giovani registi, dove abbiamo fatto molti compromessi – e guadagnato quasi niente.

Andreas Pichler: Ja, das gehört auch zu unserer Unternehmensphilosophie. Es gibt meine Projekte, es gibt Valerios Projekte, es gibt unsere Projekte, aber es war immer schon ein Anliegen, anderen Filmemachern, südtiroler Filmemachern eine Plattform zu bieten, soweit es unsere Zeit zulässt. Wie z.B. der Film „Nadja & Svetla“ von Maura Delpero. Wir haben den Film sogar initiiert, über badanti, das war ein Film, wo es unglaublich schwierig war die nötigen Gelder aufzutreiben, niemand hat daran einen Cent verdient, das bisschen Geld ging dann in die Produktion. Aber wir fanden es wichtig, dass ein Film über die ausländischen Pflegerinnen gemacht wird. Dass so ein Film dann in Italien relativ gut lief und auch einige Preise gewonnen hat, das ist dann natürlich gut.

Ihr arbeitet ja viel im europäischen Kontext. Der jüngste Film, der in Kürze zu sehen sein wird heißt „Der vierte Kontinent“, über das Haus der Solidarität in Brixen. Dieser Film wird von Südtirol gefördert, aber auch von Deutschland koproduziert. Ist diese kleine Realität in Südtirol denn für den deutschen Filmmarkt interessant?

Andreas Pichler: Ja, die junge Produzentin Tanja … aus Leipzig ist sogar auf uns zugekommen, sie hatte in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel darüber gelesen und fand das Haus, und wie es funktioniert, eine spannende Sache. Bei diesen Projekten geht es schlussendlich immer darum, dass man das Kleine universal macht. Es geht darum, dass man eine gute Geschichte erzählt, die über die Landesgrenzen hinausgeht. Das war immer unser Anspruch bei solchen Projekten. Das ist überhaupt das um und auf beim Dokumentarfilm, dass man gute Geschichten erzählt, die universal sind, jenseits des thematischen Interesses. Am Ende möchten wir gute Geschichten erzählen, vielleicht sogar bessere als in Spielfilmen (schmunzelt).

Tra 10 anni, come vi vedete? A che temi vi lancerete?

Valerio B. Moser: Io non sono un grande pianificatore, vado molto a vista. Però attualmente c`è un tema che ci interessa molto, ed è quello del pubblico e del privato. Che ruolo ha il pubblico oggi nella nostra società? Tutti ne parlano male, sono delusissimi di questi sistemi pubblici, come se fossero tutti dei ladri, dei criminali. Quindi questa grande crisi d’ identità del pubblico e quanto guadagna poi il privato di questa crisi, stiamo lavorando su un progetto in questa direzione…

Andreas Pichler: Grundsätzlich sind Dokumentarfilmer immer nach vorne gerichtet, also: Wo gehen wir hin, wie entwickelt sich unsere Gesellschaft? Was für ein Leben wollen wir? Diese Fragen stecken immer in all unseren Projekten. Themenmäßig ist das eine Linie, die wir verfolgen. Als Firma haben wir schon mehrere Phasen hinter uns. Wir haben begonnen, bevor es eine Filmförderung gab in Südtirol, da war es für uns immer essentiell im Netzwerk zu arbeiten, in europäischen Koproduktionen. Wir waren dann oft die kleinen Mitproduzenten, obwohl wir die Idee hatten. Aber wir hatten eben nur wenig Geld. Mit der Filmförderung geht das jetzt etwas besser. Wir hatten auch bereits Angestellte, Leute, die für uns gearbeitet haben, aber meistens waren wir zu zweit. Wir haben dann vor zwei Jahren beschlossen, dass wir nicht größer wachsen möchten. Valerio war das ein großes Anliegen, weil er vielleicht nicht so gerne delegiert (lacht)?

Valerio B. Moser: Nein, wegen der positiven Chemie…la chimica positiva di Miramonte è il lavoro a due. Ingrandirsi significherebbe portare altro capitale umano, perché noi due siamo già al limite. C’è stato un periodo dove cercavamo un possibile terzo socio però non ci convinceva, non siamo riusciti a trovare una terza persona che sia in grado di entrare in un nucleo a due già cosi consolidato. E poi sono anche un po’ fifone, non mi piacerebbe fare dei compromessi, fare delle cose per creare volume di soldi che non ne siamo poi tanto convinti.

Al filmfestival di Bolzano ci sarà uno spazio dedicato a voi, alla vostra ditta di produzione Miramonte, che è molto importante per L’ Alto Adige. I film che verranno progettati sono film degli primi anni della vostra ditta. Qual è vostro film documentario più preferito?

Andreas Pichler: Aus der Miramonte Produktion ist das sicherlich “Das Venedig Prinzip”, weil er mit einem unserer zentralen Themen, dem Tourismus, zu tun hat, weil er in Italien und außerhalb gut lief und beim Publikum gut angekommen ist. Darüber hinaus: Einer der Filme, der mich am stärksten geprägt hat ist „Le mepris“ von Jean Luc Godard. Godard überhaupt hat mich sehr geprägt, während meiner Studienzeit und auch jetzt als Filmemacher.

Valerio B. Moser: À me piacciono le commedie sinceramente. Mi piacciono anche i “Kammerspiele”, questi drammoni americani tipo il conflitto padre figlio, la gatta sul tetto che scotta, quello stile li. Anche la commedia britannica mi piace tantissimo, il mio attore preferito è Peter Sellers.

Das Kino hat in Italien eine große Tradition. In welche Richtung geht der italienische Film derzeit?

Andreas Pichler:  Ich arbeite derzeit an einem Film über “Baumi”, dem südtiroler Produzenten Karl Baumgartner, und dieser Film geht auch der Frage nach, in welche Richtung sich das Filmgeschehen, das Kino entwickelt, generell. Auf Italien bezogen ist es so, dass es extrem wenige Produktionen gibt, jetzt im Vergleich zu Deutschland. Aber diese sind sehr gut. Ich liebe Sorrentino, Garrone, das sind tolle Leute und ich glaube, das Feeling für das Kino ist in Italien sehr stark, das Handwerk ist gut. Aber die Produktionsstrukturen sind ein Desaster, darunter leiden auch wir als Produktionsfirma, weil es extrem schwierig ist, zu Geld zu kommen. Das ist eine echte Tragödie. Generell beobachte ich, und das ist vielleicht auch interessant für Bozen, dass sich die Festivallandschaft vom Publikum trennt. Meistens laufen die Preisträgerfilme von Festivals nicht gut im Kino – und das teilweise zu Recht, weil sie oft zu abgehoben, zu anstrengend sind.  Es gibt immer wieder tolle Ausnahmen, wie der deutsche Film Toni Erdmann z.B.. Aber ich finde die Diskrepanz zwischen den Filmen, die auf den großen Festivals laufen, und die dort Preise gewinnen und den Filmen, wo das Publikum hingeht immer größer. Die Deutschen sagen, dass Arthousefilme, also das was wir als gutes Kino bezeichnen, sehr schwierig sind, kein Publikum finden. Aber insgesamt sind die Zahlen im Kino super, die Leute gehen ins Kino, nur schauen sie sich eben andere Filme an. Da müssten die Produzenten mehr ans Publikum denken. Oder man macht das wie das Theater, man schaut gar nicht auf die Publikumszahlen und produziert für das Festival. Im Dokumentarfilmbereich ist es da etwas anders, der Dokumentarfilm war in Mitteleuropa noch nie so populär, wie im Moment.

Non farete mai un film fiction?

Valerio B. Moser: Dipende in che ruolo.

Andreas Pichler: Come attore?

Valerio B. Moser (lacht): La curiosità c’è! Come produttore no, questo no, ma come attore…

Grazie, Danke für das Gespräch!

 

 

 

Die Finalisten im Wettbewerb Final Touch #2. Intense feedback from Experts stehen fest

Die Finalisten im Wettbewerb Final Touch #2. Intense feedback from Experts stehen fest.

Die Teilnehmer an Final Touch #2 sind:
Beatrice Dina mit „The Barefoot shoemaker“ (Modena) – Dokumentarfilm;
Sarah Trevisol mit „Gods for a week“ (Bozen) – Dokumentarfilm;
Andreas Wolf, Stefanie Brockhaus mit „Behind the Veil“ (München) – Dokumentarfilm.

IDM Südtirol Alto Adige und Bolzano Film Festival Bozen bieten mit diesem Branchenangebot jungen Filmemacher/innen die Chance, ihren Filmprojekten im Rohschnitt im vertraulichen Gespräch mit einem interdisziplinären Expertenteam den letzten Schliff zu geben und die individuellen Bedingungen für einen erfolgreichen Filmstart zu erörtern.

2017 wurden wiederum drei Filmprojekte ausgewählt und jeweils zwei Teammitglieder zum Festival eingeladen, im Rahmen eines Workshops ihren Film gemeinsam mit einem Expertenteam zu sichten und intensiv zu diskutieren.

Leiten werden die Beratungsgespräche folgende ausgewiesene Experten ihrer Branche: Nokolaj Nikitin (Bereich Festivals), Evi Romen (Bereich Montage), Catia Rossi (Bereich Vertrieb), Josef Reidinger (Bereich Postproduktion), Gabriele Röthemeyer und Christiana Wertz (Bereich Filmförderung).

Neu in diesem Jahr ist die Vergabe des FINAL TOUCH ARRI Media post-production prize an ein Projekt, das die Experten während der Workshops besonders beeindruckt. ARRI stellt dem Team des Gewinner-Films für dessen Fertigstellung Postproduktionsleistungen in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung!

Das Festival investiert in OmU-Fassungen

Die auf allen internationalen Filmfestivals übliche Praxis, die präsentierten Filme in Originalfassung zu zeigen, ist auch dem Filmfestival Bozen ein großes Anliegen. Viel Aufwand wird dabei nicht nur bei der Film-Beschaffung investiert, auch der finanzielle Anteil, den das Festival für die gezielte Untertitelung einiger Filme aufbringt, ist erheblich. Fast alle Filme der diversen Reihen der 31. Ausgabe des Film Festivals Bozen werden in Originalfassung mit Untertiteln entweder in deutsch, italienisch oder englisch gezeigt und ermöglichen somit den Zugang sowohl dem ausschließlich deutsch- als auch italienischsprachigen Publikum.

Eigens und mit Unterstützung des Goethe-Instituts für das Film Festival Bozen untertitelt wurden folgende Filme: „Das unmögliche Bild” der Österreicherin Sandra Wollner (2016, 70 Min., mit Untertiteln in italienischer Sprache), „Happy” von Carolin Genreith (2016, 90 Min.,) und Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte von Corinna Belz (2016, 89 Min.), ein Dokumentarfilm über den österreichischen Autor Peter Handke, dessen Bücher mehrheitlich ins Italienische übersetzt wurden und zur Bekanntheit des Autors auch in Italien beigetragen haben.

Zweifach untertitelt, mit italienischen und deutschen Untertiteln wurde schließlich der Eröffnungsfilm „Rusty Boys” des luxemburgischen Regisseurs Andy Bausch (2017, 107 Min.) der im luxemburgischen Original mit Untertiteln und im Rahmen der Filmauswahl Focus Europa: Luxembourg gezeigt wird.

Junge Talente und zahlreiche Filmdebuts

Mit vielen jungen Gesichtern unter den Teilnehmern, zahlreichen Filmdebuts, einer Schülerjury  und einem speziellen Programm für das ganz junge Publikum fährt das diesjährige Film Festival Bozen einen besonders innovativen und risikofreudigen Kurs.

Eine große Zahl an Erstlingsfilmen prägt sowohl die Filmauswahl der Wettbewerbe als auch die anderen Reihen des Festivals.
Im Wettbewerb um den Preis für den besten Dokumentarfilm sind es gleich drei Beiträge, für die Regisseure under 40 bzw. under 30 verantwortlich zeichnen. Die Filme Happy von Carolin Genreith (Jg. 1984), Saro von Enrico Maria Artale (Jg. 1984), und The good intentions der Zelig-Absolventen Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber (beide Jg. 1991) verbindet dabei nicht nur das jugendliche Alter der Filmemacher, sondern auch ihr Thema: Alle drei Filme beschäftigen sich mit der Rolle des leiblichen Vaters der Filmemacher und finden dafür jeweils eine sehr persönliche Erzählweise. Mit The good intentions schaffte es übrigens zum ersten Mal ein Abschlussfilm der Filmschule Zelig in den Wettbewerb des Festivals, was als kleine Sensation gewertet werden darf und entsprechend hohe Erwartungen schürt.

Erstlingsfilme finden sich auch im Wettbewerb um den Preis für den besten Spielfilm, darunter Das unmögliche Bild der Österreicherin Sandra Wollner (Jg. 1983), einer in den 50er Jahren in Wien angesiedelten fingierten Familiengeschichte, Die Einsiedler des aus Bozen gebürtigen Ronny Trocker (Jg. 1978), der vom Schicksal einer Bergbauernfamilie und von der beklemmenden Beziehung der Bäuerin Marianne zu ihrem Sohn Albert erzählt oder I figli della notte von Andrea de Sica (Jg. 1981), übrigens einer der 6 Festivalfilme, die in die Auswahl Made in Südtirol fallen und also mit Unterstützung der IDM Südtirol Alto Adige zum Teil in Südtirol produziert wurden.

Viele junge Beiträge diesmal auch in der Reihe Local artists: Im Nesseltal von Philipp P. Pamer (Jg. 1985), Bar Mario von Stefano Lisci (Jg. 1984), Brennero/Brenner von Julia Gutweniger und Florian Kofler (Jg. 1988 und 1986), Thank you George von Jasmin Mairhoher (Jg. 1989) und Quellmalz von Mike Ramsauer (Jg. 1981). Von letzterem, der sich kritisch mit dem großangelegten Unternehmen des Musikwissenschaftlers Dr. Alfred Quellmalz auseinandersetzt, der im Dienste der SS durch Nazi-Deutschland und 1939 auch durch Südtirol reiste, um das deutsche Volksliedgut mit einem Magnetophon aufzunehmen und zu dokumentieren, findet am Freitag, 7.4. um 20 Uhr im Capitol 2 die Uraufführung statt. Das Filmprojekt war 2016 eines der 3 für das Branchenangebot Final Touch. Intense Feedback from experts #1 ausgesuchten Projekte, das Bolzano Film Festival Bozen zusammen mit IDM Südtirol Alto Adige organisiert, und nahm an einem Beratungsworkshop mit Experten beim letztjährigen Festival teil.

Alle genannten Filmemacher sind Gäste des Filmfestivals und stehen nach den Vorführungen ihrer Filme für Gespräche zur Verfügung. Darüber hinaus findet am Freitag, 11 Uhr im Foyer des Filmclubs folgendes Round Table-Gespräch statt: Salto Talk: Filmdebut: Junge Filmemacher beim Festival mit: Sandra Wollner, Ronny Trocker, Mike Ramsauer, Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber. Es moderiert der Publizist Martin Hanni.


Abgerundet wird die junge Schiene des diesjährigen Festivals mit einem Kinderfilm (ab 8 Jahren) und zwei Filmen für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.

Für die Altersgruppe ab 8 Jahren ist es der Animationsfilm La canzone del mare (The song of the sea, in italienischer Sprache) des Iren Tomm Moore aus dem Jahr 2014, einem der herausragendsten Animationsfilme der letzten Jahre, sei es was die Poesie der Erzählung als auch die künstlerische Umsetzung anbelangt.
Für die Altersgruppe ab 12 Jahren gezeigt wird als Südtirolpremiere der Film Amelie rennt von Tobias Wiemann (Jg. 1981), eine abenteuerliche Reise über hoffnungsvolle Wunder und echte Freundschaft, die als deutsch-italienische Koproduktion im Vorjahr z. T auf der Seiser Alm und im Ahrntal mit Unterstützung zahlreicher Südtiroler Akteure gedreht wurde. Bemerkenswert u.a. das schauspielerische Debut des jungen Rittners Samuel Girardi.

Ebenfalls für diese Altersgruppe läuft der Kurzfilm Superheroes von Volker Petters (Jg. 1979), der eine Geschichte über Ausgrenzung und Mobbing unter Jugendlichen erzählt.

Michele Placido: Ehrengast bei BFFB 2017

Michele Placido wird für seine herausragende Filmkarriere als Ehrengast ausgezeichnet

Der Ehrengast der 31. Ausgabe des Bozner Filmfestivals heißt Michele Placido. Der 1946 in Ascoli Satriano in Apulien geborene Film- und Theaterschauspieler sowie Drehbuchautor und Filmregisseur zählt zu Italiens bekanntesten Gesichtern der Filmwelt. Er wurde bereits mehrfach und international ausgezeichnet, u. a. 1979 mit dem Silbernen Bären als Bester Schauspieler für seine Rolle als homosexueller Arbeiter in „Ernesto“, 1984 mit dem Goldenen Gong und 1989 mit dem Bambi für seine Rolle als „Commissario Cattani“ in der Serie „Allein gegen die Mafia“.

FILMOGRAFIE von Michele Placido als Regisseur: 2016 7 minuti, 2015 La scelta, 2012 Il cecchino, 2010 Vallanzasca – Gli angeli del male, 2009 Il grande sogno, 2005 Romanzo criminale, 2004 Ovunque sei, 2002 Un viaggio chiamato amore, 1998 Del perduto amore, 1995 Un eroe borghese, 1992 Le amiche del cuore, 1990 Pummarò.

Hommage an den Ehrengast

In einer Hommage an den Ehrengast werden zwei Filme in der Regie von Michele Placido gezeigt:
7 MINUTI (Spielfilm, Italien 2016, 88 Min.) und LA SCELTA (Spielfilm, Italien 2015, 86 Min.), beide mit englischen Untertiteln.
In 7 MINUTI sollen große Teile einer italienischen Textilfabrik an einen Konzern verkauft werden. Ob das für die vorwiegend weibliche Belegschaft Konsequenzen haben und zu Entlassungen führen wird, muss noch verhandelt werden. Ein Gremium aus elf Frauen ist aufgerufen, für die Rechte der Arbeiterinnen und Angestellten einzustehen und kämpft um deren Anerkennung.

Der Film „7 Minuti“ wird am 7. April 2017, um 21.15 im CAPITOL 1, in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt.

In LA SCELTA  geht es um ein Beziehungsdrama. Dass Laura nach einer Vergewaltigung ein Kind erwartet und es behalten will, stürzt Giorgio in seiner Liebe zu ihr in eine schwere Krise. Kann er ein Kind akzeptieren, dessen Vaterschaft derart zweifelhaft ist? Ängste und Unverständnis stellen das Paar auf eine harte Zerreißprobe und konfrontieren es mit einer folgenschweren Entscheidung.

Der Film wird am 6. April 2017, um 20.30 im TEATRO CINEMA RAINERUM gezeigt.

Publikumsgespräch mit Michele Placido

Am 7. April um 17 Uhr findet in der ACADEMY der Südtiroler Sparkasse in der Sparkassenstraße 16 in Bozen ein Publikumsgespräch mit Michele Placido statt.

Kandidat/innen und Filme für die Euregio Schülerjury 2017 stehen fest

Aus allen Spiel- und Dokumentarfilmen des aktuellen Festivalprogramms hat die Festivalleitung 5 Filme ausgewählt, die für Jugendliche ab 17 geeignet und von besonderem Interesse sind. Während des Festivals sichtet und bespricht die Euregio-Schülerjury diese Auswahl und wählt ihren Favoriten.

Die Filme im Wettbewerb um den Preis der Euregio Schülerjury 2017 sind:

Geschwister  von Markus Mörth
I figli della notte  von Andrea de Sica
La ragazza del mondo  von Marco Danieli
Unten  von Djordje Čenić und Herrmann Peseckas
Café Waldluft  von Matthias Koßmehl

Die Euregio-Schülerjury 2017 setzt sich aus jeweils 3 Schülern/innen der vierten Klassen Oberschule aus Südtirol, Trentino und Nordtirol zusammen. Ausgewählt wurden aus den zahlreichen Einreichungen die folgenden 9 Kandidat/Innen:

Chiara Bonoldi, Bolzano (Südtirol/Alto Adige), 4. Klasse del Liceo Linguistico Carducci, Bolzano
Elisa Leimgruber, Girlan (Südtirol/Alto Adige), 5. Klasse des Maria Huber-Gymnasiums, Bozen
Greta Maurer, Bozen (Südtirol/Alto Adige), 4. Klasse Sprachengymnasiums Walther von der Vogelweide, Bozen
Davide Angeli, Trento (Trentino), 4a classe Liceo Linguistico Sophie Scholl, Trento
Niccoló Fuiano, Trento (Trentino), 4a classe Liceo Linguistico Sophie Scholl, Trento
Giona Vettori, Trento (Trentino), 4a classe ITA San Michele all’Adige
Vanessa Egger, Kaprun (Salzburg), Medienkolleg Innsbruck
Greta Longariva, Innsbruck (Tirol), Medienkolleg Innsbruck
Irene Mallaun, See (Tirol), Medienkolleg Innsbruck

Diese vergeben mit Unterstützung der beiden Mentoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon den Euregio-Schülerjury-Preis 2017. Der ausgezeichnete Film wird im Folgejahr in Anwesenheit des/der Regisseurs/in und Mitgliedern der Schülerjury an verschiedenen Kinos in Südtirol, Nordtirol und Trentino gezeigt.

Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Schüler/innen für ihre Einreichungen und gratulieren den ausgewählten Kandidat/innen!

Die Spiel- und Dokumentarfilme im Wettbewerb

Folgende 15 Spiel- und Dokumentarfilme wurden für die 31. Ausgabe von Bolzano Film Festival Bozen ausgewählt und werden von 5. bis 9. April 2017 in Bozen, Meran, Kaltern und Brixen gezeigt und von zwei internationalen Jurys bzw. vom Publikum bewertet.

Generell ist die diesjährige Auswahl durch eine starke Präsenz von Filmemacherinnen geprägt, viele der präsentierten Film sind Erstlingswerke von sehr jungen Regisseuren und deutlicher als in früheren Jahren lässt sich thematisch durchwegs Verbindendes ausmachen: Sowohl im Spielfilm als auch im Dokumentarfilm sind es die Familiengeschichten und intimen Erzählweisen die den Ton angeben, wobei die dabei durchaus auch politisch und gesellschaftlich relevanten Bezüge und Fragen vielfach aus dem Nukleus von Familie und Beziehung heraus entwickelt werden.

Die acht Spielfilme im Wettbewerb

Unter den Spielfilmen im Wettbewerb ist die österreichische Filmemacherin Sandra Wollner mit ihrem Erstlingsfilm Das unmögliche Bild. Der Film erzählt anhand von fiktiven 8mm Filmen eine Kindheit im Wien der 50er Jahre und fragt gleichzeitig nach der Zuverlässigkeit von Erinnerung.

Ebenfalls um ein Foto und um ein Idol aus Kindheitstagen geht es im Film Mister Universo des Filmemacher-Duos Tizza Covi und Rainer Frimmel, mit dem sie ihrer Recherche zum italienischen Zirkusmilieu ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt haben und dafür von Locarno über Wien und Triest bereits Preise und begeisterte Kritiken einheimsen konnten.

Ein Road-Movie anderer Art erzählt der Grazer Regisseur Markus Mörth in Geschwister, einer Flüchtlings-Odyssee durch Europa zweier Jugendlicher aus Moldawien.

Ebenso ein österreichisch-deutsche Koproduktion ist der Film Die Einsiedler des Südtiroler Regisseurs Ronny Trocker. Der Film, der zum Großteil in Südtirol gedreht wurde und mit zahlreichen heimischen Schauspielern von Hannes Perkmann über Peter Mitterrutzner zu Georg Kaser aufwartet, erzählt vom Schicksal einer Bergbauernfamilie und von der beklemmenden Beziehung der Bäuerin Marianne zu ihrem Sohn Albert.

Der Tiroler Filmemacher und Dramatiker Händl Klaus erzählt in seinem im Wiener Musikermilieu angesiedelten Film Kater die Liebesgeschichte zweier Männer, die durch einen unvorhergesehenen Gewaltausbruch eines der beiden Partner auf eine schwere Probe gestellt wird.

Auch der Film I figli della notte von Andrea De Sica ist ein Erstlingsfilm und wurde in Toblach in Südtirol gedreht. Die jungen Protagonisten, Sprösslinge einflussreicher Familien, erfahren hier in einem abgeschiedenen Internat in den Bergen was es heißt, sich in der Gruppe und fernab ihrer Familien behaupten zu müssen.

Von einer unvorhergesehenen Liebesgeschichte an einem unwirtlichen Ort handelt schließlich der diesjährige Schweizer Beitrag im Wettbewerb, 7 giorni des Züricher Regisseurs Rolando Colla. Hier werden wir Zeugen einer sich anbahnenden Affäre zwischen der verheirateten Chiara und dem beziehungsmüden Ivan, die sich im Zuge der Hochzeitsvorbereitungen für die beste Freundin respektive für den Bruder auf einer abgelegenen sizilianischen Insel begegnen.

 

Ebenfalls aus Italien kommt der Film La ragazza del mondo von Marco Daniele. Er erzählt das Schicksal einer jungen Frau, die sich den strengen Regeln und Glaubenssätzen der Zeugen Jehovas unterwerfen muss.

Die sieben Dokumentarfilme im Wettbewerb

Bei den Dokumentarfilmen im Wettbewerb sind es mehrfach schwierige Vaterbeziehungen, die im Mittelpunkt stehen.
Überraschend offen und mutig thematisieren die Zelig-Absolventen Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber in ihrem Abschlussfilm The good intentions die in ihrer Kindheit und Jugend erlebte Gewaltbereitschaft des Vaters und konfrontiert sich und ihre Familie heute mit diesem Traumata.

Eine ebenso persönliche Aufarbeitung familiärer Tabus mit der Kamera betreibt auch der römische Regisseur Enrico Maria Artale in Saro und begegnet auf einer Reise quer durch Sizilien endlich dem bis dahin unbekannten Vater.

Humoristischer, wenn auch nicht weniger tiefgründig angelegt ist die Auseinandersetzung mit dem Vater in Happy. Über ihre Mutter hat die junge deutsche Regisseurin Carolin Genreith bereits einen sehr erfolgreichen Film gemacht, “Die mit dem Bauch tanzen“, nun hat sie auch ihrem Vater eine Doku gewidmet und erzählt darin von einem alternden Mann, der gegen die Einsamkeit kämpft, von deutsch-thailändischen Begegnungen und der universellen Beziehung zwischen Vater und Tochter.

Töchter spielen auch im Leben des wohl bekanntesten österreichischen Schriftstellers der Gegenwart Peter Handke, wie man aus seinem Werk weiß, eine große Rolle. In ihrem suggestiv gestalteten Porträt Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte gelingt es der deutschen Filmemacherin Corinna Belz Handkes Privatleben und seine Gedankenwelt ganz ohne Voyeurismus abzubilden und in seiner intellektuellen und emotionalen Komplexität erfahrbar zu machen.

In der Schweizer Doku Unerhört Jenisch begleiten die Filmemacherinnen Karoline Arn und Martina Rieder den bekannten Schweizer Musiker Stephan Eicher auf eine Spurensuche seiner Jenischen Wurzeln, zu den einst in die Bündner Berge zugewanderten jenischen Familien und ihrer legendären Tanzmusik und erzählen dabei auch eine Geschichte von Diskriminierung und Verfolgung.

Noch einmal autobiografisch angelegt ist auch der österreichische Beitrag Unten von Dordje Čenić und Hermann Peseckas. Djordje Čenić begibt sich darin auf eine autobiografische Zeitreise, die Mitte der Siebzigerjahre im jugoslawischen „Gastarbeitermilieu“ in Linz beginnt und ihn in sein kriegszerstörtes Heimatdorf im heutigen Kroatien führt.

Liberami von Federica Di Giacomo beschäftigt sich schließlich mit dem heute nicht nur in Italien sehr aktuellen Thema des Exorzismus und zeigt, welche Strategien und Praktiken die Kirche für sich gefunden hat, um auf dieses tief verwurzelte Bedürfnis nach Spiritualität und Aberglauben zu reagieren.

Mitglieder für die Euregio Schülerjury gesucht!

Seit 2016 gibt es bei Bolzano Film Festival Bozen neben den Wettbewerben um den besten Spielfilm, den besten Dokumentarfilm und den Publikumspreis auch den Wettbewerb der Euregio Schülerjury, in dem 5–6 Festivalfilme, die für Jugendliche von besonderem Interesse sind, bewertet werden.

Die 9köpfige Schüler-Jury ist aus jeweils 3 Schüler/inne/n aus Südtirol, dem Trentino und Nordtirol zusammengesetzt und sichtet und bewertet während des Festivals 2 Tage lang gemeinsam Filme.

Schüler/innen, die Interesse haben, einmal intensiv die vielfältigen Bereiche der Filmbranche und die Arbeitsweise eines Filmkritikers kennen zu lernen und über ihre Begeisterung für Filme gern diskutieren, haben die Möglichkeit, sich bis 10. Februar 2017 zu bewerben.

Die Ausschreibung zur Euregio Schülerjury, diese wertvolle, von der EUREGIO und den Landesschulämtern von Südtirol, Tirol und Trient mitgetragene und unterstützte Initiative zur Begabtenförderung in den Bereichen Schreiben, Filmsprache und Medienarbeit, wird über die jeweiligen Landesschulämter an alle Oberschuldirektionen der drei Regionen kommuniziert. Die Schüler/innen erhalten alle für die Einreichung nötigen Informationen und Unterlagen über ihre jeweiligen Schulen.

Gerne können sich alle interessierten Schüler/innen auch direkt per Email über das Festival bewerben. Genauere Informationen und das Anmeldeformular gibt es hier.

Bis 10. Februar 2017 ermittelt eine Expertenjury aus den Einreichungen die 9 Kandidaten/innen der Schüler-Jury und informiert alle teilnehmenden Schüler/innen und die entsprechenden Direktionen ihrer Schulen über den Ausgang. Für die teilnehmenden Schüler/innen wird dann um die Freistellung vom Unterricht für den Zeitraum des Festivals (5. – 9. April 2017) angefragt bzw. werden die Schüler/innen und Schuldirektionen über den detaillierten Ablauf der Jurytätigkeit informiert.

Ausblick auf 2017

Zum Anlass seiner 30. Ausgabe präsentierte sich BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN 2016 mit vielen Neuerungen in Programm und Auftritt und wurde dafür vom Publikum und der Presse mit großer Aufmerksamkeit belohnt. Ansporn genug seine anspruchsvolle Ausrichtung auf das zeitgenössische europäische Filmschaffen im Austausch zwischen dem deutsch- und italienischsprachigen Raum auch in der kommenden Ausgabe von 5. – 9. April 2017 fortzuführen und zu vertiefen:

FÜNF WETTBEWERBE UND PREISE MIT DREI INTERNATIONALEN JURYS
Preis für den besten Spielfilm
Preis für den besten Dokumentarfilm
Publikumspreis für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm
Preis der Euregio Schülerjury für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm
Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere
FINAL TOUCH Das Branchenangebot für junge Filmschaffende
FOCUS EUROPA Ein europäisches Gastland
LOCAL ARTISTS Die Plattform für Südtiroler Filmschaffende
MADE IN SÜDTIROL Das Fenster für in Südtirol gedrehte und geförderte Filme
CAMPUS. INDUSTRY MEETS FESTIVAL Workshop & Speed Dating
Spielstätten in ganz Südtirol
Begegnungen mit Filmemacher/innen
FFB2017_LOGO-1_rgb

Einreichfrist für Filme ist am 15.12. abgelaufen!

Die Einreichfrist für Filme für das Programm von Bolzano Film Festival Bozen 2017 ist am 15.12. 2016 abgelaufen.

Wir bedanken uns bei allen Filmemacherinnen und Filmemachern für ihr lebhaftes Interesse an unserem Festival und bedauern gleichzeitig, dass wir für unser 5tägiges, großteils kuratiertes Programm nur einen Bruchteil der eingelangten Einreichungen berücksichtigen können. Die Ergebnisse der Sichtungen und das endgültige Festival-Programm werden Ende Februar 2017 mitgeteilt.

Pressestimmen 2016

 

„Während andere Grenzen schließen, habt ihr sie geöffnet.“
Philipp Achammer, Landesrat für die deutsche Kultur

“Coerentemente, gli organizzatori hanno potuto elaborare
in modo originale la necessità di rafforzare i rapporti con
il mondo professionale: non tentando di costruire, come
accade spesso, uno spazio dedicato al mercato, ma imboccando
con convinzione la strada della formazione della
promozione dei nuovi talenti.”
Cinema & Video international„Das Festival schaut nach Europa”
Südtiroler Tageszeitung„Focus Europa ist eine wichtige Neuerung
des Bolzano Film Festival Bozen 2016“
Dolomiten“Un’edizione di successo che ha visto il piccolo festival
bolzanino crescere moltissimo e ritagliarsi un profilo
sempre più autorevole dentro l’affollato panorama
delle rassegne che guardano al cinema. Un profilo
sempre più internazionale (…)”
Alto Adige„Bolzano Film Festival Bozen:
Wer nicht da war, hat etwas verpasst!“
Südtiroler TageszeitungBFFB.Presseschau. rassegna stampa 2016
https://www.youtube.com/watch?v=JJhHlkx4siI

Andrea Deaglio, Show all this to the world (Trailer)
im Wettbewerb um den besten Dokumentarfilm bei Bolzano Film Festival Bozen 2016

Gäste 2016

Die Preise bei Bolzano Film Festival Bozen 2016

 

Preis des Landes Südtirol für den besten Spielfilm:

HERBERT von Thomas Stuber

Die Jurymitglieder Alessandro Anderloni, René Frotscher und Betty Schiel begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:
„Kompromisslos, radikal und dicht wird der Film getragen von der herausragenden schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers Peter Kurth. Erzählt über den männlichen Körper, zeigt Herbert im Angesicht einer existentiellen Krise, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Kamera zieht uns hinein in die Geschichte, ganz nah dran, intensiv und unerbittlich.“

 

Eine lobende Erwähnung ging an den Spielfilm „Die Schwalbe“ von Mano Khalil

 

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse für den besten Dokumentarfilm:

LAMPEDUSA IM WINTER von Jakob Brossmann

Die Jurymitglieder Tizza Covi, Petra Felber und Elena Fischli Hinshaw begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

„LAMPEDUSA IM WINTER ermöglicht einen respektvollen Blick in den Mikrokosmos eines Ortes am Rande Europas.Wir erleben Menschen, die sich täglich existentiellen Herausforderungen stellen, die uns alle angehen. Jakob Brossmann gelingt ein komplexes, berührendes Porträt der Insel und ihrer Bewohner.“

Der Film „Als die Sonne vom Himmel fiel“ von Aya Domenig wurde mit einer lobenden Erwähnung bedacht.

 

Publikumspreis der Stadt Bozen:

UN TANGO MÁS von German Kral

Preis der Euregio-Schülerjury:

DIE SCHWALBE von Mano Khalil

Die Schülerjury der Euregio Schülerjury kam aus Südtirol, Trentino und Tirol und bestand aus den 9 Schüler/innen David Frötscher, David Lamprecht, Carlo Brugnara, Davide Polacco, Jasmine Wang, Theresa Egger, Janick Entremont, Beatrice Fahrngruber und Jasmin Angler, betreut von den Tutoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon.

Die Schülerjury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:
Wir, die Euregio Schüler Jury haben beschlossen unsere Stimme jenem Film zu geben der uns aufgrund seiner weitreichenden Themen und interessanten Charakterentwicklungen am meisten überzeugt hat. Durch stimmige, lebendige und abwechslungsreiche Bilder sowie überzeugende Schauspielleistungen werden zwei gegensätzliche Kulturen authentisch vermittelt. Durch das Identifikationspotenzial mit den beiden Protagonisten wird man in Suche nach der eigenen Identität und nach einer fremder Kultur hinein gezogen. Dadurch wird der Kinozuseher selbst Teil der Suche nach dem eigenen ICH. Aus all diesen Gründen hat sich die Euregio Schülergruppe für den Film „Die Schwalbe“ von Mano Khalil entschieden.

[wpdevart_youtube]oGuVB6Z7qgM[/wpdevart_youtube]

Thomas Stuber, Herbert (Trailer)
Preis des Landes Südtirol für den besten Spielfilm

BFFB empfiehlt!

Die Firma südtirol.stein GmbHlädt ein zum

Filmtag in der Steinmetzwerkstatt

wann: 24. September 2016
wo: Handwerkerzone, Enzenbergweg 38, Terlan
um 14 Uhr, in Anwesenheit des Regisseurs Daniel PöhackerBEGREIFEN – FRANZ PÖHACKERDokumentarfilm, Österreich 2015, 84 Minuten, in deutscher Sprache

Regie, Buch, Kamera, Schnitt & Produktion: Daniel Pöhacker; Ton, Animation & Compositing: Manfred Raggl; Sound Design: Daniel Soto Delgado; Tonmischung: Peter Roesner; Zusätzliches Archivmaterial: Andrä Preindl & Franz Pöhacker; Mitwirkende: Franz Pöhacker, Erika Pöhacker, Da­niel Pöhacker, Magnus Pöhacker, Massimo Gasparella, Franco Guerra u.a.

Anfang der 40er Jahre begann der künstlerische Lebensweg des Tiroler Bildhauers Franz Pöhacker. Seit Ende der achtziger Jahre und über Jahrzehnte hat Daniel Pöhacker seinen Vater immer wieder beobachtet und filmisch begleitet. Aus dieser sehr heterogenen Fülle an Material ist nun ein Film entstanden. Ein behutsamer, leiser Dokumentarfilm, der vor allem Alltag zeigt, den Künstler bei der Arbeit.

„Der Sohn porträtiert den Vater, man kann sich vorstellen, dass es Leichteres gäbe. Doch in BEGREIFEN porträtiert weniger der Sohn den Vater als vielmehr der Film-Künstler den Bildhauer-Künstler. Und so entsteht ein Bild-Ton-Dokument, das Form und Inhalt, Nähe und Distanz, Prozess und Produkt auf eine Weise verknüpft, die sowohl das Wesen der Kunst als auch jenes der biografischen Annäherung sichtbarer macht. Franz Pöhacker beschreibt für seine Bildhauerei, was auch für den Film selbst gilt: ‚Wie lang es braucht, bis ich was seh.’” (Jens Nicklas)

um 17 Uhr, in Anwesenheit des Regisseurs Jochen UnterhoferNAUZDokumentarfilm, Italien 2016, 36 Minuten, in ladinischer Sprache / mit deutschen Texten

Regie und Konzept: Jochen Unterhofer und Florian Geiser, Schnitt: Benedikt Kofler; Ton: Florian Geiser; Musik: Eduard Demetz, Paul Hofhaymer Ensemble Salzburg

Roberta Dapunts eindrucksvolle lyrische Beschreibung ihres Alltags und Erlebens in den Gedichten aus NAUZ, die Skulpturen Lois Anivdalfareis, die zu der Kulisse am Bauernhof in Abtei gehören und er selbst in der Rolle des Gehilfen des Schweineschlachters, Eduard Demetz’ Vertonung von „Nauz” – diese Elemente verschmelzen in der Verfilmung von „Nauz” zu einem stimmigen Ganzen. Der Film inszeniert seinerseits, was zuvor in der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Landschaft, den bäuerlichen Traditionen und den Menschen, die sie bewohnen, Ausdruck gefunden hat.